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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Arak. »Ich hoffe, Sie langweilen sich nicht mit uns.«
    Suzanne lachte verlegen. »Wie soll ich mich langweilen, wenn ich überwältigt bin?«, fragte sie. »Nein, ich langweile mich nicht im Geringsten.« Sie ließ ihren Blick über die un glaublich schöne Landschaft schweifen. Von allen Seiten flitzten Lufttaxis vorbei. Langeweile war im Moment das Letzte, was ihr zu schaffen machte. Doch auf einmal ver stand sie, was Arak meinte. Nach einer Weile empfand man Interterra auf Grund der überall herrschenden Homogeni tät womöglich tatsächlich als monoton. Vielleicht empfand man genau die Aspekte, die einen das Leben in Interterra auf den ersten Blick so paradiesisch erscheinen ließen, ir gendwann als öde und trostlos.
    Plötzlich fiel ihr ein enormes, aus der städtischen Bebau ung herausragendes Gebäude ins Auge und riss sie aus ihren Gedanken. Als sie näher heranschwebten, erkannte sie eine riesige schwarze Pyramide mit einer Spitze aus glänzendem Gold. Das Lufttaxi stoppte und ging auf einem der Zu gangswege zu der Pyramide hinunter. Suzanne rieb sich die Augen. Das Gebäude sah genauso aus wie die größte Pyramide Ägyptens in Giseh. Da sie selbst schon dort gewesen war, wusste sie, dass sogar die Größe stimmte. Als sie Arak auf die Ähnlichkeit ansprach, lächelte er sie gönnerhaft an.
    »Wir haben der ägyptischen Kultur unsere Baukunst als Geschenk hinterlassen«, erklärte er. »Wir hatten große Hoffnungen in die Ägypter gesetzt. Sie machten anfangs den Ein druck, eine eher friedliche Zivilisation zu sein. Deshalb ha ben wir in der frühen Phase ihrer Geschichte eine Delegation aus Interterra entsendet. Die Interterraner haben sich unter die Ägypter gemischt und sich vorgenommen, sie so weit zu kultivieren, bis sie anderen, kriegslüsternen Völkern überle gen wären. Das Experiment war nicht so groß angelegt wie das Abenteuer Atlantis, aber wir haben unser Bestes getan – wenn auch ohne Erfolg.«
    »Sie haben den Ägyptern beigebracht, wie man Pyrami den baut?«, fragte Suzanne atemlos. Für sie war das Rätsel um die Pyramide von Giseh eines der faszinierendsten der antiken Welt.
    »Selbstverständlich«, erwiderte Arak. »Das hatten sie von uns. Wir haben sie auch mit dem Bogen vertraut gemacht, aber sie haben sich standhaft geweigert zu glauben, dass eine Bogenkonstruktion halten würde, und sie deshalb nie an einem einzelnen Bauwerk ausprobiert.«
    Das Lufttaxi hielt an, und die Seite öffnete sich.
    »Nach Ihnen«, sagte Arak höflich.
    Im Inneren hatte die Pyramide keine Ähnlichkeit mehr mit der von Giseh. Sie erstrahlte in weißem Marmor und hatte, anders als die ägyptischen Pyramiden, keine klaust rophobischen, sondern äußerst großzügige Räume.
    Als Suzanne mit Arak einen Flur entlang auf die Mitte des Gebäudes zusteuerte, erlebte sie eine weitere Überraschung. Plötzlich stand Garona vor ihr und schloss sie herzlich in sei ne Arme. Er war aus einem Seitengang gekommen.
    »Garona!«, rief sie erfreut und erwiderte seine Umar mung. »Was für eine Überraschung! Ich hatte nie damit ge rechnet, dich vor heute Abend zu sehen. Zumindest habe ich gehofft, dass du heute Abend kommen würdest.«
    »Natürlich hättest du mich heute Abend gesehen«, stell te Garona klar und sah ihr in die Augen. »Aber ich konnte nicht mehr warten. Ich wusste, dass du heute einen Termin mit dem Ältestenrat hast, und da bin ich schnell hergekom men und habe auf dich gewartet.«
    »Wie nett von dir«, entgegnete Suzanne.
    »Wir sollten jetzt weitergehen«, drängte Arak. »Der Äl testenrat wartet schon.«
    »Selbstverständlich«, sagte Garona. Er ließ Suzanne los und griff nach ihrer Hand. Dann marschierten sie zu dritt weiter.
    »Wie war euer Vormittag?«, erkundigte sich Garona.
    »Sehr informativ«, erwiderte Suzanne. »Eure Technolo gie ist einfach faszinierend.«
    »Wir haben uns nämlich heute über naturwissenschaftliche Aspekte unterhalten«, erklärte Arak.
    »Habt ihr auch etwas besichtigt?«, fragte Garona.
    »Ja«, erwiderte Suzanne. »Das Erdoberflächenmuseum.«
    »Tatsächlich?« Garona musterte sie erstaunt von der Seite.
    »Auf speziellen Wunsch von Mr Fuller«, erklärte Arak.
    »Und?«, fragte Garona. »Fandest du es lehrreich?«
    »Es war interessant«, entgegnete Suzanne. »Wobei ich persönlich lieber etwas anderes besichtigt hätte – erst recht nach dem, was wir heute Morgen während unseres Orien tierungsunterrichts erfahren haben.«
    Sie gingen auf mehrere imposante

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