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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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ehrenwerte Morison hob ihn über den Kopf seines Widersachers und verabreichte ihm einen entsetzlichen Schlag. Sofort erschlaffte der Schwarze – er war betäubt. Baynes schlug noch zweimal zu. Dann sprang er auf und rannte zu dem Zelt aus Ziegenfellen, aus dem er Meriems Stimme in ihrer Not gehört hatte.
    Aber ein anderer kam ihm zuvor. Nur mit dem Leopardenfell und einem Lendentuch begleitet, pirschte sich Korak, der Killer, im Schatten von hinten an Ali ben Kadins Zelt heran. Das Halbblut hatte Meriem gerade in den hinteren Raum geschleppt, als Korak mit seinem scharfen Messer eine sechs Fuß lange Öffnung in die Zeltwand schnitt, dann glitt er hindurch und stand groß und mächtig vor den verblüfften Bewohnern.
    Meriem sah und erkannte ihn sofort, als er den Raum betrat. Ihr Herz hüpfte vor Stolz und Freude beim Anblick der edlen Gestalt, nach der sie sich so lange gesehnt hatte.
    »Korak!« rief sie.
    »Meriem!« Weiter sagte er nichts, als er sich auf den erstaunten Ali ben Kadin stürzte. Die drei Negerinnen sprangen kreischend von ihren Schlafmatten auf. Meriem versuchte, sie an der Flucht zu hindern, aber ehe sie dazu kam, waren die erschrockenen Frauen durch das Loch, das Korak mit dem Messer geschnitten hatte, aus dem Zelt gestoben und rannten schreiend durchs Dorf.
    Die Finger des Killers schlossen sich einmal kurz um die Kehle des häßlichen Ali. Einmal nur tauchte sein Messer in dessen verruchtes Herz – dann lag der Alte tot auf dem Boden seines Zeltes.
    Korak wandte sich Meriem zu, im gleichen Augenblick stürzte eine blutüberströmte, zerlumpte Erscheinung in den Raum.
    »Morison!« rief das Mädchen.
    Korak wandte sich um und sah sich den Ankömmling an. Er war im Begriff gewesen, alles zu vergessen, was geschehen war, seit er sie das letzte Mal gesehen hatte, und sie einfach in die Arme zu nehmen. Das Auftauchen des jungen Engländers erinnerte ihn an die Szene, die er auf der kleinen Lichtung mit angesehen hatte, und eine Woge tiefen Schmerzes überkam ihn.
    Schon hörte man draußen das Alarmgeschrei, das die drei Negerinnen ausgelöst hatten. Männer kamen zu Ali ben Kadins Zelt gerannt. Es war keine Zeit zu verlieren.
    »Schnell!« rief Korak Baynes zu, der noch gar nicht richtig erfaßt hatte, wen er da vor sich hatte, ob Freund oder Feind. »Bringen Sie sie an der Rückseite der Zelte entlang zum Palisadenzaun. Dort hängt mein Seil. Damit können Sie die Umzäunung überwinden und entkommen.«
    »Aber du, Korak?« fragte Meriem.
    »Ich bleibe hier«, erwiderte der Affenmensch. »Ich habe mit dem Scheich noch eine Rechnung zu begleichen.«
    Meriem zögerte, aber der Killer packte beide bei den Schultern und schob sie durch den Schlitz in der Zeltwand in die Dunkelheit.
    »Nun lauft um euer Leben!« rief er, dann wandte er sich um, um denen entgegenzutreten, die von außen ins Zelt drangen, und sie aufzuhalten.
    Der Affenmensch kämpfte hervorragend, – er kämpfte wie nie zuvor in seinem Leben, doch zu groß war die Überzahl seiner Gegner, als daß er sie hätte besiegen können, aber er gewann das, woran ihm am meisten gelegen war – Zeit für den Engländer, um mit Meriem zu entkommen. Dann wurde er durch die vielen Feinde überwältigt und einige Minuten später gefesselt und bewacht zum Zelt des Scheichs geschleppt.
    Der alte Mann musterte ihn lange und schweigend. Er zerbrach sich den Kopf, welche Art Folter seinen Zorn und Haß gegen dieses Wesen, das ihn schon zweimal um den Besitz von Meriem gebracht hatte, am besten befriedigen würde. Der Tod von Ali ben Kadin beschäftigte ihn weniger – er hatte diesen häßlichen Sohn der häßlichen Sklavin seines Vaters stets verabscheut. Aber der Fausthieb, den dieser nackte, weiße Krieger ihm einst versetzt hatte, goß Öl ins Feuer seiner Wut. Nichts erschien ihm dem Frevel angemessen, den ihm dieses Wesen zugefügt hatte.
    Und während er noch dasaß und Korak schweigend musterte, wurde die Stille durch das Trompeten eines Elefanten im Dschungel jenseits der Palisaden gestört. Ein schwaches Lächeln spielte um Koraks Lippen. Er wandte den Kopf ein wenig in die Richtung, aus der dieser Laut gekommen war, und stieß einen tiefen, unheimlichen Ruf aus. Einer der Schwarzen, die ihn bewachten, schlug ihm mit dem Schaft des Speeres auf den Mund. Doch niemand der Anwesenden wußte um die Bedeutung dieses Rufes.
    Im Dschungel spitzte Tantor die Ohren, als Koraks Stimme zu ihm drang. Er trat an die Palisade, hob den Rüssel

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