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Tascosa (German Edition)

Tascosa (German Edition)

Titel: Tascosa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magnolia Belle
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allein?"
    Nate wirbelte bei der unerwarteten Stimme im
Dunkeln herum. "Randy! Du hast mich zu Tode erschreckt!"
    "Tschuldigung, Hoss." Randy stellte
ein Bein auf den unteren Zaunbalken und stützte die Ellbogen auf den oberen und
begann sich eine Zigarette zu drehen. Als er sie fertig hatte, zündete er sie
an. "Alles klar bei dir?"
    "Jo, geht so."
    "Nee, ich glaub nicht." Randy blies
eine lange Rauchfahne nach oben. "Du siehst von Tag zu Tag schlechter aus.
Jedes Mal wenn die Post kommt, könnte man meinen es zerreißt dich."
    Die beiden Wrangler standen im Mondschein,
keiner sagte was. Randy hatte seine Zigarette fast zu Ende geraucht, als Nate
den Kopf hob und zum Horizont sah.
    "Warum schreibt sie nicht?" Er drehte sich herum und Randy sah seinen gequälten
Gesichtsausdruck. "Warum ist sie derart fertig mit mir?"
    "Hab mir schon gedacht, dass dich so was
belastet." Der Rotschopf warf den Stummel auf den Boden und trat die Glut
mit der Stiefelspitze aus. "Ich weiß nicht warum. Ich wunder mich auch
darüber. Ich mein, immerhin erwartet sie dein Baby. Das muss ihr doch was
bedeuten."
    Nate zuckte niedergeschlagen die Schultern.
"Es macht keinen Sinn. Wenn ich wüsste, dass sie mich noch liebt, stünd
ich in ihrer Tür, eher gestern als morgen, McLeod hin oder her. Sie ist
mein Weib." Mit dem Daumen klopfte er auf seine Brust. "Hier drin. Da
wird sie für immer sein. Und genau das bringt mich um."
    "Tut mir Leid, Nate. Ich bin noch nie im
Leben verliebt gewesen, deswegen weiß ich nicht, was ich sagen soll."
    "Hab auch keine Antwort erwartet."
Nate klopfte ihm kurz auf die Schulter. "Danke dass du mir ein Ohr
geliehen hast, trotzdem."
    "Klar doch. Ich geh schlafen. Kommst
du?"
    "Jo." Die beiden Freunde liefen zur
Baracke, und Nate hoffte schlafen zu können, anstatt in die dunkle Leere zu
starren. Derweil sein Herz immer mehr wegen ihr zerbrach.
     
    * * *
     
    "Brian", sagte Amanda eines Abends
beim Essen, "ich hab eine Frage an dich."
    "Ja?"
    "Als wir Nate's Geld angelegt haben,
dachten wir doch er wär tot. Richtig?"
    "Richtig."
    "Also, jetzt wo wir wissen dass er lebt,
sollten wir ihm nicht das Geld zurückgeben?"
    "Ja. Sollten wir", stimmte Brian zu
und freute sich darüber. Damit gäbe es wieder eine Sache weniger, die sie mit
Nate verbinden würde.
    "Könntest du das erledigen? Ich weiß,
dass alles auf meinen Namen läuft, aber ich weiß nicht, was ich tun muss."
    "Natürlich. Ich kümmer mich morgen
drum." Brian dachte, dass Nate, sobald er die Anlage in der Hand hätte,
sein Geschäft so weit entfernt von Tascosa wie nur irgend möglich gründen
würde. Diese Stadt hatte nur bittere Erinnerungen für ihn — bittere
Erinnerungen und Brian's Zorn.
    Amanda stand auf und kam zu Brian's Stuhl.
"Du bist der beste Mann", flüsterte sie und küsste seine Wange. Er
drehte sich um und küsste ihre Lippen, obwohl er wusste, dass sie nicht in ihn
verliebt war und es wahrscheinlich nie wäre, solange Nate lebte.
    "Oh fühl mal", sie nahm seine Hand
und legte sie auf ihren Bauch. "Ich frag mich, ob das ein Baby oder ein
Pferd ist", lachte sie. Brian genoss diese intimen Momente mit ihr. Eines
Tages, das schwor er sich, würde sein Kind in ihr wachsen.
    "Amanda, weißt du, ich liebe dich."
    "Das weiß ich."
    "Und ich werde nichts und niemanden
zwischen uns kommen lassen." Irgendwas in seiner Stimme und in seinem
Blick ließ sie die Warnung hinter seinem Lächeln ahnen.
    "Natürlich nicht, Brian." Amanda
berührte seine Schulter und ging hinauf in ihr Zimmer.
     
    * * *
     
    Sie saß auf der Bettkante und dachte über ihr
Gespräch nach. Zum ersten Mal hatte sie Angst vor Brian, davor was er tun
könnte, falls Nate zurückkäme. Und außerdem, wunderte sie sich, warum sie
nichts von Nate gehört hatte? Hatte er ihr nix mehr zu sagen, jetzt wo sie verheiratet
war? Liebte er sie eigentlich noch — und überhaupt?
     
    * * *
     
    "Bradford, du hast Post." Der
Gefreite streckte Nate die Hand entgegen.
    "Wirklich?" Nate lief quer über den
Korral und nahm den Brief, derweil schlug sein Herz rasend schnell in
hoffnungsfroher Erwartung. Endlich hat sie mir geschrieben!
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich, als er
als Absender eine Bank in Ft. Worth las. Verwirrt riss er den Brief auf und
faltete ihn auseinander. Er enthielt die Nachricht, dass $482,57 für ihn auf
einem Konto angelegt wären. Der Brief erklärte kurz, dass Mrs. Brian McLeod vor
einigen Monate Aktien gekauft hatte. Kürzlich hatte sie die Anlage verkauft

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