Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
gesenkt getragen. Trotz „Zartheit“ muss die Schulterpartie etwas hervortreten. Die hoch getragene Brust ist relativ breit, der Bauch nur mäßig entwickelt. Schenkel und Läufe sind nur kurz bis mittellang. Der mittelgroße Rosenkamm muss auf dem Schädel fest aufsitzen. Vorne breit, nach hinten keilförmig, geperlt, nach hinten schmaler Dorn. Rote Ohrlappen, gut gerundete Kehllappen. Dunkel- bis schwärzlich braune Augen.
Farbenschläge: 7.1, 7.2.
Besonderheiten: „Keckes“ und „quirliges“ Zwerghuhn als sehr beliebte Schaurasse. Trotz Kleinheit erstaunliche Vitalität und Robustheit. Durchschnittliche Jahreslegeleistung pro Henne: 80 Eier.
Seidenhühner
Herkunft: Erwähnung durch Aristoteles (384–322 v. Chr.) als Hühner mit „Katzenhaar“. In der chinesischen Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.) werden „Schwarzknochenhühner“ beschrieben, die zu me dizinischen Zwecken verwendet wurden. Ursprünglich im südlichen China (Provinz Jiangxi), dort auch als „Wollhuhn“ bezeichnet.
Rassegeschichte: Marco Polo sah Seidenhühner um 1270 in Südchina. Im Mittelalter in Europa nachweisbar als „Gauklerhuhn“ (Kreuzung aus Kaninchen und Huhn).
Form und Kopf: Allseits abgerundete Form durch breiten, würfelförmigen Rumpf, kurzen breiten Rücken mit etwas hervortretenden Schultern. Die Unterlinie: sehr voll, breite Brust, flaumig befiederte Bauchregion, angehoben getragener Schwanz mit Steuerfedern und Hauptsicheln, mit geschlossenen Federfahnen, am Ende aber doch zerschlissen. Schenkel sind kurz, gut befiedert; Läufe knapp mittellang. Die Henne zeigt hinter dem walnussförmigen Kamm einen kleinen, haubenartigen Schopf. Beim Hahn sind dort etwas längliche Seiden federn. Bei Bärtigen voller, ungeteilter Kehl- und Backenbart. Augenfarbe schwarzbraun. Schwarzbraune Farbe an Haut, Knochen und den inneren Organen. Fünfzehigkeit: Die fünfte Zehe soll von der vierten deutlich getrennt sein.
Farbenschläge: 1., 2.3, 5.1, 5.2, 5.3, 5.5, 5.6, 5.7.
Besonderheiten: Ausgesprochenes Zier- und Ausstellungshuhn mit guten Bruteigenschaften.
Shamo
Herkunft: Der Rassename bedeutet im Japanischen Kämpfer. Stark unterschiedliche Typen in Größe und Gewicht. Aus China nach Japan in der Heian-Dynastie (794–1186 n. Chr.) eingeführt. Im 16. Jahrhundert weitere Einfuhr nach Japan aus Siam. Importe nach Deutschland durch Baronin von Ulm-Erbach 1891. Seit 1951 weitere Verbreitung durch Hagenbeck-Importe.
Form und Kopf: Sehr breiter Rumpf, besonders in den eckig vorstehenden, hoch gezogenen Schultern. Rücken lang, breit und völlig gerade (wichtiger Unterschied zum Malaien!). Fast senkrecht aufgereckte Haltung. Stand hoch. Kurzes, dichtes Gefieder, das auch im gesenkt getragenen Hahnenschwanz eher spärlich wirkt. Die Sicheln und Steuerfedern können aber verlängert sein. Der sehr lange Hals wird nach hinten bogig getragen. Die Henne ist in der Haltung etwas flacher. Kämpferausdruck in den Kopfpunkten: breiter, gewölbter Schädel mit kleinem Erbsenkamm; nur angedeutete oder fehlende Kehllappen, rote, sehr kleine Ohrlappen. Stark gekrümmter, kräftiger Schnabel. Über den perlfarbigen bis orangegelben Augen starke Wülste. Auf den kurzen, breiten Flügeln sind die nackten Flügelknochen (Rosen) sichtbar.
Farbenschläge: 1., 1.4, 1.8, 1.12, 1.14, 1.19, 1.24, 1.26, 2.4, 2.5, 2.8, 5.3, 5.5, 6.1, 7.10, 10.7, 11.2, 11.3.
Besonderheiten: Shamo sind seit 1951 in Japan durch den Staat unter Aufsicht für Kulturschutz genommen.
Siamesische Zwerg-Seidenhühner
Herkunft: In der Fachliteratur wird seit 1897 ein Seidenhuhn mit „gewöhnlicher“ Haut- und Fleischfarbe beschrieben. Die genaue Herkunft ist unbekannt.
Rassegeschichte: Frühere, hellhäutige Seidenhühner sollen einfachkämmig, gelbläufig gewesen sein und geringe Schopfbildung gezeigt haben. Um 1905 war diese Spielart des uralten schwarzhäutigen Seidenhuhns in Europa anscheinend kaum noch vorhanden. Wiedererzüchtung durch S. Neumann, Oyten, 1989. Einkreuzung einer weißen Zwerg-Cochin-Henne. 1996 erste Vorstellung auf einer Schau.
Form und Kopf: Die breite, abgerundete Würfelform entsteht durch den kurzen, nach hinten ansteigenden Rücken, die sehr volle Brust und den reich befiederten Bauch. Die Federstruktur unterscheidet sich bei hochrassigen Tieren nicht von den großen Seidenhühnern und den dunkelhäutigen Zwergen. Die rote Gesichtsfarbe, die gelben Läufe und die helle Haut machen den entscheidenden Unterschied. Die Augenfarbe ist orange bis
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