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Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition)

Titel: Tate Archer – Im Visier des Feindes: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Jury , S.E. Fine
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knalle die Tür hinter uns zu. Dann verriegele ich sie. Ich will gar nicht daran denken, was passiert, wenn Stoppelkopf uns in die Finger kriegt.

SECHS
    Die Küchenangestellten, deren Plastikhauben und -schürzen in dem glühend heißen Raum von Feuchtigkeit überzogen sind, schauen auf, als wir durch den Raum laufen. Ihre Gesichter spiegeln teils Angst, teils Missbilligung, als wären sie sauer, dass wir in ihr Gebiet eindringen.
    »Runter!«, rufe ich, und meine Stimme bricht vor Grauen. Wenn ich nichts unternehme, wird einer von ihnen den Cops die Tür aufmachen. »Sie haben Waffen! Sie sind als Polizisten verkleidet, aber sie nehmen Geiseln!«
    Ein paar der Kantinendamen kreischen und drücken sich gegen die Metallregale, sodass Dosen mit Pastasoße auf den gekachelten Boden fliegen. Ein paar andere Mitarbeiter ducken sich hinter Bottichen voll Spaghetti. Ein dunkelhäutiger Typ fuchtelt mit einem gigantischen Schaumlöffel in der Luft herum, als wolle er die Eindringlinge im Alleingang erledigen. Ich senke den Kopf und konzentriere mich auf den Ausgang, wobei ich einen kleinen Umweg mache, um einen sieben Liter fassenden Plastikbehälter aus einem der Regale mitzunehmen.
    Mein Dad ist schon beinahe an der Hintertür, sein Handy am Ohr. Abgehackt und im Befehlston stößt er Worte hervor; er spricht so schnell, dass ich nicht folgen kann. Christina ist ihm dicht auf den Fersen, bleich wie ein Gespenst. Als ich einen Blick über meine Schulter werfe, sehe ich, dass die Küchenangestellten die Tür zur Cafeteria anstarren. Die Cops hämmern dagegen und rufen immer wieder: »Polizei! Machen Sie die Tür auf!« Aber ich habe gerade genug Unsicherheit verbreitet, um sie noch ein paar Sekunden an Ort und Stelle zu halten.
    Ich kauere tief neben der schweren Metalltür, die nach draußen führt, und spüre einen Windzug am Rücken, als Christina sie für mich offen hält. Dann reiße ich den Deckel von dem Behälter ab, den ich in den Händen habe. Ein paar Sekunden später habe ich eine kleine Willkommensmatte aus Pflanzenöl bereitgelegt – für jeden, der uns auf diesem Weg davonjagen will. Auch das wird uns wieder nur wenige Sekunden bescheren, aber ich bin der Meinung, dass wir jeden Vorteil brauchen, den wir kriegen können.
    Christina rennt los und ich schlängele mich dicht hinter ihr durch eine Reihe von Müllcontainern und Wertstofftonnen. Sie ist verflucht schnell und sehr beweglich, hastet ins Freie und sprintet hinter meinem Vater her, der uns einige Schritte voraus ist, sein Handy in der einen und den Scanner in der anderen Hand. Er rennt schnurstracks auf den Gehweg zu. Einige Gesichter sind an die Fensterscheiben der Klassenzimmer gedrückt, zweifellos froh über die Ablenkung. Ein schwarzer Geländewagen schießt aus der Straße an der Vorderseite der Schule, rutscht um die Kurve und rast auf uns zu. Einen Augenblick lang glaube ich, wir hätten noch einen Feind, doch mein Dad winkt das Fahrzeug mit beiden Armen heran.
    Hat er einen Fluchtwagen bestellt?
    Seine gewaltigen Schritte werden nicht langsamer, als er über seine Schulter blickt, um nach unseren Gegnern zu schauen. Sobald ich seinen Gesichtsausdruck sehe, weiß ich, dass die Cops näher rücken. Ich drehe mich nicht einmal um. Stattdessen lege ich einen Zahn zu und schließe zu Christina auf. Wir sind noch ein paar Autolängen von dem Geländewagen entfernt, und wer auch immer darin sitzt, hat die Beifahrertür geöffnet. Wir werden es schaffen.
    Mein Vater hechtet jedoch nicht durch die geöffnete Tür, wie ich es erwartet hätte. Er kehrt um und rennt auf mich zu, während Christina an mir vorbeisprintet und in den Geländewagen springt. Bevor ich dazu komme, mich darüber zu wundern, höre ich eine Serie widerhallender Knalle und sehe, wie die Windschutzscheibe des Wagens neben mir zersplittert. Eine Stimme in der Nähe der Müllcontainer ruft etwas, aber ich kann es nicht verstehen. Mein Dad ist eine Sekunde später direkt hinter mir und schirmt mich mit seinem Körper ab. Die Polizei hat das Feuer auf uns eröffnet, als wären wir Terroristen oder Kriminelle und stellten eine Bedrohung dar. Ich habe keine Ahnung, wieso. Sie sollen doch wohl nicht auf unbewaffnete Zivilisten schießen, oder? Schon gar nicht direkt neben einer Schule?
    In meinem Hirn wabert ein zäher Nebel aus Fragen und Angst, als wir die letzten paar Schritte auf den Geländewagen zustolpern, während um uns herum die Welt in die Luft fliegt. Mein Dad zuckt zusammen

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