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Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Tarzan 04 - Tarzans Sohn

Titel: Tarzan 04 - Tarzans Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Rice Burroughs
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bewaffnet umhergezogen – sie waren leicht und bequem zu tragen. Der Speer und Bogen und Pfeile waren oft belastend, so verwahrte er sie gewöhnlich in einem geheimen Versteck.
    Er behielt lediglich eine Schlinge des langen Seils in der rechten Hand, den Rest in der linken. Die Antilope war nur wenige Schritt von ihm entfernt. Lautlos sprang er aus seiner Deckung und befreite das Seil aus dem sich anklammernden Strauchwerk. Die Antilope sprang fast sofort weg, aber ebenso schnell flog das aufgerollte Seil mit der gleitenden Schlinge durch die Luft und über das Tier. Mit untrüglicher Sicherheit schloß sie sich um seinen Hals. Nun erfolgte eine schnelle Bewegung seines Handgelenks, und die Schlinge wurde zugezogen. Der Killer schlang sich das Seil um die Hüfte, und als die Antilope die surrenden Stränge in einer letzten wahnwitzigen Anstrengung, sich zu befreien, anspannte, wurde sie rücklings zu Boden geworfen.
    Statt sich dem gestürzten Tier zu nähern, wie ein Lassowerfer des weiten Westens es getan hätte, zog Korak die erlegte Beute Hand über Hand an sich, und als sie in Reichweite war, stürzte er sich darauf, wie Sheeta der Panther es getan hätte, und schlug seine Zähne in den Hals des Tieres, während die Spitze seines Jagdmessers ihm ins Herz drang. Er rollte das Seil auf, schnitt einige breite Streifen aus dem erlegten Wild und schwang sich wieder in die Bäume, wo er in Ruhe aß. Später begab er sich zu einem nahegelegenen Wasserloch, und dann schlief er.
    Natürlich beschäftigte ihn auch der Hinweis auf ein weiteres Treffen zwischen Meriem und dem jungen Engländer, den er den Abschiedsworten des Mädchens »Heute abend!« entnommen hatte.
    Er war Meriem nicht gefolgt, weil er aus der Richtung, aus der sie gekommen und in die sie wieder gegangen war, ersehen konnte, daß der Ort, an dem sie Zuflucht gefunden hatte, jenseits der Ebene lag, und da er nicht wollte, daß das Mädchen ihn entdeckte, hegte er kein Verlangen, sich in offenes Gelände zu wagen, nur um zu sehen, wohin sie ritt. Es genügte vollauf, mit dem jungen Mann in Kontakt zu bleiben, und genau dies gedachte er zu tun.
    Für den Leser und mich mag die Möglichkeit, den ehrenwerten Morison im Dschungel wieder ausfindig zu machen, nachdem man ihn hatte so großen Vorsprung gewinnen lassen, abwegig erscheinen. Für Korak war es überhaupt kein Problem. Er vermutete, der Weiße würde zu seinem Camp zurückkehren; aber auch wenn er dies nicht tun würde, wäre es für den Killer die einfachste Sache der Welt, der Spur eines Berittenen in Begleitung eines Fußgängers zu folgen. Da konnten Tage vergehen, und noch immer würde die Spur deutlich genug sein, um Korak geradewegs ans Ziel zu bringen.
    Handelte es sich nur um ein paar Stunden, war sie für ihn so deutlich lesbar, als habe er die Verursacher noch im Blickfeld.
    So kam es, daß nur wenige Minuten nach Eintreffen des ehrenwerten Morison Baynes im Camp und nach seiner Begrüßung durch Hanson Korak lautlos auf einen Baum ganz in der Nähe kletterte. Hier blieb er bis zum späten Nachmittag liegen, und noch immer traf der junge Engländer keine Anstalten, das Camp zu verlassen. Korak fragte sich, ob Meriem vielleicht dorthinkommen werde. Etwas später ritten Hanson und einer seiner schwarzen Boys aus dem Lager. Korak registrierte die Tatsache nur. Was die anderen Mitglieder der Gruppe taten, interessierte ihn weniger, als was der junge Engländer unternahm.
    Die Dunkelheit brach herein, und noch immer befand sich der junge Mann hier. Er aß zu Abend und rauchte danach zahlreiche Zigaretten. Dann begann er, vor seinem Zelt auf und ab zu laufen, und achtete darauf, daß sein Boy ständig neues Holz ins Feuer warf. Ein Löwe hustete, und er ging ins Zelt, um kurz danach mit einem Schnellfeuergewehr wieder aufzutauchen. Abermals ermahnte er den Boy, mehr Reisig ins Feuer zu werfen. Korak sah, daß er nervös und ängstlich war, und verzog verächtlich den Mund.
    War dies der Kerl, der ihn aus dem Herzen Meriems verdrängt hatte? War dies ein Mann, der zitterte, wenn Numa nur hustete? Wie konnte seinesgleichen Meriem vor den unzähligen Gefahren des Dschungels beschützen? Ach ja, das brauchte er ja gar nicht zu tun. Sie würden in der Sicherheit der europäischen Zivilisation leben, wo Männer in Uniformen angestellt waren, sie zu schützen. Weshalb bedurfte ein Europäer auch überdurchschnittlicher Gewandtheit, um seine Gefährtin zu schützen? Wieder verzog Korak verächtlich den

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