Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tatortreiniger gesucht: Die schrägsten Berufe der Welt

Tatortreiniger gesucht: Die schrägsten Berufe der Welt

Titel: Tatortreiniger gesucht: Die schrägsten Berufe der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick L. Brille
Vom Netzwerk:
einfach mal ein paar Studien und Zahlen. Demnach scheffelt die Pornoindustrie einen Jahresumsatz von etwa zwanzig Milliarden Dollar und erwirtschaftet dabei mehr als beispielsweise die Musikbranche. Rund fünfzig Prozent aller Erwachsenen konsumieren gelegentlich einen pornografischen Streifen oder haben dies in der Vergangenheit schon einmal getan, etwa siebzig Prozent des Pornokonsums im Internet findet während der Arbeitszeit an Rechnern des Arbeitgebers statt (Studie der University of Pennsylvania, 2005). Und im San Fernando Valley, dem Epizentrum des pseudoerregten Stöhnens, werden in rund zweihundert Studios pro Jahr etwa zehntausend Filme produziert. Jedes Studio schafft demnach im Schnitt einen dieser cineastischen Höhepunkte A pro Woche – Respekt. Rund sechstausend Menschen leben im Valley von der Pornoindustrie – etwa ein Drittel davon sind Darsteller.
    Angesichts dieser beeindruckenden Zahlen muss man verstehen, dass zuweilen einfach nicht genügend Zeit bleibt, die Darsteller in Fragen von Mimik, Gestik und Artikulation entsprechend zu schulen – der verwöhnte Konsument muss leider immer wieder Abstriche in der Glaubwürdigkeit von Handlungsstrang und Dialogen hinnehmen. Schade – andererseits halten sich die diesbezüglichen Beschwerden überraschenderweise in Grenzen.
    Unterscheiden muss man bei den Darstellern zwischen Männern und Frauen, wobei hier die geschlechtsspezifischen Unterschiede zwangsläufig noch etwas deutlicher präsentiert werden als in anderen Berufen. Von Männern wird in erster Linie verlangt, dass sie immer, überall und mit jeder/jedem »können«, von Frauen wird erwartet, dass sie nicht allzu wählerisch bei der Auswahl ihrer PartnerInnen sind. Die geschlechtsspezifischen Attribute sollten meistens im XXL -Format vorgehalten werden; körperliche Fitness ist Grundvoraussetzung.
    Noch eine kleine Anmerkung zum Rollenbild in der Pornoindustrie: Zwar werden Frauen dem Konsumenten dort zumeist als willige Dummchen verkauft, verdienen in der Regel allerdings deutlich mehr als ihre männlichen Kollegen. Voraussetzung: Man ist am Markt etabliert und hat sich bereits eine gewisse Fan-Gemeinde »erarbeitet«. Stichwort: Dolly Buster.
    Sollten Sie sich nun fragen, wie man sich als Volljähriger mit einem IQ jenseits der 55 auf eine Beschäftigung als PornodarstellerIn am besten vorbereitet, dürfen wir Ihnen zwei Verbalbeispiele mit auf den Weg geben, mit denen Sie vor jedem noch so anspruchsvollen Regisseur der Branche zweifellos punkten können.
    Für die Dame: »Jaaa (inbrünstig), oh jaaaaaaa (noch inbrünstiger), gib’s mir (fordernd), du Hengst (bewundernd). Los (energisch), fester (wiederum fordernd), aaaaahhh (leidenschaftlich) … tiefer (wimmernd) … gut, gut (erwartungsvoll) … jaaaaaaa!« (lautmalerisch zufrieden).
    Für den Herrn: »Grunz« (in Variationen).
     
Gefahr: ** (Im Zeitalter von AIDS geht vom ständig wechselnden Geschlechtsverkehr ein gewisses Risiko aus. Mal abgesehen davon, dass es besonders ekelhafte Regisseure von besonders ekelhaften Filmen gibt, die besonders ekelhafte Praktiken fordern, die zuweilen eben auch gefährlich sind.)
Langeweile: ** (Kommt drauf an: Wenn man nicht zu viele Ansprüche stellt und ständig wechselnde Pappkulissen unterhaltsam findet, dann langweilt man sich nicht. Sonst wahrscheinlich schon.)
Seltenheit: * (Früher war die Fremdenlegion für viele der letzte Ausweg. Heute ist es die Pornoindustrie.)
Ekelfaktor: **** (Wenn Sie die nächtlichen Handy-Porno-Werbespots kennen, dann ahnen Sie vielleicht, wie widerwärtig diese Industrie sein kann.)
Neidfaktor: ** (Es gibt Männer, die wären gerne Pornostars. Punkt. Ob dies nachvollziehbar und verständlich ist, muss jeder selbst beurteilen.)

Erfinder von Unterwäsche, die den Geruch von Blähungen reduziert
     
    E s ist – das sei gleich einmal in aller Deutlichkeit vorweggeschickt – überhaupt nicht lustig, wenn jemand an Morbus Crohn leidet. Nicht die Spur. Null. Mag da auch der eine oder andere grinsen, mag sich da gemeine Häme oder fieses Kichern breitmachen – wir lehnen diese Erheiterung ab.
    Ach so? Sie wissen gar nicht, was Morbus Crohn ist? Nun, also … äh … das ist so ’ne Krankheit. Eine ziemlich unangenehme. Eine irgendwie … hüstel … anrüchige Sache. Also … ähem … eine Person, die an Morbus Crohn leidet … also … äh … die kann ihre … Nun … äh … also, die kann ihre Lüfte … pffff, oder so … nicht bei

Weitere Kostenlose Bücher