Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
Bei waagerechter Körperhaltung aufgerichtetes Profil. Weit nach vorne durchgedrückte Brust; kurze, hohle Rückenlinie. Hoch getragene Schwanzpartie. Beim Hahn lange, gefächerte Steuerfedern und volle Sichelbefiederung. Der Bauch ist bei der Henne ausgefüllter. Die relativ großen Flügel werden abwärts gerichtet getragen. Ihre Spitzen verdecken die Bauchlinie. Der Stand ist recht tief durch kurze Schenkel und knapp mittellange Läufe. Kleine, stehende Einfachkämme mit leicht aufwärts gerichteter Fahne. Orange- bis braunrote Augen.
Farbenschläge: 1.4, 1.12, 1.14, 1.21, 2.1, 2.8, 3.3, 3.7, 4.5, 4.13, 4.15, 5.1, 5.2, 5.3, 5.5, 6.1, 6.6, 10.7.
Besonderheiten: Weit verbreitete Rasse; beliebt aufgrund ihres „puppigen“ Aussehens und ihres „niedlichen“ Verhaltens. Benötigt nicht viel Raum. Trotz der Kleinheit erstaunliche Legeleistung. Frohwüchsige Küken.
Houdan
Herkunft: Benannt nach der französischen Stadt Houdan. Dort vor 1850 erzüchtet.
Rassegeschichte: Ausgangsrassen waren Braban ter, Crève-Coeur, Caumont, Gournay, Mentes, La Bresse, La Flèche, Le Mans, Caux, Merleaux und später auch Dorking, Brahma und Holländer Weißhauben. Um 1870 gelangten die ersten Houdan nach Deutschland. Nach 1945 gab es in Deutschland nur noch Restbestände. Importe aus Frankreich.
Form und Kopf: Durch die gestreckte, breite und tiefe Walzenform des Rumpfes stattlich erscheinendes Landhuhn. Volle Bauchpartie. Fast waagerechte Haltung. Federreich sind Sattel und Schwanz beim Hahn. Hohe, aber nicht steile Haltung des Schwanzes. Eher tiefer, aber breiter Stand. Fünf Zehen, wobei die beiden Hinterzehen gut getrennt sein sollen. Henne: breit angesetzter Schwanz, breite und tiefe Brust- und Bauchregion. Auf der kugelförmigen Erhöhung des Schädels sitzt die mittelgroße dichtfedrige Haube, die die Augen freilassen muss. Kleine, vom Bart verdeckte Kehllappen. Kleine Ohrscheiben. Kamm: zwei nebeneinander liegende fleischige Blätter mit mäßig großen Einzackungen und flach ausgehöhlt. Augenfarbe rotgelb. Schnabel mit aufgeworfenen Nasenlöchern.
Farbenschläge: 5.2, 5.5, 6.1, 10.7.
Besonderheiten: Interessante Kombination von Kopfbefiederung (Haube, Bart), Kammbildung und Fünfzehigkeit. Hervorragende Leistungsmerkmale durch sehr gute Mastfähigkeit.
Indische Kämpfer
Herkunft: Zu den Vorfahren zählen die asiatischen Asil-Kampfhühner. Aus den Kreuzungen mit englischen Kämpfern gingen dann Ende des 18. Jahrhunderts die „Injees“ in den Grafschaften Cornwall, Devon und Somerset hervor.
Rassegeschichte: Nach 1880 Durchzüchtung in den Familien D. Brent, Dr. Goodall, H. S. Hassall und G. Joyce. Später sollen weiße Malaien, gelbe Cochin und Shamos ein gekreuzt worden sein. Hervorragende Zuchtverwendung bei der Herausbildung hochleistungsfähiger Masttypen (White Cornish, osteuropäische Broiler).
Form und Kopf: Sehr breit abstehende Schultern, stark muskelbepackt, flach getragener Rumpf mit mäßig langem Hals und kurzem Behang. Rücken breit und flach. Kurze, hoch getragene Flügel, stellenweise unbefiedert („Rosen“). Sehr knapper Sattelbehang und ziemlich kurzer, geschlossener Schwanz beim Hahn. Breite, seitlich abgerundete Brust; eiförmig hoch gezogener Bauch. Mittellange, weit auseinander stehende Schenkel, fast kurze Läufe, dick und rund. Kleiner, breiter, dreireihiger Erbsenkamm, Kehl- und Ohrlappen klein. Perlfarbige bis hellgelbe, bei Jungtieren orangegelb gestattete Augenfarbe. Starker, kräftig gebogener Schnabel.
Farbenschläge: 5.5, 5.6, 7.13, 7.14, 7.15.
Besonderheiten: Zur Zucht nicht zu kurzbeinige und schwere Hähne einsetzen, da sonst die Befruchtung leidet. Zur Aufzucht ist kalkhaltiges Futter erforderlich.
Indische Zwerg-Kämpfer
Herkunft: In England bei W. F. Entwisle um 1880 herausgezüchtet. Ausgangstiere waren die großen Indischen Kämpfer, Zwerg-Malaien und Englische Zwerg-Kämpfer.
Rassegeschichte: Die ersten „Zwerg-Inder“ könnten auch auf Kleinheit gezüchtete Asil gewesen sein (W. Detering). Ende des 19. Jahrhunderts entstehen neben der „Stammfarbe“ Fasanenbraune die Rotweißen, genannt „Jubilee“ (nach dem Feiertagsdatum in der Biografie der Queen Victoria).
Form und Kopf: Der Inder-Typ entsteht durch den kurzen und breiten Rumpf, den flachen Rücken mit deutlicher „Verjüngung“ nach hinten, den mächtig hervortretenden Schultern und der enormen Brustbreite. Die Befiederung ist überall hart und drahtig. Daher ist auch der Hahnenschwanz kurz mit
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