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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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meine Mutter für uns beide. Eigentlich konnte ich sie mir noch gar nicht als »meine Mutter« vorstellen. Ich beschloss, vorläufig erst einmal bei »Rose« zu bleiben, wie es auch auf ihrem Namensschildchen stand. Rose schaute genauso perplex aus der Wäsche wie ich.
    »Ihr beide müsst eine Menge zu besprechen haben. Vielleicht sollte ich einfach …«
    »Nein, nein, auf keinen Fall, Ursula«, rief ich und geriet in Panik. Jetzt, wo ich meiner Mutter tatsächlich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstand, hatte ich keine Ahnung, was ich ihr sagen sollte.
    »Aber …«, stotterte Ursula verlegen.
    »Scarlett, meine Schicht ist in etwa einer halben Stunde zu Ende«, erklärte Rose sanft. »Vielleicht können wir dann irgendwo … einen Kaffee trinken gehen?«
    Wieder nickte ich. Ich brachte immer noch kein Wort heraus.
    »Am Ende der Straße gibt es ein kleines Café, das Kelly’s. Kennst du das?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich aber«, erwiderte Ursula. »Ich sorge dafür, dass sie dorthin findet.«
    »Wir sehen uns also gleich?«, fragte Rose und versuchte, ein Lächeln zustande zu bringen.
    Wieder konnte ich nur nicken. Ursula musste mich gewaltsam packen und nach draußen dirigieren, da meine Beine nicht mehr so funktionierten, wie sie sollten – genau genommen galt das für meinen ganzen Körper.
    »Frag nicht!«, befahl sie einem erstaunten Oscar, als wir auf die Straße hinaustraten. »Ich erkläre es dir gleich. Komm schon, hier entlang.«
    Sie nahm mich an die Hand und zog mich die Straße hinunter hinter sich her, hinein in den ersten Pub, an dem wir vorbeikamen.
    »Aber das ist doch kein Café«, protestierte ich schwach und sah mich um.
    »Nein, schon klar, aber du brauchst einen anständigen Drink, bevor du deine Mutter triffst.«
    »Ihre was ?«, fragte Oscar ungläubig. »Aber ich dachte …«
    »Das dachte auch Scarlett noch vor zehn Minuten. Komm schon, wir sollten ihr erst einmal was Alkoholisches besorgen. Ich gehe zur Bar hinüber, und du suchst uns einen Sitzplatz, Oscar!«
    Oscar sah sich um und eilte schließlich auf die andere Seite des Pubs, wo er in einer Ecke einen kleinen Tisch mit drei freien Stühlen entdeckt hatte. »Hierher!«, rief er und winkte mich zu sich. Als ich mich nicht bewegte, kam er zurück und schob mich sanft in Richtung Tisch.
    Wir setzten uns hin und warteten auf Ursula.
    »Möchtest du darüber reden?«, fragte mich Oscar, nachdem wir ein, zwei Minuten schweigend dagesessen hatten.
    Ich musterte ihn, wie er dort in seinem leuchtend grünen Shirt und den lilafarbenen Jeans saß. Normalerweise konnte sich höchstens ein Wimbledon-Schiedsrichter eine solch gewagte Farbkombination leisten, stellte ich bewundernd fest. Dann sah ich, wie ein Mann vom Nebentisch Oscar anerkennende Blicke zuwarf – offensichtlich machte er also alles richtig. »Ich würde gern, Oscar, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll.«
    Ursula kam mit den Drinks zu uns herüber. »Oscar, für dich wie immer, nicht wahr?«, fragte sie und setzte ihm ein Getränk vor, das sehr energiereich aussah. Obendrein passte es mit seinen bunten Schirmchen und Cocktailstäbchen hervorragend zu Oscars Outfit.
    »Und einen Brandy für dich, Scarlett.«
    »Aber ich trinke keinen Brandy«, protestierte ich.
    »Doch, heute Abend schon – du hast immerhin einen Schock erlitten. Komm schon, runter damit, es wird dir guttun!«
    Obwohl ich immer noch das Gefühl hatte zu träumen, nahm ich vorsichtig ein paar Schlückchen, während Ursula Oscar in aller Kürze darüber informierte, was im Kino geschehen war.
    »Das ist ja unfassbar!«, hörte ich Oscar rufen. »Was wäre denn gewesen, wenn Sean heute nicht angerufen und uns gebeten hätte, nach Scarlett zu sehen? Dann wäre sie ihrer Mutter vielleicht niemals begegnet!«
    »Ich weiß! Und stell dir bloß vor, er hätte nicht vorgeschlagen, mit ihr ins Kino zu gehen! Darüber darf man gar nicht nachdenken!«
    Ich mochte diesen schweren, süßen Brandy nicht, weshalb ich mein Glas nahm, den Kopf in den Nacken legte und es mit zwei großen Schlucken leerte.
    Oscar und Ursula hielten inne und beobachteten mich sprachlos.
    »Du meine Güte«, staunte Oscar. »Ruhig Blut!«
    »Ich dachte mir, runter mit dem Zeug«, krächzte ich heiser. Der Brandy brannte in meinem Rachen.
    »Besser?«, erkundigte sich Ursula nach wenigen Sekunden. »Bist du jetzt wieder ansprechbar?«
    Ich nickte.
    »Was willst du deiner Mutter sagen, wenn du sie gleich wiedersiehst?«
    »Ich habe

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