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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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musst damit aufhören, Scarlett, ermahnte ich mich, als der Abspann über die Leinwand lief. Du hast eine Entscheidung getroffen, mit der du klarkommen musst.
    »Sollen wir noch etwas essen gehen?«, fragte mich Ursula, als wir das Kino schließlich verließen. »Oben an der nächsten Straßenecke gibt es ein entzückendes indisches Restaurant. Oscar und ich gehen oft hin, wenn wir uns hier einen Film angesehen haben.«
    »Klar, warum nicht?«, antwortete ich und dachte an das leere Haus, das auf mich wartete. »Das wäre toll. Einen Augenblick noch, ich schaue mal kurz nach, wie viel Geld ich noch habe, vielleicht müssen wir unterwegs an einem Geldautomaten Halt machen.« Doch als ich nach meiner Handtasche tastete, griff ich ins Leere. »Meine Tasche! Oje, ich muss sie im Kino liegen gelassen haben! Eine Minute, ich bin gleich wieder da!«
    Ich rannte in den Saal zurück und suchte dort, wo wir gesessen hatten. Vielleicht hatte ja jemand meine Handtasche im Hinausgehen versehentlich unter die Sitzreihe befördert. Doch sie war und blieb verschwunden.
    »Entschuldigung?«, hörte ich eine Stimme von unten aus dem Parkett. Ich warf einen Blick über den Balkon und sah eine der Kinomitarbeiterinnen, die eine Tasche hochhielt – meine Tasche. »Gehört die Ihnen?«
    »Ja!«, rief ich zu der Dame hinunter. »Einen Augenblick bitte, ich komme zu Ihnen.«
    Schnell eilte ich die Treppe hinunter.
    »Vielen Dank«, rief ich, als ich auf die Frau zulief. »Ich dachte schon, ich hätte sie verloren.«
    »Sie haben Glück«, erwiderte sie. »Das ist eine schöne Tasche. Gucci, nicht wahr?«
    »Nein, leider eine Fälschung«, gab ich zu. Als ich mich der Kinomitarbeiterin näherte, fiel mir auf, dass sie deutlich älter war, als ich zuerst angenommen hatte.
    »Ich weiß, ich habe es bemerkt.«
    »Tatsächlich? Woran?« Als ich die Tasche vor ein paar Monaten bei eBay ersteigert hatte, war ich überzeugt gewesen, eine ziemlich gute Fälschung erwischt zu haben.
    »Man erkennt es am Markenzeichen«, erwiderte sie und deutete auf die Schnalle, die sich vorne drauf befand. »Hier, sehen Sie …« Ihre Stimme verebbte.
    »Was?«, fragte ich. »Woran erkennt man den Unterschied?«
    Doch die Frau antwortete nicht, sondern starrte mich durchdringend an, was mich ziemlich verunsicherte. Natürlich hätte ich keine Fälschung bei eBay kaufen dürfen. Bei meinem Glück würde sich sicherlich gleich herausstellen, dass sie eine Teilzeit-Zollbeamtin war, die nach Produktfälschungen Ausschau hielt.
    Dann senkte sie plötzlich den Blick und schluckte. »Hier – nehmen Sie«, erklärte sie leise, ohne mich dabei anzusehen. Eine dunkle Haarsträhne fiel ihr ins Gesicht.
    Ich griff nach meiner Handtasche und streifte dabei zufällig ihre Hand. Es fühlte sich an, als sei ein Blitz in meinen Arm eingeschlagen – der sich wie eine riesige Gefühlswoge in mir verbreitete.
    Ich musterte die Frau eingehender, wobei mir trotz des gedämpften Lichts der intensive Grünton ihrer Augen auffiel. Es war die gleiche Augenfarbe, die auch ich hatte. Die Frau starrte hilflos zurück.
    Mein Blick fiel auf ihr Namensschild, auf dem stand, dass Rose mir heute gerne behilflich sei.
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch mir kam kein Ton über die Lippen. Es fühlte sich an wie in einem dieser schrecklichen Alpträume, in denen einem der eigene Körper nicht gehorchen wollte. Plötzlich kamen mir so viele Fragen in den Sinn, die ich dieser Frau stellen wollte – aber nicht konnte.
    Stattdessen stellte sie mir eine Frage.
    »Scarlett – bist du es?«
    »Mum?«

27
    W ir standen in dem menschenleeren Kinosaal und starrten einander an.
    »Scarlett?«, wiederholte sie. »Bist du es wirklich?«
    Hilflos nickte ich.
    »Ich … ich kann es nicht fassen. Mein kleines Baby!«
    Plötzlich war alles zu viel für mich, und ich brach in Tränen aus.
    »Scarlett, bist du hier?«, hörte ich Ursula rufen. »Oh, da bist du ja!« Sie kam auf mich zugeeilt. »Wir haben uns schon gewundert, wo du … Was ist denn hier los?«
    Ursulas Blick wanderte zwischen mir und Rose umher.
    »Ursula, das ist …« Ich zögerte, da es sich alles irgendwie falsch anhörte. »Das ist … meine … Mutter.«
    »Deine … Aber Sean hat uns doch erzählt, dass du sie nicht finden konntest …! Du meine Güte! Du willst mir doch nicht sagen, dass ihr beide euch hier gerade zufällig … hier im Kino?«
    Ich nickte.
    »Aber das ist doch nicht möglich!«
    »Scheinbar doch«, antwortete

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