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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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eigentlich zu Hause angekommen sein und war sicherlich schon damit beschäftigt, munter im Haus herumzuwerkeln und ein neues Do-it-yourself-Projekt anzugehen. Doch meine Gedanken wollten mir nicht gehorchen und schlichen sich immer wieder zu Sean zurück.
    Obwohl ich mich heute Nachmittag amüsiert hatte, wusste ich, dass ich den Tag noch mehr genossen hätte, wenn Sean bei mir gewesen wäre. Ich war dieses vertraute Gefühl nicht losgeworden, dass irgendetwas gefehlt hatte – dieses Mal war dieses Etwas jedoch Sean gewesen.
    Ich beobachtete, wie die Touristen den Eiffelturm hinauffuhren oder die langen Treppenaufgänge gemeinsam erklommen, und brachte es nicht übers Herz, mich allein auf den Weg nach oben zu machen. Welchen Sinn hatte es denn schon, dort oben zu stehen und niemanden zu haben, mit dem man die wunderbare Aussicht genießen konnte?
    Darum machte ich wieder kehrt und wollte gerade zur Metro zurückgehen, als mir plötzlich eine Idee kam. Lächelnd blieb ich stehen. Eine Idee, die mir dabei helfen würde, eine Entscheidung zu fällen, wie auch immer diese aussehen sollte.

22
    Z urück im Hotel, bat ich den Mann am Empfang um ein paar Blätter Papier, bevor ich in mein Zimmer hinaufging. Im Vorbeigehen klopfte ich bei Sean an, doch er schien immer noch unterwegs zu sein.
    In meinem Zimmer suchte ich einen Stift, setzte mich hin und dachte einen Augenblick nach, dann fing ich an, eine Nachricht zu verfassen.
    Ich zerknüllte drei Blätter, bis ich endlich die richtigen Worte fand.
    Triff mich heute Abend am Valentinstag auf der Spitze des Eiffelturms.
    Scarlett
    Ich hielt es für besser, meinen Namen darunterzusetzen – schließlich befand ich mich nicht in einem Film, und bei meinem Glück würde jemand anders die Nachricht finden, und dann stünde ich den ganzen Abend lang mit einem Nachtportier namens Pierre auf dem Eiffelturm herum …
    Ich machte mich schnell frisch und zog mir etwas Wärmeres an, das gleichzeitig aber auch romantisch aussah – was sich als ein wenig schwierig erwies.
    Darum versuchte ich schließlich, mich daran zu erinnern, was Meg Ryan in Schlaflos in Seattle getragen hatte, doch ich konnte mich nur noch an die Teddybär-Szene am Ende erinnern, die außerdem auf der Spitze des Empire State Building stattgefunden hatte. Und in Die große Liebe meines Lebens hatte es Deborah Kerr nicht einmal so weit geschafft. Deswegen entschied ich mich letztlich für eine elegante schwarze Hose, einen hellrosa Pullover und meinen langen schwarzen Mantel. Den Gesamteindruck rundete ich ab, indem ich meine Haare zu einem lockeren Pferdeschwanz zusammenband und mir einen bunten Schal lässig um den Hals wickelte, den ich an einem der Marktstände in Montmartre erstanden hatte. Weil »lässig« aber gar nicht so einfach ist, brauchte ich wenigstens acht Anläufe, um es gut hinzubekommen.
    Als ich endlich fertig war, schlich ich mich auf Zehenspitzen aus meinem Zimmer – für den Fall, dass Sean in der Zwischenzeit heimgekehrt war – und schob so leise, wie ich konnte, die Nachricht unter seiner Zimmertür hindurch. Dann lief ich schnell zur nächsten Metrostation und fuhr zum Eiffelturm zurück.
    Es war stockdunkel, als ich endlich dort ankam, und ich stand erst einmal ehrfürchtig da und bewunderte die traumhafte Silhouette des angestrahlten Turms vor dem dunklen Nachthimmel.
    Selbst zu dieser Uhrzeit stand eine Schlange von Touristen davor, die nach oben fahren wollten. Deswegen stellte ich mich schnell an und hoffte, dass es noch eine Weile dauern würde, bis Sean meine Nachricht fand.
    Als ich endlich an der Reihe war, bezahlte ich mein Ticket und fuhr mit dem Lift gemeinsam mit den anderen Besuchern erst einmal auf die erste, dann auf die zweite und schließlich, nach einem kurzen Umsteigen, auf die dritte Ebene, wo wir aus dem Fahrstuhl quollen. Ich spazierte zu einem der Absperrgitter, welche die gesamte Aussichtsplattform umgaben, und genoss bis zu Seans Ankunft die wunderbare Aussicht. Ich warf einen Blick auf die Uhr; es war achtzehn Uhr fünfundvierzig.
    Um neunzehn Uhr zwanzig hatte ich die gesamte Plattform fünfmal umrundet. Die Aussicht auf Paris bei Nacht war in der Tat atemberaubend – das konnte ich nicht bestreiten – und übertraf sogar noch die Schönheit des beleuchteten Eiffelturms, doch allmählich wurde es mir peinlich, hier oben so lange ganz allein herumzustehen.
    Heute Nachmittag waren die Menschenmassen, die per Lift und über die Treppen nach oben gekommen waren,

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