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Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko

Titel: Taubenjagd: Jimmy Veeders Fiasko Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shaw Johnny
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hast selbst gesagt, tot ist tot. Ich habe versucht, ihren Nachnamen rauszufinden und ihre Familie aufzustöbern und was ist passiert? Griselda hat recht, wir haben keine Ahnung von der Sache. Und Angie hat auch recht. Da ist ein kleiner Junge ohne Eltern. Vor dem Tod seiner Mutter hat ihn schon ein hartes Leben erwartet, aber jetzt …«
    »… ist er total am Arsch«, beendete Bobby meinen Satz.
    »Mrs. Ruiz hat gesagt, Yolanda hatte vor, nach Guadalajara zurückzukehren. Sie wollte mit Juan zurück in den Süden. Sie wollte genug Geld zusammenkriegen, um nach Hause zu fahren. Wo ist das Geld? Sie hätte es sicher nicht im Haus aufbewahrt. Ohne Schloss an der Tür.«
    »Ohne Tür an der Tür«, sagte Bobby.
    »Sie wurde also umgebracht, kurz bevor sie wegwollte?«, fragte Griselda.
    »Das wäre ein zu großer Zufall. Meint ihr, ihr Tod hat was mit dem Geld zu tun?«, sagte Angie.
    »Wäre nicht das erste Mal«, antwortete Griselda.
    In dem Moment flog zum zweiten Mal an diesem Abend die Tür auf und knallte laut gegen die Wand. Ich drehte mich um, das Herz in der Hose.
    Buck Buck und Snout stürmten ins Haus. Ich hatte total vergessen, dass ich sie angerufen hatte.
    Für die Schlacht bereit, die Gesichter mit Tarnschminke nachempfundenen Streifen verziert, standen sie beide in der Tür. Buck Buck hatte eine Remington-Pumpgun, den Finger ganz nah am Abzugbügel, einen Patronengurt quer über der Brust, einen Sombrero auf dem Kopf und einen Zigarrenstummel im Mundwinkel: der Psycho-Bandito-Look. Hinter ihm stand Snout mit zwei Revolvern
in einem Pistolengürtel, der wie bei einem Cowboy niedrig auf seinen Hüften hing. Er hielt eine Recurve-Armbrust mit schussbereitem Bolzen in der Hand. Aber er war in Shorts und Unterhemd, ohne richtigen Look. Es sei denn, total übergeschnappt ist ein Look.
    Beide atmeten schwer und starrten unsere Versammlung an. Ihr dramatischer Auftritt hatte ihnen die letzte Kraft geraubt.
    Griselda hatte die Hand auf ihrer Dienstwaffe. Ich sagte zu ihr: »Die gehören zu uns.«
    »Natürlich«, sagte sie, ohne sich zu entspannen.
    Schnell wurden die Umstände erklärt und die Anwesenden einander vorgestellt. Buck Buck and Snout waren enttäuscht wie kleine Kinder. All die Vorbereitungen, und dann war Disneyland geschlossen. Bobby fasste die Ereignisse kurz zusammen. Sie wollten unbedingt über die Grenze fahren und Randale machen. Beinahe hätten sie Bobby überredet mitzukommen. Rein instinktiv war er auf eine Auseinandersetzung aus, aber Bobby hörte auf seinen Verstand und mit aller Selbstbeherrschung, die er aufbringen konnte, überzeugte er auch die beiden, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt war. Auch wenn er es selbst nicht glaubte. Ich wusste, er tat es für mich.
    Während er ihnen die Sache ausredete, bemühte ich mich, Griselda davon abzubringen, die beiden Schwachköpfe, die ihr eine Heidenangst eingejagt hatten, zu verhaften.
    Als Buck Buck ging, sagte er: »Wenn du uns brauchst, ruf einfach wieder an. Wir sind immer bereit für Action. Aus der Stadt bist du das sicher nicht gewohnt, aber wir hier auf dem Land passen aufeinander auf.«
    »Ich bin auch hier aufgewachsen«, sagte ich, ohne zu wissen, warum ich auf meiner ländlichen Herkunft bestand.
    »Alles klar, Bauernbursche. Ich meine nur, wenn du willst, campen Snouter und ich draußen. Als Wachdienst. Oder wir gehen auf die Jagd. Genau wie in Hawaiian Hellground . «
    »Was ist das denn?«
    »Mack Bolan.«
    »Wer?«
    » The Executioner  … Das ist ein Buch. Hawaiian Hellground . Nummer 22. Ich bin überrascht, dass du das nicht kennst, wo du doch Englisch studiert hast und so. Ich dachte, da würdet ihr diesen ganzen Literaturscheiß lernen.«
    »Ich habe den Literaturscheiß nach dem Einführungskurs drangegeben.«
    Griselda und Bobby gingen kurz nach Buck Buck und Snout und ließen mich und Angie in dem großen Haus allein. Wir waren nicht großartig weitergekommen, aber Bier und Erschöpfung führten dazu, dass das Treffen vertagt werden musste.
    Ich hatte mich für zwei klare Ziele entschieden: erstens Alejandro zu meiden und mir zweitens zu überlegen, was mit dem Jungen geschehen sollte. Mit dem Reden war es fürs Erste vorbei. Es war Zeit, dass ich mir ernsthaft Gedanken machte.
    »Kannst du noch fahren?«, fragte ich Angie.
    »Nein.« Die Augen fielen ihr schon zu.
    »Ich hole ein paar frische Laken für das Bett hinten. Ich schlafe normalerweise sowieso auf der Couch.«
    »Gehst du wieder fort?«, fragte

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