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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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falls er nicht käme.
    Hatte er etwa meine Nachricht auf dem Boden übersehen? Und wenn dem so war, warum? Warum war er heute Abend nicht ins Hotel zurückgekehrt? Was, wenn ihm etwas zugestoßen war … ein Unfall … oder Schlimmeres?
    »Schlimmeres« wäre der Fall, wenn er sehr wohl in sein Hotelzimmer zurückgekehrt war , die Nachricht gelesen und ich ihn damit vergrault hatte. Vielleicht war ich mit diesem romantischen Treffen dort oben einfach zu weit gegangen? Vielleicht wollte Sean tatsächlich nur mit mir befreundet sein? Ausschließlich befreundet sein?
    Mir gingen so viele Gedanken und Szenarien durch den Kopf, dass ich, nachdem ich am Hotel angekommen war, erst einmal ein paar Sekunden lang draußen stehen blieb und tief Luft holte, um mich zu beruhigen.
    Die Straße, in der sich das Hotel befand, war von bunten, farbenfrohen Bars und hübschen Restaurants gesäumt, in denen ein reges Treiben herrschte. Während ich näher kam, hörte ich von Weitem schon das Klirren von Weingläsern und fröhliches Stimmengewirr. Ich musterte das Bistro auf der gegenüberliegenden Straßenseite, das ganz bezaubernd aussah. Auf den Tischen lagen rot-weiß karierte Decken, in deren Mitte Weinflaschen mit brennenden Kerzen darin standen, von denen das Wachs heruntertropfte. Das erinnerte mich an … ja, woran eigentlich? Ach ja, an das kleine italienische Restaurant, in dem Sean und ich am Abend unserer Ankunft in Glasgow gegessen hatten.
    Das war jedoch nicht das Einzige, was mich an diesen Abend erinnerte. Denn an einem der Tische am Fenster saß ein Pärchen, das sich unterhielt und immer wieder lachte; ganz so wie Sean und ich an jenem Abend. Als ich ein wenig genauer hinsah, schien der Mann Sean tatsächlich ein wenig zu ähneln. Er hatte die gleiche Statur, die gleiche Haarfarbe, die gleichen Augen. Der Kellner entfernte sich vom Tisch der beiden, das Paar erhob sich, und das war der Punkt, an dem die Ähnlichkeiten mit dem Abend in Glasgow endeten, denn der Mann küsste die Frau auf die Wange, bevor sie einander umarmten.
    Das hatte Sean in Glasgow nicht mit mir gemacht … doch er tat es definitiv heute Abend, direkt vor meinen Augen. Mit der Frau, mit der er im Restaurant gegenüber zu Abend gegessen hatte.

23
    E in paar Sekunden lang starrte ich ungläubig zu den beiden hinüber, dann machte ich auf dem Absatz kehrt und lief ins Hotel. Ich wartete erst gar nicht auf den Aufzug, sondern nahm gleich die Treppe. Vier Etagen höher und nach einem Sprint durch den Hotelflur schloss ich meine Zimmertür auf, schlug die Tür hinter mir zu und warf mich keuchend aufs Bett.
    Als ich so dalag und an die Decke über mir starrte, fragte ich mich, wie ich so blöd hatte sein können.
    Wie hatte ich bloß annehmen können, dass Sean mich heute Abend treffen wollte? Ganz offensichtlich hatte er andere Pläne gehabt. Vielleicht waren diese Pläne schon längst geschmiedet worden, bevor die Suche nach meiner Mutter ins Spiel gekommen war? Vielleicht hatte er diese »geschäftliche Angelegenheit« nur vorgeschoben, um meine Gefühle zu schonen. Das Fazit, das ich vor weniger als einer Stunde oben auf dem Eiffelturm gezogen hatte, entpuppte sich als durchaus richtig. Ich hätte den Tag heute mit David verbringen sollen – ich war dumm und egoistisch gewesen. Er war derjenige, der mich liebte und der mit mir zusammen sein wollte – und nicht Sean. Ich beugte mich vor zum Nachttisch und löste das Handy vom Aufladekabel. Auf der Stelle würde ich David anrufen und ihm sagen, wie sehr ich ihn liebte.
    Ich sah auf das Display. Es zeigte sieben verpasste Anrufe und zwei ungelesene Textnachrichten für mich an.
    Die erste SMS stammte von David, der sich für meine Nachricht bedankte, die ich ihm morgens geschickt hatte. Ich hatte also doch nicht den ganzen Tag als Vollidiot verbracht – immerhin hatte ich daran gedacht, meinem Verlobten alles Gute zum Valentinstag zu wünschen.
    Die zweite Nachricht war von Sean. Ich zögerte kurz, bevor ich sie öffnete. Wollte ich mir wirklich noch mehr Lügen und Ausreden antun?
    Aber ich wollte es wissen und drückte auf »Öffnen«.
    Wo bist Du? Hab versucht, Dich anzurufen. Werde erst gegen zwei heute Nacht ins Hotel zurückkommen, mir ist was dazwischengekommen. Hoffe, Du hattest einen schönen Tag!
    Sean
    PS: Ruf mich an, wenn Du das liest, mache mir Sorgen um Dich!
    Ja klar, jede Wette, dass du dir gerade Sorgen um mich machst, dachte ich verbittert und erinnerte mich an die Szene gerade

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