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Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht

Titel: Tatort Mallorca - Die Tote in der Moenchsbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Ludwig
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hier auf Palma zuzuschleichen.“
    „Na gut, bist du nicht zu müde? Ich habe die Wasserpolizei schon verständigt, sie riegeln den Hafen sicherheitshalber ab.“
    „Ich würde was dafür geben, mich einfach hinhauen zu können, aber meine Intuition sagt mir, dass genau das jetzt falsch wäre.“
    „Also dann ...“
    Di Flavio stellt fest, dass er sich kurz vor der Autobahnabzweigung Gènova befindet, und ordnet sich ein. Zwar muss er noch ein Stück im Pulk schleichen, aber bald hinter dem Kreuz löst sich der Stau auf, und es geht weiter. Er fährt auf den Umgehungsring, ist relativ zügig beim Flughafen, um dann auf der 717 Richtung Ostküste zu gelangen und über Llucmajor und Campos del Puerto ans Meer. Das digitale Display im Armaturenbrett zeigt inzwischen 9.34 Uhr an.
    In Santanyi lässt er sich in einem Bistro einen doppelten Espresso servieren und geht ein paar Schritte auf und ab. Er fingert sich mehrere Zeitungen aus dem Ständer. Der Mord in der Mönchsbucht beherrscht die Schlagzeilen. Absonderliche Sexgewohnheiten der Promis oder Neue Droge der oberen Zehntausend führte zum Tod , liest er. Nur in einer Zeitung wird ein Zusammenhang mit dem Schamanenkongress hergestellt: Hexenkult auf der Insel?
    Di Flavio überfliegt den Artikel. Er gipfelt in einer Anklage gegen alle nicht herkömmlichen Heilmaßnahmen, spricht davon, dass auf der Insel die dubiosesten Heiler mit dem Gut Gesundheit das große Geld verdienen, und prangert zum Schluss insbesondere die Entnahme der Eizellen als Werk des Teufels an. Bislang berichtet keine Zeitung über den Brand bei Galilea. Di Flavio ist erleichtert. Also waren keine Pressefritzen in der Nähe.
    Etwas frischer trifft er in Porto Petro ein, stellt sein Fahrzeug beim Hafenmeister ab und betritt dessen Büro.
    „Die Wasserpolizei hat mich schon verständigt und Stellung bezogen. Die Liegeplätze werden vom Club Nautico betreut“, erzählt ihm ein Beamter. Der Mann zeigt auf ein Klubgebäude. „José ist leider noch nicht da, die Touristinnen.“ Er zuckt entschuldigend und lächelnd die Schultern. „Ist noch ein wenig früh für ihn“, meint er.
    „Kennen Sie die Besitzerin des Segelbootes zufällig?“
    „Kann sein, dass José sie kennt. Vielleicht hat er sie sogar schon mal flachgelegt. José ist noch ein Heißsporn.“
    Der Commissario sieht ihm an, dass er ab und an gern mit José tauschen würde. Der Hafenmeister ist in di Flavios Alter. Er hat die Haltbarkeitsgrenze schon überschritten, da werden die Chancen rarer. „Ja, als wir jünger waren“, wirft er schmunzelnd ein.
    „Sie sagen es, in Josés Alter habe ich auch nichts anbrennen lassen.“
    Als der Commissario gehen will, klopft ihm der Hafenmeister auf die Schulter. „Viel Erfolg weiterhin. Commissario, Sie sehen müde aus. Wenn Sie wollen, können Sie sich etwas hinhauen. Eine gute halbe Stunde haben Sie Luft, bis José eintrudelt.“ Er lächelt, und ein Finger weist auf eine Liege, die mit Blick über die Boote auf der überdachten Terrasse steht. Di Flavio nickt dankbar, denn noch einen Kaffee würde sein Magen jetzt kaum verkraften. Ein bisschen ausruhen kann nicht schaden, denkt er, nachdem er mit den Kollegen auf den Schnellbooten telefoniert hat.

Kapitel 44 – Am Vormittag
     
    „Irgend so ein Penner verfolgt uns“, schimpft Rebekka und reißt Gwen aus ihren Träumen.
    „Bist du sicher?“ Gwen schaut in den Rückspiegel und sieht einen blauen Ford Ka.
    „Alle Touristen fahren wahrscheinlich die gleiche Route, was ist daran auffällig?“
    Gwen gähnt und lümmelt sich wieder im Beifahrersitz. „Nicht mehr so bergig, hier in der Mitte der Insel, eher hügelig, gefällt mir auch. Ich hätte mir schon längst mal die Zeit nehmen sollen, einfach so entspannt durch die Landschaft zu fahren, danke, Rebekka.“ Damit hakt sie das Thema ab.
    Doch Rebekka reagiert nicht so gelassen, sie schaut nervös in den Rückspiegel. „Ich bin schon ein paar mal so langsam gefahren, dass er mich überholen konnte, aber er hält immer den gleichen Abstand. Und dann habe ich extra die kleine Straße bei Sineu durch die Mitte des Ortes genommen, er blieb immer dran. So ein Mist.“
    „Was sollte der Typ von uns wollen? Ist es denn ein Mann? Meinst du, sie suchen uns wegen des Brandes? Klar, wir haben uns einfach aus dem Staub gemacht. Sie werden doch nicht uns verdächtigen? Uns die Schuld geben? Rebekka, dann müssen wir uns melden, telefonieren.“
    „Ach Unsinn, mein Schätzchen. Es ist kein

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