Tarzan 03 - Tarzans Tiere
scharfsichtigen Tiere entdeckt zu werden, aber Tarzan verwies auf die Spur der beiden, die er verfolgt hatte, und anhand einiger Merkmale konnte Mugambi sehen, daß der Mann und die Frau sich versteckt haben mußten, als die Meute an ihnen vorüberzog, und jede Bewegung der gefährlichen Kreaturen beobachtet hatten.
Tarzan sah vom ersten Moment an, daß Jane und Rokoff nicht gemeinsam marschiert waren. Der Spur war zu entnehmen, daß die junge Frau dem Russen zunächst ein beträchtliches Stück voraus war, doch je weiter der Affenmensch kam, desto offensichtlicher wurde, daß der Russe sein Opfer schnell einholte.
Jane Claytons Fußabdrücke wurden zuerst von der Spur wilder Tiere überlagert und diese wiederum von Rokoffs Fußspuren. Also mußte er den Weg entlanggegangen sein, nachdem die Tiere ihre Abdrücke im Boden hinterlassen hatten. Später wurden die Tierspuren zwischen den beiden Menschen jedoch immer spärlicher, und als sich der Affenmensch dem Fluß näherte, erkannte er, daß Rokoff höchstens einige Hundert Yards hinter der jungen Frau zurücklag.
Sie mußten also dicht vor ihm sein, und in erwartungsvoller Erregung eilte er seiner Schar geschwind voraus. Er schwang sich wieder rasch durch die Bäume und erreichte das Ufer an genau derselben Stelle, wo Rokoff Jane bei ihrem Versuch, den schweren Einbaum zu Wasser zu bringen, eingeholt hatte.
Im Uferschlamm erkannte er deutlich die Fußabdrücke der zwei, die er suchte, indes waren weit und breit weder ein Boot noch Menschen zu sehen, als er ankam, und nichts deutete beim ersten Blick auf ihren Verbleib.
Klar war, daß sie ein Eingeborenenkanu vom Ufer geschoben und in einer Bucht des Flusses bestiegen hatten, und als der Affenmensch schnell den Flußlauf stromab blickte, sah er ganz weit entfernt im Schatten überhängender Bäume einen Einbaum treiben, kurz bevor eine Flußbiegung ihn seinen Blicken entzog, und am Heck saß ein Mann.
Als die Meute den Fluß vor Augen hatte, sahen sie ihren gewandten Führer schnell das Ufer entlangrennen, wobei er in dem sumpfigen Gelände, das zwischen ihnen und einem kleinen Vorgebirge lag, von Erdhügel zu Erdhügel sprang. Hinter eben dieser Hügelkette entzog sich der Fluß ihren Blicken.
Wollten die schweren, auf dem Boden ungeschickten Affen ihm folgen, so mußten sie einen weiten Umweg machen. Sheeta wiederum war wasserscheu. Mugambi folgte ihnen, so schnell er konnte, hin zu ihrem großen, weißen Herren.
Eine halbe Stunde schnellen Vordringens über die sumpfige Landzunge und das ansteigende Vorgebirge brachte Tarzan auf kürzestem Weg zu der Flußbiegung, und mitten im Strom sah er den Einbaum mit Nikolas Rokoff am Heck.
Jane war nicht bei ihm.
Als der Affenmensch seinen Feind erblickte, färbte sich die breite Narbe auf seiner Stirn scharlachrot, und der furchterregende, bestialische Schrei des Affenmännchens stieg in ihm auf.
Rokoff schauderte beim Klang dieses unheimlichen und markerschütternden Rufes. Er duckte sich tief ins Boot, klapperte mit den Zähnen und beobachtete, wie der Mann, den er mehr als alle anderen Geschöpfe auf Erden fürchtete, schnell zum Wasser gerannt kam.
Obwohl er sich sagen mußte, daß er vor Tarzan einigermaßen sicher war, versetzte sein bloßer Anblick ihn in einen fiebrigen Zustand angstbebender Feigheit, die sich zu wahnwitziger Hysterie steigerte, als er sah, wie der weiße Hüne furchtlos in die gefährlichen Fluten des Tropenflusses tauchte.
Mit gleichmäßigen, kräftigen Schwimmzügen durchfurchte er den Strom in Richtung des treibenden Einbaums. Nun ergriff Rokoff eines der Paddel, die am Boden lagen, starrte mit noch immer angstgeweiteten Augen auf den lebendigen Tod, der ihn verfolgte, und versuchte, mit wilden Ruderschlägen die Geschwindigkeit seines ungefügen Kanus zu vergrößern.
Keiner der beiden Männer gewahrte, daß sich ein unheilvolles Kräuseln vom gegenüberliegenden Ufer löste und auf den halbnackten Schwimmer zusteuerte.
Tarzan hatte endlich das Heck erreicht. Er streckte die Hand aus und packte den Bootsrand. Rokoff war wie gelähmt vor Angst und starrte dem nahenden Rachegott ins Gesicht.
Eine plötzliche Bewegung im Wasser hinter dem Schwimmer lenkte ihn ab. Er sah, wie es sich kräuselte, und ahnte, was das war.
Im gleichen Augenblick spürte Tarzan, wie sein rechtes Bein von mächtigen Kiefern gepackt wurde. Er versuchte, sich zu befreien und sich über den Bootsrand zu ziehen. Seine Bemühungen wären gewiß von Erfolg
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