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Tastenfieber und Liebeslust

Titel: Tastenfieber und Liebeslust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Mascha Blankenburg
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Fünfseelen-Weiler: Kleesten! Ein kleines Häuschen mit Seeblick wird unser Liebesnest sein! Es wird dort jetzt täglich grüner, einige Blumen blühen schon, die Vöglein zwitschern und weit und breit kein Zigarettenautomat!
    Ich werde Dich über den See rudern und auch sonst auf Händen tragen! Bis heute Abend! Spätestens nach Mecklenburg wirst Du nie wieder krank! Eva, Eva, Eva, was ist das für ein Leben mit Dir! Küsschen überallhin.
    Dein Max
     
     
    4. April – 13:56 Uhr
    Mein Animus,
    Hilfe! Dein Vorschlag, Orgel bei Deinem Familientag zu spielen, verschreckt mich! Das versetzt mich ja in meine Mädchenjahre, meine Klosterzeit!
    Du hast sicher meine PDS-Zugehörigkeit bei Deiner Anmeldung verschwiegen! Bitte nachholen, falls ich mich auf der Orgel verspielen sollte, dann verstehen die Gläubigen sofort, warum.
    Verschnupfte Küsse von
    Deiner Geliebten
     
     
     
    4. April – 15:33 Uhr
    Meine anissima,
    »Das versetzt mich ja in meine Mädchenjahre!«
    Genau so habe ich Dich vorgestern Abend gesehen, als Du derart süß gelacht und einen roten Kopf bekommen hast. Ich habe beschlossen (nur dies eine Mal treffe ich eine Entscheidung, ohne Dich zu fragen), dass wir nunmehr immer jünger werden!
    Dein Geliebter
     
    PS: Ich bin ja so unwissend. Ist das alles schon Rausch???
    Schreibe doch für die Andacht einfach die Becherhymne in h-moll um. Das merkt keiner und alle werden glücklich der Zukunft zugewandt sein! Ein bisschen Pep und Zukunftsglaube muss doch in meine alte Familie wieder rein. Da ist so ein Altkader mit revolutionärer Erfahrung wie Du genau die Richtige.
     
     
    4. April – 15:49 Uhr
    Cavaliere mio,
    seit den letzten Tagen frage ich mich in der Tat, ob Du nicht doch mehr ein Gefühls- als Verstandesmensch bist. Na ja, Schublade schnell wieder zu. Und komm heute Nacht zu mir!
    Eva
     
     
    5. April – 16:24 Uhr
    Nach unsrer unendlichen Nacht um 9 Uhr 30 ins Bett! Wahnsinn!!! Ich huste etwas und alles tut weh! Irgendwer hat mich gebissen oder getreten.
    Jetzt lege ich mich erstmal auf die andere Seite und schlafe weiter.
    Dein Cavaliere
     
     
    5. April – 16:42 Uhr
    Animus,
    selbst schuld! Warum kannst Du auch kein Ende finden!!! Teufelchen in der Tat!
    Auch ich bin eine Leiche und darf einfach nicht so viel Wein trinken. Wir müssen unbedingt zu einem vernünftigen Leben zurückkehren, sollten wir jemals eins gehabt haben.
    Wie soll das denn in Kleesten werden? Wie sollen wir uns da erholen? Wenn ich täglich Vino trinke, muss ich ja anschließend zur Kur!
    Mein Liebling, Du bist trotzdem wunderbar. Deine Rosen auch. Sie erfreuen mein Herz.
    Con amore
    Deine Eva
     
    PS: Willst Du wirklich so ein Lotterleben mit mir führen? Was soll aus unseren Projekten werden? Für Dein Alter bist Du viel zu potent. Ich dachte, ein Arzt würde auf meine Gesundheit achten!
     
     
    5. April – 17:12 Uhr
    Eva! Mit Dir möchte ich dieses Leben führen! Wenn’s dabei ein bisschen lottert, auch gut. Aua, aua überall!
    In Kleesten finden wir schon den richtigen Wechsel zwischen na ja, Du weißt schon und Erholung. Nennen wir’s doch einfach ›aktiver Erholungsurlaub, mit Schwerpunkt Bewegungstherapie‹. Wir sollten ein Patent drauf anmelden. So manches Fitnesscenter wird bereit sein, unsere experimentell erworbenen Kenntnisse zu verwerten.
    Seit ich Dich kenne, habe ich über ein Kilo abgenommen. Ich denke, nach Kleesten werde ich das Idealgewicht haben! Du aber auch! Ich liebe Dich und gehe in Gedanken an eine wunderbare Frau wieder ins Bett.
    Dein Max
     
     
    5. April – 18:31 Uhr
    Meine Liebste,
    ein Mann ist nur dann potent, wenn ihn die Frau anregt. Ich habe mich nie als übermäßig potent eingeschätzt, war es wohl auch nie. Aber unser Stil, erst an den anderen zu denken, dann erst an die eigene Ekstase, dann ein Päuschen machen, lachen und sich wieder unterhalten, ist genau das, was ich genieße, und was ich gerne die nächsten 40.000 Jahre weiter erleben möchte.
    Während ich dies schreibe und an Dich denke, wird es wieder munter in der Hose. Mein – noch namenloser – bester Freund ist schon ein liebenswertes Kerlchen! Lässt mich eben nicht im Stich, wenn er sich nach Deiner Gaia sehnt. So einfach kann das Leben sein! Ich brauche keinen theoretischen Überbau und keine Chemie für die Freuden, die ich mit Dir habe.
    Ich bin spätestens um 23 Uhr im Bett, damit ich wieder in einen normalen Rhythmus hineinfinde. Drei Tage muss ich noch sehr konzentriert und fleißig sein. Erzähl mir

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