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Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr

Titel: Tarzan 02 - Tarzans Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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verloren geglaubt, auch den Affenmenschen, so daß sie nun am liebsten die ganze Nacht die Befreiung gefeiert und sich am Elefantenfleisch gütlich getan hätten, wenn er nicht darauf bestanden hätte, daß sie angesichts der Anstrengungen des kommenden Tages so viel wie möglich schlafen sollten.
    Das war nicht so einfach, denn die Frauen, die bei dem Massaker und dem Gefecht ihre Männer oder Kinder verloren hatten, weinten und konnten sich nicht beruhigen. Schließlich brachte Tarzan sie mit dem Hinweis zum Schweigen, daß der Lärm die Araber anlocken könne, die sie dann alle niedermetzeln würden.
    Beim Morgengrauen erläuterte Tarzan den Kriegern seinen Schlachtplan, und alle waren sich einig, daß es der gefahrloseste und verläßlichste Weg war, sich ihrer unwillkommenen Besucher zu entledigen und den Mord an ihren Stammesmitgliedern zu rächen.
    Zuerst brachen die Frauen und Kinder im Schutz von zwanzig älteren Kriegern und Jugendlichen nach Süden auf, um aus der Gefahrenzone zu kommen. Dort sollten sie ein provisorisches Lager errichten und mit einer schützenden Umzäunung aus Dornbüschen umgeben, denn der von Tarzan ins Auge gefaßte Gegenstoß konnte sich über viele Tage oder sogar Wochen hinziehen, in denen die Männer nicht zu ihrem neuen Lager zurückkehren würden.
    Zwei Stunden nach Tagesanbruch bildeten die dunkelhäutigen Krieger einen weit auseinandergezogenen Kreis um das Dorf. Ab und zu kletterte einer von ihnen auf einen hohen Baum, um über die Palisaden zu blicken. Bald darauf fiel ein Manyuema im Dorf von einem Pfeil durchbohrt zu Boden. Nichts hatte auf einen Angriff hingedeutet – kein wüstes Kampfgeschrei, kein prahlerisches und drohendes Schwingen der Speere; nichts, was sonst die Angriffe der Eingeborenen begleitete – nur ein stiller Bote des Todes kam aus dem stillen Wald.
    Die Araber und ihr Gefolge gerieten angesichts dieses überraschenden Vorfalls in unbändige Wut. Sie stürzten zum Tor, um sich an dem tollkühnen Schützen auf entsetzliche Weise zu rächen, mußten jedoch erkennen, daß sie nicht wußten, wo sie nach dem Feind suchen sollten. Als sie sich mit großem Geschrei und wild gestikulierend berieten, sank einer der Araber direkt in ihrer Mitte still zu Boden – ein dünner Pfeil ragte aus seiner Brust.
    Tarzan hatte die besten Bogenschützen des Stammes auf den umgebenden Bäumen plaziert. Sie sollten nur aktiv werden, wenn der Feind in eine andere Richtung blickte. Sobald einer von ihnen seine tödliche Botschaft abgesandt hatte, sollte er sich hinter dem Baumstamm verbergen und erst dann wieder schießen, wenn ein Posten ihm Zeichen gab, daß niemand zu ihm hinsah.
    Dreimal stürzten die Araber über die Lichtung dorthin, wo sie die Bogenschützen vermuteten, und jedesmal forderte ein Pfeil von hinten seinen Tribut. Dann wandten sie sich um und rannten woandershin. Schließlich begannen sie, den Wald zielstrebig durchzukämmen, aber ihre Angreifer lösten sich in nichts auf, so daß sie keine Spur von ihnen entdecken konnten.
    Im dichten Laub der mächtigen Bäume lauerte eine düstere Gestalt – es war Tarzan von den Affen, der wie der Schatten des Todes über ihnen schwebte. Einmal wagte sich ein Manyuema zu weit vor, aber niemand konnte sehen, aus welcher Richtung der Tod kam, sie stolperten kurze Zeit später über ihn – in seinem nun stillen Herzen steckte ein unbarmherziger Pfeil.
    Es bedurfte nur kurzzeitig dieser Art von Kriegsführung, um die Nerven der Weißen zu zerrütten; so ist es auch nicht verwunderlich, daß die Manyuema bald von panischer Angst ergriffen wurden. Traute sich einer zu weit nach vorn, durchbohrte ein Pfeil seine Brust; blieb einer zurück, wurde er nie wieder lebend gesehen; stolperte einer zur Seite, war dies sein letzter Schritt – und immer, wenn sie zu den leblosen Körpern traten, fanden sie die schrecklichen Pfeile, die mit übernatürlicher Kraft und Genauigkeit dem Opfer ins Herz gedrungen waren. Bedrückender jedoch war die Tatsache, daß sie mit Ausnahme der erbarmungslosen Pfeile bisher nicht die geringste Spur des Feindes gefunden oder auch nur einen Laut vernommen hatten.
    Als sie schließlich ins Dorf zurückkehrten, besserte sich ihre Lage keineswegs. Immer wieder kippte einer von ihnen tot vornüber, mal in kürzeren Zeitabständen, mal nach längerer Pause. Kein Wunder, daß dieser Zustand ihren ohnedies aufs äußerste angespannten Nerven arg zusetzte. Die Kannibalen flehten ihre Herren an, diesen

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