Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
Kräftiger, gestreckter Körper und leicht abfallende Rückenlinie. Hinter dem Halsansatz erscheint der Rücken leicht nach oben gewölbt. Ohne Eckenbildung verläuft die Sattellinie in den mit voller Besichelung ausgestatteten Hahnenschwanz. Gesamte Hinterpartie in der Seitenansicht breit. Kräftige Schenkel, feinknochige Läufe. Volle Unterlinie. Der leicht s-förmige, gebogene Hals ist völlig federfrei, einschließlich Kropf und rot häutig. Entweder einfach- oder rosenkämmig. Rote Ohrlappen. Das Brustbein ist aufgrund der knappen Befiederung frei von Federwuchs.
Farbenschläge: 1.1, 5.1, 5.4, 5.5, 5.6, 5.7, 6.1, 8.1, 11.4.
Besonderheiten: Ausgefallene Rasse mit relativ geringer Verbreitung, jedoch hoher Schauwert.
Zwerg-New Hampshire
Herkunft: Ab 1960 Versuche in Österreich, die überaus beliebte Großrasse zu verzwergen.
Rassegeschichte: Erst Anfang der Sechzigerjahre gelang die Miniaturausgabe bei E. Runne, Ehlershausen und A. Zumpe, Dresden. Die Ausgangstiere waren Zwerg-Welsumer, Zwerg-Wyandotten, Antwerpener Bartzwerge und Tiere der Großrasse. Anfänglich noch viele Tiere in Übergröße. In Deutschland 1961 anerkannt. Seitdem sehr starke Verbreitung.
Form und Kopf: Der Körper muss breit sein. Dazu tragen die breite, leicht durchgebogene Rückenpartie (tiefster Punkt über den Beinen), die breiten Schultern, die volle Brust- und Bauchpartie bei. Der Sattel soll nicht schmaler sein als die Schultern. Im Stand deutlich frei durch die kräftigen Schenkel und die mittellangen Läufe. Der Hahnenschwanz wird etwas geöffnet getragen und ist seitlich mit abdeckenden Neben- und hinten mit breiten Hauptsicheln besetzt. Der Schwanz der Henne ist breit angesetzt und soll etwas geöffnet sein. Keine Abwei chungen in den Kopfbehängen. Augenfarbe orangefarbig bis rötlich braun.
Farbenschläge: 4.11, 5.5.
Besonderheiten: Eine der am meisten verbreitetsten Zwerghuhnrassen mit ausgesprochenen Vorteilen hinsichtlich Frühreife, Wetterfestigkeit, ausgezeichneter Futterverwertung, hoher Legeleistung, Zutraulichkeit und beliebter brauner Eischalenfarbe.
Zwerg-Niederrheiner
Herkunft: Um 1940 von E. Runne, Ehlershausen, aus großen Niederrheiner Blausperbern erzüchtet.
Rassegeschichte: Im damaligen politischen Regime wurde die Rasse eliminiert, obwohl sie schon seit ihrem Anfang ungewöhnlich leistungsstark war. Erst 1954 war der Erzüchter wieder erfolgreich und brachte die Rasse in den Farbenschlägen Blau-, Gelb- und Kennsperber zur Anerkennung. 1961 endgültiger Rassename. 1969 entstanden bei G. Roth die Blauen, 1971 bei H. Schrage, Bielefeld, die Birkenfarbigen. Nach 1979 kamen die Blau-Birkenfarbigen und die Blau-Orangebrüstigen. 1985 Gelbsperber bei E. Reiche, Beckwitz, und G. Morgenstern, Belzig.
Form und Kopf: Waagerechte Rückenlinie, vor dem Sattel hohlrunder Anstieg in den breiten Schwanz mit hoher Steigung und gerundeten Sichelfedern beim Hahn. Diesen „Rückenschwung“ muss auch die Henne zeigen; ihr Schwanz ist in der Seitenansicht recht breit. Unterlinie: starke Ausprägung von Brust und Bauch bei der Henne; beim Hahn etwas weniger. Muskulöse, hervortretende Schenkel, mittelhohe Läufe. Einfachkamm mit gesenkter Fahne; kleine rote Ohrlappen, mittelgroße Kehllappen. Die Augenfarbe ist je nach Farbenschlag unterschiedlich.
Farbenschläge: 1.23, 2.4, 2.9, 5.3, 6.2, 6.3, 6.5.
Besonderheiten: Gute Mästbarkeit, feines Tafelfleisch. Starke Verbreitung, sehr beliebtes Zwerghuhn, auch für den Schaukäfig.
Zwerg-Orloff
Herkunft: Die ersten Exemplare bei K. Lohmann, Paderborn, und Beckhoff, Nordwalde, um 1925 konnten sie sich rasse- und verbreitungsmäßig nicht durchsetzen.
Rassegeschichte: Neuzüchtung 1947 bei O. Squarr, Wilhelmshaven. 1952 Aufnahme in den Standard. In der Weiterzucht wurden bärtige Zwerg-Rhodeländerhennen und Altenglische Zwerg-Kämpfer eingesetzt. 1975 Zulassung der Weißen, Erzüchter G. Pien, Hamburg. 1979 Gesperberte.
Form und Kopf: Vorderkörper nach Kämpferart etwas aufgerichtet. Die breiten Schultern sind deutlich abgesetzt. Auch der lange, gerade Hals passt zum Typ. Halsgefieder beim Hahn im Nacken aufgebauscht. Bei der Henne ist die Halsbefiederung zur Halskrause gebildet. Mittellanger, breiter und flacher Rücken. Hahnengefieder hinter dem breiten Sattel nicht zu stark. Haltung des Schwanzes rechtwinklig. Die Brust ist zwar breit, aber nicht vorgewölbt. Bauch der Henne noch etwas voller. Gut hervortretende Schenkel, mehr als mittelhohe Läufe. Die Kopfpunkte:
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