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Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition)

Titel: Tatsächlich Liebe in Notting Hill: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali McNamara
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eine Mischung aus Familien und großen Reisegruppen gewesen. Jetzt aber waren es in erster Linie Pärchen, die Händchen hielten, einander zärtliche Blicke zuwarfen und sich liebevoll küssten.
    Ich konnte es ihnen nicht einmal verübeln – immerhin war heute Valentinstag. Ich kam mir vor wie ein französischer Anstandswauwau.
    »Beeil dich, Sean«, flehte ich und warf noch einmal einen Blick durch die Gitterabsperrung. Ich zitterte – die ganze Aktion machte keinen Spaß mehr. Ich suchte in meiner Tasche nach dem Handy; vielleicht hatte er mich ja angerufen, ohne dass ich es bemerkt hatte? Oder war hier oben der Empfang nicht so gut?
    Nachdem ich ein paar Minuten gekramt hatte, fiel mir wieder ein, dass ich das Handy ans Aufladekabel angeschlossen und dann im Hotelzimmer vergessen hatte. Ich war so sehr damit beschäftigt gewesen, mich zu entscheiden, was ich anziehen wollte, dass ich es nicht wieder eingesteckt hatte – Mist!
    Gegen einundzwanzig Uhr wurde mir langsam bitterkalt, außerdem hatte ich die Nase gestrichen voll. So gut es ging, suchte ich Schutz im Herzen des Turms und setzte mich auf eine Bank, die ein wenig geschützt unter den riesigen Stahlträgern stand.
    »Wenn er in der nächsten halben Stunde nicht kommt, dann gehe ich und hole mir einen Kaffee«, schwor ich mir und dachte sehnsüchtig an die Cafeteria auf der zweiten Ebene. Jetzt traute ich mich allerdings noch nicht – ich musste wissen, ob er kam.
    Zwei Tassen Kaffee und sieben »Würde es Ihnen etwas ausmachen, ein Foto von uns zu machen?«-Anfragen von Besuchern später war Sean immer noch nicht aufgetaucht.
    Ich warf einen Blick auf meine Uhr. Mittlerweile war es zweiundzwanzig Uhr zwanzig. Während des Winters fuhr der letzte Aufzug um zweiundzwanzig Uhr dreißig nach oben. Sean blieb nicht mehr viel Zeit.
    Ich ging noch einmal zum Absperrgitter, um die Aussicht zu genießen; da waren die Trocadéro-Grünanlagen und die Seine-Brücken, die mir alle mittlerweile sehr vertraut erschienen. Und wenn ich mich anstrengte, konnte ich sogar bis Montmartre hinübersehen und Sacré-Cœur erkennen. Vor dieser riesigen römisch-katholischen Kirche oder vielmehr Basilika, wie sie laut meines Reiseführers korrekt bezeichnet wurde, hatte ich heute Nachmittag gestanden: die Basilika des heiligen Herzens. Die ganze Warterei hier tat allerdings weder meinem Herzen noch meinen Nerven gut, so viel stand fest.
    Mein Blick wanderte zum Turm zurück. Ein paar Meter weiter stand ein Pärchen, das andauernd kicherte und sich Dinge zuflüsterte, bis plötzlich der Mann auf die Knie ging.
    O nein – das hatte mir jetzt noch gefehlt!
    Offenbar nahm das Mädchen den Antrag an, da sich die beiden anschließend innig küssten.
    Ich beschloss, sie allein zu lassen, und entfernte mich tieftraurig.
    »Entschuldigung?«, hörte ich plötzlich jemanden rufen.
    Ich drehte mich um.
    »Sprechen Sie Englisch?«, fragte mich der Mann.
    »Ja«, nickte ich.
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, ein Foto von uns zu machen? Es ist nur … Helen und ich, na ja, wir haben uns gerade verlobt!« Wieder sahen die beiden sich glücklich in die Augen.
    »Klar – warum nicht?«, nickte ich und ging auf die beiden zu.
    »Hier müssen Sie drücken«, erklärte der Mann und hielt mir seine Kamera hin. »Es ist ganz einfach.«
    Klar, das wusste ich, schließlich hatte ich heute Abend schon drei Fotos mit Pärchen gemacht, die den gleichen Fotoapparat besessen hatten.
    »Und lächeln!«, rief ich und gab mir Mühe, fröhlich zu klingen.
    Die beiden mussten allerdings nicht erst dazu aufgefordert werden, strahlend in die Kamera zu schauen.
    Ich machte das Foto und gab dann dem Mann den Apparat zurück.
    »Vielen Dank«, sagte Helen und lächelte mich an. »Das ist wunderbar – jetzt haben Alexander und ich diesen Augenblick für immer festgehalten.«
    »Sollen wir auch ein Bild von Ihnen machen?«, fragte Alexander und sah sich um.
    Offenbar wollte er herausfinden, ob ich mit jemandem hier war.
    »Nein, vielen Dank«, lehnte ich ab. Da ich aber nicht zu traurig wirken wollte, fuhr ich schnell fort. »Ich warte hier auf jemanden.«
    »Um diese Uhrzeit?« Alexander warf einen Blick auf die Uhr. »Ist es dafür nicht ein wenig spät?«
    »Alex, jetzt hör schon auf!«, ermahnte ihn Helen. »Ich finde es romantisch, das ist fast so wie in dem Film … mit Meg Ryan. Wie hieß der gleich noch einmal?«
    »Oh, meinst du vielleicht Harry und Sally ?«, schlug Alex hilfsbereit vor.
    »Nein, nicht

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