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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gewölbten Decke verschmolzen. »In welche Richtung sehen wir jetzt?«
    »Nach Westen«, erwiderte Garona zwischen zwei Atem zügen. »Die Berge, die du da unten siehst, sind die Funda mente des Mittelatlantischen Rückens – ich glaube, so nennt ihr die Erhebung auf der Erdoberfläche.«
    Suzanne schüttelte staunend den Kopf. »Es ist so schön hier. Danke, dass du diesen Augenblick mit mir teilst.«
    »Die Freude ist ganz meinerseits«, entgegnete Garona. »Zum Glück scheinst du dich ein wenig entspannt zu haben.«
    »In der Tat«, bestätigte Suzanne. »Jetzt weiß ich wenigs tens, warum wir nach Interterra geholt wurden.«
    »Du warst uns eine große Hilfe.«
    »Dabei habe ich kaum etwas getan.«
    »Aber ja! Du hast uns eine schwere Last vom Herzen ge nommen. Du machst dir ja keine Vorstellung, was wir uns wegen eurer Tiefseebohrungen für Sorgen gemacht haben.«
    »Aber wir führen doch schon seit etlichen Jahren Boh rungen durch«, wandte Suzanne ein. »Warum macht ihr euch jetzt auf einmal Sorgen?«
    »Bisher habt ihr immer nach Öl gebohrt«, erwiderte Garona. »Das stört uns nicht, im Gegenteil: Es kommt uns sogar gelegen, weil Öl ein Übel ist. Unter ungünstigen Be dingungen kann es in unsere tief liegenden Gebäude ein sickern und sie zerstören. Was uns ernsthaft Kopfzerbrechen bereitet hat, waren eure stichprobenartigen Bohrungen ohne erkennbaren Anlass.«
    »Dann freut es mich, dass ich euch helfen konnte.«
    »Ich finde, das sollten wir feiern«, schlug Garona vor. »Hättest du Lust, für ein paar Stunden mit zu mir zu kom men? Mein Haus ist ganz in der Nähe. Wir könnten ein bisschen Caldorphin nehmen, den Nachmittag genießen und später dann zusammen essen.«
    »Mitten am Tag?«, fragte Suzanne. Als motivierte, hart arbeitende Wissenschaftlerin, die sich nicht einmal als Stu dentin ein wenig Zeit für sich selbst gegönnt hatte, erschien es ihr ziemlich dekadent, den ganzen Nachmittag untätig mit einem Geliebten zu vergammeln. Andererseits hatte die Vorstellung durchaus ihren Reiz.
    »Warum denn nicht?«, flüsterte Garona ihr verführerisch ins Ohr. »Ich werde dein Wesen in einen unvergesslichen Sinnestaumel versetzen.«
    »Du redest immer so sinnlich«, wisperte Suzanne.
    »Genauso wird es auch werden«, versprach er. »Komm!« Er nahm sie bei der Hand und führte sie denselben Weg zu rück, den sie gekommen waren.
    Die Fahrt mit dem Lufttaxi zu Garonas Haus dauerte nur fünf Minuten. Beim Aussteigen registrierte Suzanne, dass sein Haus sich kaum von dem Araks und Sufas unterschied. Lediglich die Umgebung war deutlich weniger dicht be baut.
    »Die Konstruktion ist die gleiche«, erklärte Garona. »Al lerdings haben wir mehr Platz, weil wir weiter vom Stadt zentrum entfernt sind.« Er nahm sie wieder bei der Hand und zog sie zärtlich über den Zugangsweg zum Haus.
    Drinnen angelangt, führten sie sich auf wie zwei unge duldige, pubertäre Teenies; sie konnten sich gar nicht schnell genug ihrer Satingewänder entledigen und in den Pool springen. Suzanne schwamm ausgelassen und mit kräf tigen Zügen auf das andere Ende zu. Es spornte sie an zu wissen, dass Garona direkt hinter ihr war. Auf ihre Initiative schwammen sie das letzte Stück um die Wette und erreich ten gleichzeitig das Ende des Beckens, wo sie sich japsend in die Arme fielen. Garona streckte ihr seine Handfläche entgegen und strahlte vor Freude. Suzanne freute sich ebenso.
    »Ich fühle mich wie im Paradies«, verkündete sie, tauch te noch einmal mit dem Kopf unter und strich sich ihr kur zes Haar nach hinten. »Dass es so etwas gibt, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorzustellen gewagt.«
    »Ich muss dir noch so viel zeigen«, sagte Garona. »Mil lionen Jahre Fortschritt. Ich bringe dich zu den Sternen... und zu anderen Galaxien.«
    »Das hast du doch schon«, lachte Suzanne verliebt.
    »Komm!«, forderte Garona. »Wir nehmen ein bisschen Caldorphin.«
    Sie schwammen zurück. Garona half ihr gentlemanlike aus dem Wasser. Suzanne registrierte erstaunt, wie wohl sie sich in seiner Gegenwart fühlte, obwohl sie splitternackt war.
    »Setz dich!«, bat Garona sie und zeigte auf einen satin bezogenen Diwan.
    »Aber ich bin doch ganz nass«, gab Suzanne zu beden ken.
    »Das macht nichts«, entgegnete Garona, nahm ein kleines Glas aus dem Regal und öffnete den Deckel.
    »Bist du sicher?«, fragte Suzanne. Die Couch machte ei nen makellosen Eindruck.
    »Ja«, versicherte Garona, hielt ihr das Glas hin und be

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