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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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überredet, ihm in der Zwischenzeit beim Tapezieren zu helfen?), aber David beschwerte sich mit keinem Sterbenswörtchen. Und das sah ihm so gar nicht ähnlich. Ich nahm an, dass die Tatsache, dass ich ein Haus hüten und damit also kein Geld für ein schickes Hotel oder ein Ferienhäuschen auf dem Land ausgeben würde, den Schock deutlich milderte.

6
    A ls ich mich am Abend zu Oscars Dinnerparty aufmachen wollte, schaffte ich es erst im dritten Anlauf, das Haus zu verlassen und in die kalte Nachtluft hinauszutreten.
    Ich hatte ein paar kleinere Auseinandersetzungen mit der Alarmanlage, bevor wir beide schließlich einen Kompromiss schlossen: Der Alarm würde sich benehmen, den Code akzeptieren, den ich eingab, und sich dann gehorsam einschalten, um die Besitztümer von Belinda und Harry vor Eindringlingen zu beschützen. Im Gegenzug würde ich das Gerät nicht aus der Wand reißen und wutentbrannt darauf herumtrampeln, bis seine Einzelteile um Gnade flehen würden.
    Nachdem sich beide Seiten erfolgreich an die Übereinkunft gehalten hatten, zog ich endlich die Tür hinter mir ins Schloss. Ich ging gerade die Treppe zum Gehsteig hinunter, als ich hörte, wie sich nebenan die Haustür erst öffnete und dann wieder schloss.
    O nein! , dachte ich genervt und bemühte mich, nicht aufzuschauen. Das hatte mir gerade noch gefehlt!
    »’n Abend!«, rief mein Nachbar.
    »Hallo«, erwiderte ich die Begrüßung und zwang mich dazu, mich zu ihm umzudrehen. »Ich will gerade gehen.«
    »Das sehe ich«, antwortete er und kam lässig die Treppe heruntergeschlendert.
    Ausgesprochen cleveres Kerlchen!
    »In welche Richtung müssen Sie?«, fragte er, als er vor mir stand.
    Bitte lass ihn nicht in dieselbe Richtung gehen! »Ähm, dorthin«, sagte ich und deutete in die Richtung von Oscars Haus.
    »Ich auch. Sollen wir ein Stück weit zusammen gehen?«
    Müssen wir? »Klar.« Ich zwang mich zu einem Lächeln.
    Als wir nebeneinander die Lansdowne Road hinunterspazierten, war ich furchtbar erleichtert, dass Oscars Haus tatsächlich nur um die Ecke lag. So konnte ich mir wenigstens sicher sein, die Gesellschaft dieses Idioten nicht allzu lange ertragen zu müssen. Während er neben mir hertrabte, fühlte ich mich ziemlich gehemmt und verlegen. Seine dünne Jacke und das T-Shirt waren noch dieselben von vorhin. Ich dagegen hatte mich vor dem kalten Februarabend geschützt; in meinem warmen Wintermantel und mit Schal und Mütze sah ich aus wie ein Fotomodell aus einem Katalog für Skibekleidung der gehobenen Preisklasse.
    »Da wir jetzt Nachbarn sind, sollten wir uns vielleicht miteinander bekanntmachen«, erklärte er nach ein paar Schritten. »Ich bin Sean.« Er streckte mir seine Hand entgegen.
    »Scarlett«, erwiderte ich und schüttelte ihm kurz im Gehen die Hand.
    »Das ist ein ungewöhnlicher Name.«
    »Ja«, antwortete ich mit zusammengebissenen Zähnen. Achtung – gleich kommt die nächste Frage , die fürgewöhnlich vom Alter der Person abhing. Ich musterte Sean kurz und nahm an, dass er sich für die offensichtliche Variante entscheiden würde – was er auch tat.
    »Aus Vom Winde verweht ?«
    Bingo! Bekäme ich nur ein Pfund für jedes Mal, wenn mir die Frage gestellt wurde, wäre ich jetzt Millionärin.
    »Ja – das war der Lieblingsfilm meiner Mutter.« Wenigstens konnte ich diese Frage nun wahrheitsgemäß beantworten.
    Wäre Sean ein paar Jahre jünger gewesen oder hätte er versucht, mich anzubaggern, hätte er sich wahrscheinlich für die andere Möglichkeit entschieden – »Oh, wie Scarlett Johansson, die Schauspielerin?«
    Sean lächelte wissend.
    »Was?«, fragte ich.
    »Ach, nichts. Das ist ein cooler Name, sonst nichts.«
    »Danke.«
    Wir gingen weiter. »Hier muss ich abbiegen«, erklärte ich und blieb stehen, um die Straße zu überqueren.
    »Super«, erwiderte Sean und gesellte sich zu mir an die Bordsteinkante. »Ich auch.«
    Wie zwei Schulkinder standen wir schweigend da, um dann schließlich vorsichtig den Fuß auf die Straße zu setzen. Erst nach rechts schauen, dann nach links und dann noch einmal nach rechts. »Was hast du denn heute Abend so vor – ich darf doch Du sagen, oder?«, fragte mich Sean, als wir die Straße endlich hinter uns gebracht hatten. »Steht etwas Spannendes an?«
    »Eine Dinnerparty.«
    »Ach – tatsächlich? Seltsamer Zufall – ich bin ebenfalls zu einer Dinnerparty eingeladen.«
    Nein, das kann doch wohl nicht wahr sein, oder? , dachte ich, als wir uns Oscars Haus

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