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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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hier ). Apneumone sind Infochemikalien, die von toter abiotischer Materie abgegeben werden und daher nur dem Empfänger einen Nutzen bringen können. Beispiele dafür sind Umweltgerüche, mit denen Lachse wieder in ihre Ursprungsgewässer zurückfinden oder Leichengerüche, mit deren Hilfe Geier Kadaver auffinden. Synomone kommen besonders in mutualistischen oder symbiotischen Beziehungen vor ( Siehe hier ), sowohl der wahrnehmende Organismus als auch der abgebende Organismus profitieren.
    Unter Quorum sensing ( Mikrobiologie ) versteht man die Kommunikation von Bakterienzellen mithilfe von Infochemikalien. Auf diese Weise werden Aktivitäten gesteuert, die nur ab einer bestimmten Zelldichte sinnvoll oder möglich sind, z. B. Biolumineszenz, die Bildung von Biofilmen oder die Abgabe von Pathogenitätsfaktoren. Von allen Zellen werden chemische Signale in die Umgebung abgegeben. Bei einer bestimmten Zelldichte überschreiten diese Signale einen Schwellenwert, was zur Aktivierung der für die Aktivität relevanten Gene in jeder einzelnen Zelle führt.
Pheromone
    Pheromone werden, wie alle anderen Infochemikalien, nach außen abgegeben und dienen dem Austausch von Informationen zwischen Organismen derselben Art. Im Regelfall sind sie daher artspezifisch. Häufig werden sie mit Hormonen verwechselt, die im Unterschied dazu aber Informationen zwischen Organen innerhalb eines Körpers transportieren. Je nach Funktion lassen sich zahlreiche Pheromone unterscheiden. Die bekanntesten und wichtigsten sind Sexualpheromone, Aggregationspheromone, Eiablagemarkierungspheromone, Territorialpheromone, Rekrutierungspheromone, Erkennungspheromone und Königinpheromone.
    Sexualpheromone sind Pheromone, die von Weibchen oder Männchen produziert werden und beim jeweils anderen Geschlecht Reaktionen hervorrufen, die zur Paarung führen. Sie kommen im gesamten Tierreich vor, vom Schmetterling bis zum Elefanten und können sehr unterschiedliche Wirkungen haben. Sie locken Paarungspartner aus der Ferne an und lösen Balz und Paarungsverhalten im Nahbereich aus. Bei wasserlebenden Arten (z. B. Ringelwürmern) synchronisieren sie die gleichzeitige Abgabe von Eiern und Spermien in das Wasser. Männchenproduzierte Sexualpheromone informieren die Weibchen häufig nicht nur über das Vorhandensein, sondern auch über die Qualitäten des Männchens als Paarungspartner oder über die Anwesenheit von geeigneten Brutsubstraten.Besonders bei Säugetieren sind eine Reihe von Pheromonen mit Primerwirkung bekannt, welche beim Weibchen die Entwicklung zur Geschlechtsreife oder zur Fortpflanzungsbereitschaft stimulieren oder hemmen. Die Königinpheromone sozialer Insekten bewirken die Unterdrückung der Ovarienentwicklung bei Nestmitgliedern und sorgen dafür, dass lediglich die Königin Eier zu legt. Die Abgabe der Sexualpheromone erfolgt entweder über spezielle Drüsen, die manchmal mit Haarbüscheln zur besseren Verbreitung kombiniert sind oder über Körperexkrete wie Speichel, Urin, Kot oder Schweiß. Eine wichtige Rolle spielen Sexualpheromone in der Evolution. Sie stellen einen Mechanismus für präzygotische Artisolierung dar. Weibchen nutzen sie häufig zur Auswahl geeigneter Männchen ( sexuelle Selektion durch Partnerwahl ). Vererbbare Variabilität in der Produktion von Pheromonen und die Verhaltensantwort auf die Pheromone können zur Aufspaltung von Arten und damit zur Artbildung führen.
    Aggregationspheromone verursachen Aggregationsverhalten bei artgleichen Individuen, die zu beiden Geschlechtern gehören oder zum selben Geschlecht wie der abgebende Organismus. Bei manchen Insekten stimulieren sie die Eiablage an einem gemeinsamen Ort. Die entstehenden Aggregationen von Individuen bieten entweder einen erhöhten Schutz gegen Angreifer oder gegen Umweltbedingungen, sie können die Partnerfindung erleichtern und zu einer verbesserten Ausbeutung von Ressourcen beitragen. So ermöglicht bei Borkenkäfern erst der Angriff von zahlreichen, durch Aggregationspheromone angelockte Individuen die Überwindung der Abwehr eines Wirtsbaumes, z. B. durch Harzfluss, und damit die Nutzung des Baumes durch die Käfer .
    Spacing Pheromones (engl. space: Raum) oder Epideictic Pheromones (engl. epideictic: prahlend) bewirken, dass sich die Tiere einer Art räumlich aufteilen. Das ist von Bedeutung, wenn sie von limitierten Ressourcen abhängen, um Konkurrenz zu vermeiden. Als Oviposition deterring Pheromones (engl. to deter oviposition: von der Eiablage

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