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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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zollen.«
    »Und Ihr?«, wollte Elizabeth wissen. »Zählt Ihr Euch zu ihnen?«
    »Auf jeden Fall. Aber ich würde nicht zulassen, dass man mir nicht die vollste Aufmerksamkeit schenkt.«
    Um Northams letzte Worte zu untergraben, drehte sich Elizabeth bewusst von ihm fort. Sie hörte, wie er in sich hineinlachte, setzte sich jedoch auch darüber geflissentlich
hinweg. »Lord Southerton, ich habe gehört, dass Ihr Eure Schnupftabakdose vermisst. Lady Battenburn ist außer sich, da sie vermutet, sie könnte gestohlen worden sein.«
    Southerton winkte ab. »Ich habe ihr gegenüber nichts dergleichen angedeutet und wäre selbst niemals auf einen solchen Gedanken gekommen. Ich hoffe, Ihr werdet alles in Eurer Macht stehende tun, um Lady Battenburn von dieser Idee abzubringen.«
    »Es ist viel wahrscheinlicher, dass er das Ding verlegt hat«, fügte Eastlyn hinzu. »Die Dose wird sicherlich bald auftauchen.«
    »Ich hoffe, Ihr lasst es uns wissen, sobald Ihr sie wieder findet?«, bat Elizabeth.
    »Natürlich.«
    »Auch mir wäre nicht im Traum eingefallen, dass die Dose gestohlen sein könnte«, meinte East nachdenklich. »Trotzdem ist es verständlich, dass es Lady Battenburn in den Sinn gekommen ist. Dieser Halunke, der in der Gazette der Gentleman-Dieb genannt wird, könnte unter uns sein.«
    Southerton überlegte einen Augenblick. »Der Gentleman-Dieb, glaubst du? Er soll letzten Winter beim Winthrop Ball Lady Carvers Diamantbrosche entwendet haben. Wie ich hörte, während Lady Carver die Brosche trug.« Als er Elizabeths besorgten Gesichtsausdruck bemerkte, fügte er rasch hinzu: »Macht Euch keine Sorgen. Die Dose wird auftauchen. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich der Gentleman-Dieb unter den Gästen der Battenburns befindet.«
    »Ich hoffe, Ihr habt Recht«, sagte Elizabeth leise.
    Northam ritt an die Spitze und erklärte seinen Freunden:
»Lady Elizabeth war für die Einladungen verantwortlich. Sie glaubt anscheinend, sie würde eine Mitschuld treffen, falls sich herausstellt, der Gentleman-Dieb sei tatsächlich auf Battenburn. Obwohl ich diese Idee abwegig finde. Da tippe ich schon eher auf andere Verdächtige.«
    Elizabeth schnaubte vor Wut. »Ihr spielt wohl auf die Dienerschaft an. Das ist ungerecht von Euch, Mylord!«
    Doch Northam nahm keinen Anstoß an ihrer Äußerung. »Es ist nicht ungerecht, sondern nur eine vernünftige Schlussfolgerung. Ich wäre überrascht, hätte Lady Battenburn nicht längst eine Durchsuchung der Dienstbotenräumlichkeiten angeordnet.« Eine seiner dunklen Brauen schoss in die Höhe, als er Elizabeths verräterische Röte sah. »Ah, sie hat es also bereits veranlasst, und Ihr wart mit dieser unangenehmen Aufgabe betraut.«
    »Ich sprach mit Jennings, dem Butler«, antwortete sie ruhig.
    North spürte Elizabeths Unbehagen und wechselte das Thema. »Hast du bemerkt, South, dass wir während der Jagd vom Dach des Hauses aus beobachtet wurden? Ich glaube, eine deiner neuen Bekanntschaften war unter den Zuschauerinnen.« Southerton blickte zu der Brüstung hinauf, und genau in diesem Moment lehnte sich Lady Powell nach vorn, das Fernglas in der Hand. »Gütiger Himmel«, flüsterte er erschrocken, »sie beobachtet mich tatsächlich!« Er lächelte matt, denn er wusste nicht recht, ob er ihr Interesse ermuntern sollte.
    Auch Elizabeth hatte ihr Gesicht in die Höhe gereckt. Dieses Mal winkte sie den Gästen auf dem Dach nicht zu. »Dort oben muss man eine wundervolle Aussicht haben.«

    Diese Aussage traf Northam wie ein Schlag. »Ihr wollt damit sagen, Ihr seid noch nie dort gewesen?«
    »Niemals.«
    »Dann sollten wir...«
    Unnachgiebig schüttelte sie den Kopf. »Wenn Ihr mich in das Vorhaben einschließen solltet, so muss ich Euch leider enttäuschen.«
    Interessiert musterte Eastlyn Elizabeth. »Habt Ihr etwa Höhenangst?«
    »Nein«, entgegnete sie, während ein ironischer Unterton in ihrer Stimme nicht zu überhören war. »Ich habe Angst zu fallen.« Elizabeth entging Eastlyns erschütterter Gesichtsausdruck nicht, als er zu ihrer Hüfte hinunter blickte. »Die Geschichte ist schnell erzählt«, fuhr sie fort, um kein Missverständnis aufkommen zu lassen. »Ich fiel von einer Leiter in der Bibliothek auf Rosemont. Es war ein Unfall, der nicht hätte geschehen müssen, und nicht geschehen wäre, hätte ich etwas mehr Geduld an den Tag gelegt. Ich fiel nicht tief, landete aber unglücklich.« Sie zuckte mit den Schultern. »Ich steige ungern Treppen, begebe mich nicht

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