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Identitätsdiebstahl
Regel 1: Reagieren Sie sofort!
Reagieren Sie sofort. Widersprechen Sie jeder Zahlungsaufforderung, Mahnbescheiden und so weiter. Der Widerspruch sollte immer vorab per Telefax erfolgen. Bewahren Sie die Telefaxkopie mit dem Faxbericht unbedingt auf. Danach senden Sie den Widerspruch per Einschreiben mit Rückschein an den vermeintlichen Gläubiger. Dokumentieren Sie akribisch jeden Schritt, jeden Schriftverkehr und jedes Telefonat. Sofern möglich, lassen Sie beispielsweise das Versenden und den Inhalt des Widerspruchs per Einschreiben von einem Familienmitglied schriftlich bezeugen.
Regel 2: Rechtsbeistand
Speziell wenn Mahnbescheide, Vollstreckungsbescheide oder Haftbefehle gegen Sie ausgestellt worden sind, sollten Sie sich professionellen Rechtsbeistand sichern. Über meine Erfahrungen mit Rechtsanwaltskanzleien werde ich auf der Buch-Website unter www.tatort-www.de berichten.
Sollten Sie nicht über eine Rechtschutzversicherung verfügen, welche die Anwaltskosten übernimmt, müssen Sie unbedingt im Vorfeld mit Ihrem Rechtsanwalt über anfallende Kosten sprechen. Sollten Dutzende oder sogar Hunderte Forderungen gegen Sie gestellt werden, kann es Sinn machen, wenn Sie versuchen, sich mit Ihrem Rechtsanwalt darauf zu einigen, sich die Arbeit aufzuteilen. Sie könnten beispielsweise folgende Arbeit mit vorgefertigten Schreiben Ihres Rechtsanwaltes übernehmen:
• Widerspruch gegen gestellte Forderungen
• Auskunft über gespeicherte Daten über Ihre Person gemäß § 34 Bundesdatenschutzgesetz verlangen
• Aufforderung zur Löschung gespeicherter Daten gemäß § 34 Bundesdatenschutzgesetz
• Aufforderung zur Bestätigung der gelöschten Daten
Regel 3: Kommunikation
1. Erstatten Sie wegen jeder einzelnen unberechtigten Forderung Strafanzeige bei der Polizei. Kopieren Sie jede Anzeige mindestens dreimal (eine für Ihre Unterlagen, eine gegebenenfalls für das zuständige Inkassobüro oder den Gläubiger, eine für Ihren Rechtsanwalt). Zusätzlich sollten Sie zumindest von den ersten Strafanzeigen Kopien für Ihre Hausbank anfertigen.
2. Informieren Sie die folgenden vier Kreditauskunfteien , dass Sie Opfer eines Identitätsbetruges geworden sind und fordern Sie diese auf, für Ihren Datensatz eine Betrugswarnung einzustellen. Faxen Sie nach Ihrem Gespräch die Strafanzeigen und eine Erklärung, dass Sie Opfer eines Identitätsbetruges geworden sind, an die Auskunfteien. Damit werden die Betrüger in den meisten Fällen keine positive Kreditauskunft für betrügerische Bestellungen mehr erhalten können.
SCHUFA, www.meineschufa.de
Creditreform, www.creditreform.de
Bürgel, www.buergel.de
Arvato Infoscore, www.arvato-infoscore.de
3. Ändern Sie alle Kennwörter und Zugangsdaten bei Internetanbietern und Webshops, für Bankkonten und Kreditkarten und so weiter. Diese Änderungen sollten Sie niemals von Ihrem Computer aus durchführen, da prinzipiell die Gefahr besteht, dass dieser mit einem Trojaner verwanzt wurde. Lassen Sie Ihren Computer von einem Spezialisten untersuchen und dann gegebenenfalls neu installieren.
4. In einigen Fällen kommt es vor, dass Kriminelle nicht nur Waren auf Ihren Namen bestellen, sondern auch versuchen, Geld von Ihren Kreditkarten, Bankkonten und weiteren Zahlungsverkehrskonten (beispielsweise PayPal) abbuchen zu lassen. Informieren Sie Ihre Banken. Diese Information ist auch wichtig, damit Ihre Bank versteht, warum Ihre Kreditauskunft plötzlich negativ geworden ist. Ansonsten droht Ihnen gegebenenfalls die Kündigung bestehender Kredite. Nehmen Sie sich für die Gespräche mit Ihrer Bank Zeit.
Sollten betrügerische Abbuchungen von Bankkonten oder Kreditkarten vorgenommen worden sein, fordern Sie umgehend die Rückholung der Gelder. Im zweiten Schritt sollten Sie neue Bankkonten und Kreditkarten bei Ihrer Bank beantragen.
Haben Sie ein PayPal Konto? Dann informieren Sie sich auf der PayPal-Seite über notwendige Schritte und informieren Sie unbedingt unverzüglich PayPal von dem Identitätsmissbrauch.
Ein mobiler Albtraum
Julia winkte ihrer besten Freundin Ulrike zu, als sie diese endlich zwischen den vielen Gästen im Biergarten des „Cafés am neuen See“ entdeckte. Ulrike war gerade von einer China-Reise zurückgekommen. Die Freundinnen hatten sich seit zwei Wochen nicht gesehen. Freudig sprang Ulrike auf und umarmte Julia. „Schön, dich endlich wiederzusehen und das sogar ohne deine Klette Klaus“, sagte Uli zufrieden zu
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