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Tauchstation

Titel: Tauchstation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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mit unvorstellbarer Geschwindigkeit.
    Als ob sie Angst hätte, dass das U-Boot sich in einer instabilen Lage befände und durch die geringste Bewegung über eine Klippe hinabzustürzen drohte, beugte Suzanne sich mit äußerster Vorsicht ein Stück vor und lugte aus dem Bullauge, doch sie sah nur ihr eigenes Spiegelbild. Nachdem die Außenbeleuchtung bei der Kollision mit der Felswand zerstört worden war, war die Scheibe undurchlässig wie ein Spiegel und reflektierte die Innenbeleuchtung des U-Boots.
    »Was geht hier eigentlich vor?«, meldete sich nun Perry heiser zu Wort.
    »Im Augenblick sind wir nicht klüger als Sie«, erwiderte Suzanne und atmete noch einmal tief ein. Allmählich erholte sie sich von dem Schock.
    »Unserem Tiefenmesser zufolge steigen wir wieder«, stellte Donald fest und warf einen Blick auf die anderen In strumente. Am meisten interessierten ihn die Sonarmonito re. Die unregelmäßigen Signale deuteten auf jede Menge Hindernisse im Wasser hin; auf der Anzeige des Kurzstreckensonars war kaum etwas zu erkennen. Beim Seitenortungssonar war es ein bisschen besser; die elektronischen Geräusche hielten sich in Grenzen, dafür waren die Daten schwer zu interpretieren. Das unklare Bild deutete darauf hin, dass das U-Boot auf einer weiten, absolut flachen Ebe ne stand. Donald richtete sein Augenmerk erneut auf den Tiefenmesser und war perplex: Obwohl das Sonar auf das Gegenteil hindeutete, stiegen sie immer noch, und zwar noch schneller als ein paar Sekunden zuvor. Er öffnete die Flutventile der Ballasttanks, erzielte jedoch keinerlei Wir kung. Als Nächstes betätigte er die Tiefenruder und be schleunigte die Antriebspropeller. Das U-Boot ließ sich nicht steuern, und sie stiegen unaufhörlich weiter.
    »Wir werden immer schneller!«, warnte Suzanne. »Wenn das in dem Tempo weitergeht, sind wir in ein paar Minuten an der Wasseroberfläche.«
    »Das kann ich kaum noch erwarten«, verkündete Perry erleichtert.
    »Ich hoffe nur, dass wir nicht direkt unter der Benthic Explorer auftauchen«, überlegte Suzanne laut. »Das wäre ein ziemliches Problem.«
    Keiner von ihnen ließ den Tiefenmesser aus den Augen. Sie passierten die Dreihundert-Meter-Marke, und es gab keine Anzeichen, dass sie langsamer wurden. In null Kom ma nichts ließen sie die Einhunderfünfzig-Meter-Marke hinter sich. Als sie auf dreißig Metern waren, brüllte Do nald: »Halten Sie sich fest! Wir werden eine Bruchlandung hinlegen.«
    »Was soll das heißen – eine Bruchlandung hinlegen?«, brüllte Perry zurück. Die Verzweiflung, die aus Donald sprach, jagte ihm erneut einen eiskalten Schauer über den Rücken.
    »Dass wir aus dem Wasser schießen und hart landen wer den!«, schrie Suzanne und wiederholte vorsichtshalber Do nalds Warnung: »Halten Sie sich fest!«
    Als der Tiefenmesser immer heftiger surrte und dröhnte, klammerten Perry, Donald und Suzanne sich panisch an ihren Sitzen fest. Sie hielten die Luft an und machten sich auf den Aufprall gefasst. Schließlich erreichte die Anzeige die Null und blieb stehen.
    Kaum war die letzte Ziffer umgeschlagen, ertönte von ir gendwo außerhalb des U-Boots ein lautes Sauggeräusch. Danach herrschte im Inneren des Bootes weit gehende Stil le. Es waren nur noch die Ventilation und das jetzt deutli cher, aber immer noch dumpf klingende elektronische Sum men des Antriebssystems zu hören.
    Es verging beinahe eine ganze Minute, ohne dass irgendeine Bewegung zu spüren war.
    Schließlich atmete Perry geräuschvoll aus und fragte: »Können Sie mir vielleicht mal sagen, was jetzt passiert ist?«
    »Jedenfalls können wir auf keinen Fall immer noch durch die Luft fliegen«, erfasste Suzanne die Situation.
    Sie ließen die Haltegriffe los, an denen sie sich in Todesangst festgekrallt hatten, und sahen jeder durch sein Bullau ge nach draußen. Es war immer noch stockfinster.
    »Was, zum Teufel, hat das zu bedeuten?«, fragte Donald und studierte seine Instrumente. Die Sonarmonitore gaben auf einmal seltsame elektronische Geräusche von sich. Er stellte sie ab. Dann fuhr er auch das Antriebssystem herun ter, woraufhin das Surren sofort verstummte. Schließlich sah er Suzanne perplex an.
    »Mich dürfen Sie nicht fragen«, stellte sie klar, als ihre Blicke sich trafen. »Ich habe nicht die geringste Ahnung, was hier vor sich geht.«
    »Wie kann es draußen stockdunkel sein, wenn wir doch an der Oberfläche sind?«, wollte Perry wissen.
    »Meiner Meinung nach macht hier nichts mehr irgend einen

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