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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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als Tarzan sich auf einen der unteren schwang und oben im Laubwerk verschwand, so wie es Manu, die Meerkatze, zu tun pflegte, wurden Ausrufe der Überraschung und des Erstaunens laut. Eine halbe Stunde riefen sie nach ihm, aber als sie keine Antwort erhielten, ließen sie schließlich davon ab und suchten die Schlafmatten in ihren Hütten auf.
    Tarzan begab sich ein Stück in den Wald hinein, bis er einen Baum fand, der seinen einfachen Ansprüchen genügte. Dort rollte er sich in einer großen Astgabel zusammen und fiel augenblicklich in einen tiefen Schlaf.
    Am nächsten Morgen ließ er sich genauso, wie er abends zuvor verschwunden war, auf die Dorfstraße hinab. Einen Augenblick lang waren die Eingeborenen ganz erschrocken und fürchteten sich, aber als sie den Gast der vergangenen Nacht wiedererkannten, begrüßten sie ihn mit Geschrei und Gelächter. Am gleichen Tag begleitete er eine Gruppe Krieger auf eine große Jagd ins nahegelegene Flachland, und als sie feststellten, wie geschickt dieser weiße Mann mit ihren primitiven Waffen umging, wuchsen ihr Respekt und ihre Bewunderung.
    Einige Wochen lebte Tarzan bei seinen eingeborenen Freunden und jagte Büffel, Antilopen und Zebras zur Fleischgewinnung und den Elefanten wegen des Elfenbeins. Schnell erlernte er die einfache Sprache, die Bräuche und Sitten dieses wilden und primitiven Stammes. Er stellte fest, daß sie keine Kannibalen waren und voll Abscheu und Geringschätzung auf Menschen herabblickten, die einander aßen.
    Busuli, der Krieger, dem er als erstem begegnet war, erzählte ihm viele Legenden des Stammes – wie sein Volk vor vielen Jahren von weit her aus dem Norden gekommen war; was für ein mächtiger und starker Stamm sie einst waren, und wie die Sklavenjäger mit ihren todbringenden Gewehren nur noch wenig von ihnen und ihrer Macht übriggelassen hatten.
    »Sie jagten uns wie wilde Raubtiere«, sagte Busuli. »Sie kannten keine Gnade. Wenn sie nicht auf Sklaven aus waren, dann auf Elfenbein, aber gewöhnlich wollten sie beides. Unsere Männer wurden getötet und die Frauen wie Schafe fortgetrieben. Wir haben jahrelang gegen sie gekämpft, aber unsere Pfeile und Speere konnten nichts gegen die Stöcke ausrichten, die Feuer, Blei und Tod aus viel größerer Entfernung spien, als unser stärkster Krieger den Pfeil schießen kann. Als mein Vater noch jung war, kamen die Araber eines Tages wieder, aber unsere Krieger sahen sie schon von weitem, und Chowambi, der damalige Stammeshäuptling, hieß alle ihre Sachen nehmen und mit ihm kommen – er würde sie weit in den Süden zu einem Ort führen, wohin die arabischen Räuber nicht folgen würden. Sie taten, was er gesagt hatte, und nahmen all ihr Eigentum mit, auch die Elefantenstoßzähne. Viele Monate waren sie unterwegs, sie litten unsagbare Not und hatten viele Tote zu beklagen, denn es ging größtenteils durch dichten Dschungel und über ein riesiges Gebirge, aber schließlich erreichten sie dieses Land, und obwohl sie mehrere Kundschafter ausschickten, um vielleicht noch besseres zu finden, konnten sie keines entdecken.«
    »Und die Sklavenhändler haben euch hier nicht gefunden?« fragte Tarzan.
    »Vor etwa einem Jahr stieß eine kleine Gruppe von Arabern und Manyuema zufällig auf uns, aber wir haben sie vertrieben und viele dabei getötet. Tagelang haben wir sie dann noch verfolgt, ihnen wie wilden Tieren nachgejagt, die sie ja eigentlich sind, und uns einen nach dem anderen gegriffen, bis schließlich nur eine Handvoll übrigblieb, die uns aber entkam.«
    Während Busuli sprach, betastete er den schweren goldenen Reifen, der die schimmernde Haut seines linken Armes umspannte. Tarzans Blick ruhte auf dem Schmuck, in Gedanken war er aber ganz woanders. Da fiel ihm die Frage wieder ein, die er bei seiner Ankunft schon einmal gestellt hatte, als er sich ihnen noch nicht so gut verständlich machen konnte. Seit Wochen hatte er auf so belanglose Dinge wie Gold keinen Gedanken mehr verschwendet, sich vielmehr wie ein wirklicher Urmensch ganz anderen Dingen gewidmet. Heute jedoch weckte der Anblick des Schmuckes die verschütteten Wertmaßstäbe der Zivilisation und damit die Gier nach Reichtum. Diese Erfahrung hatte Tarzan während seiner kurzen Bekanntschaft mit zivilisierten Menschen sehr schnell gemacht. Er wußte, daß Gold Macht und Vergnügen bedeutete. Auf den Schmuck zeigend, fragte er:
    »Woher kommt dieses gelbe Metall, Busuli?«
    Der Krieger zeigte nach Südosten.
    »Von hier ist es

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