Taschenatlas Hühner und Zwerghühner: 182 Rassen für Garten, Haus, Hof und Ausstellung (German Edition)
gegen ungünstige Klimaverhältnisse widerstandsfähig, legen gut und suchen sich bei freiem Auslauf aufgrund ihrer Beweglichkeit einen Teil ihres Futters selbst.
Zwerg-Lakenfelder
Herkunft: Die Angabe im deutschen Standard „Deutschland“ als Herkunftsland ist deshalb unzutreffend, weil schon 1937 und möglicherweise 1939 in der niederländischen Region Twente Zwerg-Lakenfelder existiert haben.
Rassegeschichte: In Deutschland brachte F. Börger in Bremen 1972 unter Verwendung von Bassetten, wachtelfarbigen Antwerpener Bartzwergen und klein gebliebenen Lakenfeldern die Rasse zur Anerkennung.
Form und Kopf: Gerundete Rechteckform. Dabei wirkt die Henne diesbezüglich durch die fast waagerechte Haltung, die volle Brust und den gut entwickelten Bauch noch typhafter. Breite Steuer- und Sichelfedern. Durch die wenig sichtbaren Schenkel ist der Stand kaum mittelhoch. Die Fahne des Stehkamms beim Hahn steigt etwas an. Die Henne zeigt manchmal zulässigerweise das zur Seite geneigte Kammblatt. Die weißen Ohrscheiben dürfen rot gerändert sein. Die Kehllappen sind fein im Gewebe.
Farbenschlag: Bei weißem Rumpfgefieder zeigen Hahn und Henne tiefsamtschwarzes Gefieder an Kopf, Hals und Schwanz. Außerdem sind die Schwingen in den Innenfahnen schwarz bis schwarzgrau.
Besonderheiten: Von der leistungsstarken Großrasse haben auch die Zwerge die sehr gute Legeleistung, die leichte Aufzucht der Küken und die Beweglichkeit bei der Futtersuche geerbt.
Zwerg-Leghorn
Herkunft: Gemäß ihrer Entstehung wird die Rasse in manchen Verzeichnissen und auf Europa-Ebene als Amerikanische Zwerg-Leghorn geführt. Ab 1940 im US-Standard. Die weiteren Farbenschläge in Übersee kennzeichnen eher die Rasse Zwerg-Italiener, wofür zunächst auch der Begriff Leghorn verwendet wurde.
Rassegeschichte: In den USA erzielte man die Verzwergung durch Verpaarung von gelbläufigen Zwerghühnern mit den großen Leghorns. Der Heidelberger Züchter F. Treiber konnte 1962 einige Tiere importieren. 1964 wurde die Rasse anerkannt.
Form und Kopf: Waagerechte Haltung des langen Rumpfes mit breiten Schultern, voller und tief heruntergehender Brust und gut ausgefüllter Bauchpartie. Die Rückenlinie geht ohne Winkel in den großfedrigen, gefächerten und gut besichelten Hahnenschwanz über. Der Schwanz der Henne soll auch breit angesetzt sein und etwas offen getragen werden. Kräftige, gut sichtbare Schenkel und feinknochige Läufe. Mittelgroßer Einfachkamm mit waagerechter Kammfahne, bei der Henne hinten zur Seite umliegend. Augenfarbe rot.
Farbenschlag: Ausschließlich reinweiß.
Besonderheiten: Leider relativ wenig verbreitet. Ähnliche Spitzenleistungen im Legen wie die Großrasse. Ästhetisch feine Figur und apartes Farbspiel durch rote Kopfpunkte, weißes Gefieder und gelbe Läufe („schlichte Eleganz“).
Zwerg-Malaien
Herkunft: Seit Mitte des 19. Jahrhunderts bei W. F. Entwisle/Wakefield aus Asil und großen Malaien entstanden.
Rassegeschichte: Der Deutsche H. Marten/Lehrte importierte noch vor 1900 englische Tiere. 1984 Schwarze bei A. Lück, Rosenheim, und N. Stockhaus, Hamm. 1990 Blau-Weizenfarbige bei E. Fuß, Maintal.
Form und Kopf: Die Oberlinie beginnt hinter dem sehr kräftigen, kurzen Kopf mit dem langen Hals, dessen Gefieder in der Mitte am stärksten ist und sich dann nach unten vermindert, nach hinten bogenförmig, über den breiten, mittellangen, gewölbten Rücken in abfallender Haltung bis zum kurzen, wenig befiederten Schwanz, der den dritten Bogen bildet und abwärts getragen wird. Die Schultern stehen ab und treten eckig hervor. Gut geschlossene Flügel, die auf dem Sattel zusammengelegt werden. Muskulöse, lange, starke Schenkel und lange, kräftige Läufe. Das Gefieder ist überall hart und schmal. Kleiner eiförmiger Wulstkamm ohne Dorn. Kaum Kehllappen, stattdessen an der Kehle nackte, rote Haut in Form einer kleinen Wamme. Kleine, rote Ohrlappen; perlfarbige bis gelbliche Augen, die bei Jungtieren gelb bis orangefarbig sein dürfen.
Farbenschläge: 1.12, 1.14, 1.26, 2.1, 3.1, 3.7, 5.1, 5.5, 6.1, 7.13, 10.7, 11.4.
Besonderheiten: Die Legeleistung ist nicht sehr hoch. Bei der Aufzucht der Jungtiere ist Knochen bildendes Futter erforderlich.
Zwerg-Marans
Herkunft: Entgegen der Darstellung im deutschen Standard ist nicht Frankreich, sondern England die Entstehungsregion.
Rassegeschichte: Wenig bekannt. In britischen Zuchten sollen ab 1929 Zwerg-Marans ohne Laufbefiederung entwickelt worden sein. Zunächst gab es
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