Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
der Fahne etwas vom Nacken ab. Der Kamm der Henne steht vorne aufrecht und neigt sich nach der Seite. Mittellange Kehllappen, weiße, ovale Ohrscheiben und rehbraune Augen. Freie Schenkel und mittellange Läufe.
Farbenschlag: Ausschließlich schwarz mit grünem Glanz.
Besonderheiten: Das Eigewicht beträgt meist mehr als 60 Gramm. Die Züchter schätzen Frühreife und Zutraulichkeit. Im Schaukäfig wirkungsvoll im Grünlack.
Kaulhühner
Herkunft: Aus nordwesteuropäischen Landhuhnschlägen hat sich diese Rasse in einer schwanzlosen Varietät entwickelt. Kaulhuhn bedeutet so viel wie „Kugelhuhn“, eine Umschreibung der allseits gerundeten Körperform.
Rassegeschichte: Schwanzlose Hühner werden schon von dem Bologneser Gelehrten Aldrovandi in seinem Buch „Ornithologica“ als „Persische Hühner“ beschrieben. Bei C. v. Linné „Gallus persicus“. Verbreitung in Oberlausitz, Sachsen und Thüringen um 1900.
Form und Kopf: Der Rumpf ist walzenförmig und allseits abgerundet. Waagerechte Haltung. Breite Schultern, zum Rücken hin schmaler werdend. Voller Sattelbehang. Breite, tiefe und volle Brust. Die Flügel sollen mit dem Körperende abschließen. Feinknochige Läufe und kurze Schenkel. Gleichmäßig gezackter mittelgroßer Kamm, der bei der Henne nach hinten leicht geneigt sein darf. Auch tragen manche Hennen zulässigerweise einen Wickelkamm und leichte Federschopfbildung, Runde, weiße Ohrscheiben und nur mittelgroße Kehllappen. Dunkelrote bis dunkelbraune Augenfarbe.
Farbenschläge: 1.4, 2.1, 3.3, diese Farbenschläge auch mit Mehrfachsäumung; 1, 1.12, 1.14, 1.21, 2,8, 5.1, 5.2, 5.5, 5.6, 6.1, 8.1, 8.3, 8.6, 9.1, 9.2, 10.7, 10.1, 10.2, 11.4.
Besonderheiten: Kaulschwänzigkeit kann prinzipiell als Verlustmutation bei allen Rassen vorkommen. Ihre Frühreife und Leistungsfähigkeit machen sie beliebt.
Koeyoshi
Herkunft: Nördliches Japan ist Heimatgebiet. Vermutlich ist die Rasse aus kämpferartigen Vorläufern entstanden und auch mit Shamo und Tomaru gekreuzt worden.
Rassegeschichte: Größere Bestände haben sich in den japanischen Regionen Aomori, Akita und Twate entwickelt. Einfuhr dieser Rasse nach Deutschland durch W. Vits 1993.
Form und Kopf: Kämpferartiges Aussehen. Kräftiger Rumpf in gestreckter, aufgerichteter Haltung. Relativ langer Hals, breite und flache Rückenlinie, breite Schultern. Der lange Hahnenschwanz wird zum Rücken hin nur wenig angehoben. Breite und gerundete Brust mit stellenweise sichtbarem Brustbein. Lange, kräftige Schenkel und starkknochige Läufe. Die Henne steht weniger abfallend. Ihr Schwanzgefieder ist in sich gewölbt, dachförmig nach unten geöffnet und wird ziemlich flach getragen. Dreireihiger Erbsenkamm mit leichtem Anstieg am Ende. Kleine Kehllappen, lange faltige, rote Ohrlappen mit leichten Weißeinlagerungen. Überstehende Augenbrauenwülste, große, perlfarbige bis hellorangefarbige Augen.
Farbenschlag: Ausschließlich silberwildfarbig.
Besonderheiten: Der Name besagt so viel wie „gute, lange Stimme“. Die Bewertung der Stimme bezieht sich nicht nur auf die Ruflänge, sondern schließt Stimmvolumen, Intonationsverlauf, Rufbeginn und -abschluss ein. Der Ruf ist unerwartet leise und wird in sehr tiefer Tonlage vorgetragen. Trotz des „Kämpferblutes“ sind Koeyoshi erstaunlich friedlich.
Ko Shamo
Herkunft: In Deutschland trug die Rasse zunächst die Bezeichnung Ko Gunkei, Heimat Japan. Nach W. van Balekom, Eindhoven, sollen schon um 880 n. Chr. zwergenhafte Kämpfer am kaiserlichen Hof gehalten worden sein.
Rassegeschichte: Sicheres Vorkommen in Japan seit 1933 unter den Bezeichnungen Ko Shamo, Nankin Shamo und Chibi. Seit 1841 sind in Japan Ko Shamo geschützt. Leider starke Unklarheiten im deutschen offiziellen Zucht- und Ausstellungswesen. Daher leider Vermischungen mit anderen kleinen Kämpferrassen.
Form und Kopf: Der Rumpf wirkt in der Front ungewöhnlich breit durch die hervorstehenden Schultergelenke. Haltung hoch aufgerichtet und abfallend. Mittellanger Rücken, zum Sattel hin schmaler werdend. Breite Brust, gut abgerundet, wenig Bauchentwicklung. Langer, leicht gebogener Hals mit sehr knapper Befiederung. Halsmitte am stärksten, zu den Schultern hin schmaler. Ungewöhnlich großer Kopf mit breitem Walnusskamm, sehr kleine Kehllappen; ausgeprägte Kehlwamme, gut entwickelte rote Ohrlappen. Große, perlfarbige Augen; kurzer, gebogener Schnabel. Über den Augen nach hinten offene Wülste. Muskulöse, gut mittelhohe Schenkel und
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