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Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
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scheinheiliges Kinn in die Höhe. "Die Hausmädchen
können schöne Geschichten erzählen."
    "Wie kann man so was schreckliches
sagen!" rief Amanda aus. Ihre unerwartete Reaktion ließ die andern
augenblicklich verstummen.
    Bevor das Gerede weitergehen konnte, stand
Brian in der Tür zum Salon. "Miss Clark, kann ich dich einen Moment
sprechen?"
    "Natürlich." Amanda setzte ihr
Sherry Glas ab und stand auf. Sie war froh, dass sie einen Grund hatte, den
Raum zu verlassen. Estelles scharfer Blick verfolgte sie auf Schritt und Tritt.
     
    * * *
     
    Arm-in-Arm geleitete der attraktive Schotte
Amanda in sein Arbeitszimmer und machte die Tür hinter ihnen zu. "Geht's
dir gut bei ihnen?" Als er ihr Gesicht sah, musste er lachen. "Sie
können ganz schön neugierig sein."
    "Das zu allermindest."
    Er wurde jetzt ernst, kam näher zu ihr her und
beugte sich herab, um ihr ins Ohr zu flüstern, als wollte er ihr ein Geheimnis
verraten.
    "Ich hoffe ich bin jetzt nicht zu
direkt", fing er leise an, "aber ich möchte mit dir reden. Ich hab
die Party nur als Vorwand benutzt."
    "Ein Vorwand? Für was?" Sie zog
ihren Kopf zurück, damit sie in seine blassblauen Augen sehen konnte.
    "Damit ich dir sagen kann, dass ich
Gefühle für dich hege — tiefe, liebevolle Gefühle."
    "Oh, Brian." Sie senkte den Blick, weil
sie plötzlich nervös wurde.
    "Ich glaub, du bist die vornehmste Frau,
die ich seit sehr langer Zeit kennengelernt habe." Er hob ihr Kinn zart an
und hielt es hoch, solange er mit sanfter Stimme sprach. "Ich liebe dich
und brauch dich in meinem Leben. Ich frage dich hiermit, ob du mir die Ehre
erweisen willst, meine Frau zu werden. Bitte, Amanda, willst du mich
heiraten?"
    "Brian, ich — ich weiß nicht, was ich
sagen soll. Das kommt so überraschend." Nach der Nacht, die sie mit Nate
verbracht hatte, kam ihr Brian's Heiratsantrag vor, als würde kaltes Wasser
über sie geschüttet. Es klang so fremd und unfassbar.
    Er lächelte herab in ihre schönen
haselnussbraunen Augen. Aber sein Gesichtsausdruck veränderte sich, als er
erkannte, was sich dahinter verbarg.
    "Brian, für jede Frau wäre es eine Ehre
deine Frau zu sein. Für jede andere." Sie legte ihre Hand auf seine Brust,
als wollte sie versuchen den Schmerz zu stoppen, den ihre Worte verursachten.
"Aber ich muss bedauerlicherweise Nein sagen."
    Er ließ die Hand sinken und trat zurück.
"Darf ich fragen warum?"
    "Es tut mir Leid, aber ich liebe dich
nicht."
    "Da bin ich sicher, das wird sich mit der
Zeit ändern. Es ist doch genug, wenn ich dich liebe, zumindest für den
Anfang."
    Sie antwortete nicht. Stand nur da und schaute
traurig. Endlich brach er das Schweigen. "Gibt's da jemand anderen?"
Und als sie nickte, sagte er, "Bradford?"
    Sie nickte wieder. "Es tut mir Leid. Es
ist besser, wenn du es jetzt weißt."
    "Nun, dann war's das wohl."
Bitterkeit schnürte ihm die Kehle zu. Er ging zur Tür und machte sie auf,
winkte sie durch. Bevor sie ging, nahm sie die Ohrringe ab und legte sie auf
seinen Schreibtisch.
    "Ich geh besser heim."
    "Ich lass die Kutsche kommen."
    Er hielt sie zurück, grade als sie in die
Halle treten wollte. "Amanda, falls du jemals deine Meinung ändern
solltest..."
    Sie lächelte ihn reumütig an und ging.
     
    * * *
     
    In ihr Lokal zurückgekehrt, ging sie in ihre
Kammer, zog das Aschenbrödel Kleid aus, faltete es und legte es sorgsam in die
Truhe. Sie nahm ein Blatt Papier, legte sich quer aufs Bett und begann an Nate
zu schreiben.
     
    Mein liebster Schatz,
    du bist noch nicht mal einen Tag weg und
ich kann hier schon die Leere fühlen, im Haus, in unserm Bett. Ich weiß, wenn
du den Brief kriegst, werden die Dinge schon wieder ihren gewohnten Gang gehen
und wir sind beide beschäftigt. Aber jetzt in diesem Moment ist es Nacht und
ich sorge mich um dich, allein da draußen irgendwo in der Winternacht.
    Ich bin grad von Brian's Weihnachtsfeier
zurückgekommen. Es waren ne Menge Leute da. Alle fein angezogen und elegant.
Die meiste Zeit hat es mir gut gefallen. Allerdings muss ich dir gestehen, dass
du mit deiner Vermutung über Brian Recht hast. Er hat mir heute Abend einen
Heiratsantrag gemacht. Überflüssig zu sagen, dass ich ihn sofort abgewiesen
habe. Er hat daraus geschlossen, dass es ist weil ich in dich verliebt bin.
Bitte sei nicht verärgert oder aufgebracht. Ich denke, es ist damit erledigt.
Ich wollte nur dass du weißt, dass jetzt alles in Ordnung ist.
    Wenn ich an letzte Nacht mit dir denke,
krieg ich immer noch Gänsehaut.

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