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Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Tarzan 03 - Tarzans Tiere

Titel: Tarzan 03 - Tarzans Tiere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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anbetraf, so war er überzeugt, daß der Dschungel ihnen schon die Sühne für ihre Schurkerein abverlangen würde, und darin irrte er keineswegs, denn er war der letzte Weiße, der sie zu Gesicht bekam.
    Er fand Rokoffs Zelt leer vor und wollte sich auf die Suche nach ihm machen, da verwies Tambudza auf die Möglichkeit, daß der Russe vielleicht deshalb verschwinden konnte, weil M’ganwazam ihn noch rechtzeitig von Tarzans Auftauchen in seinem Dorf in Kenntnis setzen konnte.
    »Er ist bestimmt auf dem Weg dorthin,« argumentierte die alte Frau. »Wenn du ihn fangen willst, müssen wir sofort zurück.«
    Tarzan leuchtete diese Darstellung ein, so verschwendete er weiter keine Zeit, nach dem Russen zu fahnden, sondern machte sich sofort auf den Weg zu M’ganwazams Dorf und überließ es Tambudza, ihm in wesentlich langsamerem Tempo zu folgen.
    Er hoffte, daß Jane noch in Sicherheit und bei Rokoff war. Wenn dem so war, würde es höchstens noch eine Stunde dauern, und er würde sie den Händen Rokoffs entreißen.
    Er wußte nun, daß M’ganwazam hinterhältig war und er vielleicht um seine Frau würde kämpfen müssen. Wie schön, wenn jetzt Mugambi, Sheeta, Akut und der Rest seiner Meute bei ihm wären, denn er war sich im klaren, daß es auch für ihn allein kein Kinderspiel sein würde, Jane unversehrt den Klauen zwei solcher ausgemachter Schurken wie Rokoff und M’ganwazam zu entreißen.
    Zu seiner Überraschung fand er im Dorf weder von Rokoff noch von Jane eine Spur, und da er den Worten des Häuptlings nicht trauen konnte, verschwendete er weiter keine Zeit auf fruchtlose Nachforschungen. Er war so plötzlich und unerwartet zurückgekehrt und so schnell wieder im Dschungel verschwunden, nachdem er erfahren hatte, daß sich die Gesuchten nicht unter den Waganwazam befanden, daß der alte M’ganwazam gar keine Zeit hatte, ihn am Weggang zu hindern.
    Sich durch die Bäume schwingend, eilte er in das soeben verlassene Lager zurück, weil er völlig zu Recht annahm, daß dies logischerweise der Ort sein mußte, wo er die Spur von Rokoff und Jane aufnehmen konnte.
    Bei der Umzäunung angekommen, überprüfte er sorgsam die Außenseite, bis er gegenüber einer Lücke in der Dornenwand auf Anzeichen stieß, daß hier jemand vor kurzem in den Dschungel eingedrungen war. Sein scharfer Geruchssinn sagte ihm, daß die zwei, die er suchte, aus dem Lager in dieser Richtung geflohen waren, und einen Moment später hatte er ihre Spur aufgenommen und folgte ihr.
    Weit vor ihm schlich sich eine von Angst gepackte junge Frau einen schmalen Wildpfad entlang, jederzeit darauf gefaßt, einem wilden Tier oder nicht minder wilden Menschen gegenüberzustehen. Sie hatte es eilig und hoffte, rein gefühlsmäßig die richtige Richtung eingeschlagen zu haben, die sie letzten Endes zu dem großen Fluß bringen würde. Da kam sie plötzlich an eine ihr vertraute Stelle.
    Auf einer Seite des Weges lag unter einem Baumriesen ein kleiner Haufen lockeres Buschwerk – ihr Lebtag würde sie diesen kleinen Fleck im Dschungel nicht vergessen. Hier hatte Anderssen sie versteckt – und anschließend sein Leben geopfert im vergeblichen Bemühen, sie vor Rokoff zu retten.
    Bei seinem Anblick erinnerte sie sich des Gewehres und der Munition. Er hatte ihr beides im letzten Moment zugeschoben. Inzwischen hatte sie es völlig vergessen. Allerdings hielt sie noch den Revolver in der Hand, den sie aus Rokoffs Halfter gerissen hatte, aber der enthielt höchstens sechs Kugeln – nicht genug, sie mit Nahrung zu versorgen und ihr bei dem langen Marsch zum Meer Schutz zu bieten.
    Mit angehaltenem Atem stöberte sie in dem Buschwerk herum und wagte kaum zu hoffen, daß diese Schätze noch dort waren, wo sie sie gelassen hatte. Zu ihrer unendlichen Erleichterung und Freude berührte ihre Hand jedoch sehr bald den Lauf der schweren Büchse und dann auch den Gurt mit den Patronen.
    Sie warf letzteren über die Schulter. Das Gewicht des großkalibrigen Jagdgewehrs verlieh ihr ein Empfinden der Sicherheit. Mit neuer Hoffnung und einem Gefühl, daß ihr Unternehmen von Erfolg gekrönt sein werde, setzte sie ihren Marsch fort.
    Die Nacht verbrachte sie in einer großen Astgabel, wie Tarzan es nach seinen Worten auch immer tat, und früh am Morgen war sie bereits wieder unterwegs. Am späten Nachmittag war sie gerade im Begriff, eine kleine Lichtung zu überqueren, als sie voller Schreck einen großen Affen auf der gegenüberliegenden Seite aus dem Dschungel

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