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Taumel der Gefuehle - Roman

Taumel der Gefuehle - Roman

Titel: Taumel der Gefuehle - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Goodman Beate Brammertz
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erleichtert. Sie schmiegte sich näher an Northam und legte ihre Hand in die seine. »Ihr hättet sterben können.«
    »Es war sicherlich nicht die Angst vor dem Tod, die ihn daran gehindert hat«, scherzte Marchman, »sondern die Sorge, seinen neuen Frack zu ruinieren.«
    »Ganz genau«, erwiderte Southerton amüsiert. »Au ßerdem war mir klar, dass ich auf dem schnellsten Wege verschwinden musste, und eine Tür war meinem Zweck dienlicher als eines der Fenster. Der Gang war verlassen, und ich kehrte schnell und unbemerkt zum Ballsaal zurück. Es war überhaupt kein Problem, im Haus umherzuschleichen. Die Herzogin kann den Zugang zu den oberen Stockwerken nicht versperren. Auch Elizabeth hat dringend etwas Privatsphäre benötigt, um ihr Kleid auszubessern.«
    Elizabeth spürte, dass alle Augen auf sie gerichtet waren. »Lord Everheart war auf den Saum meines Rockes gestiegen und hatte das bestickte Band zerrissen. Nun
fahrt aber fort, South. Ihr spracht gerade davon, dass es ein Kinderspiel für den Dieb gewesen sein muss.«
    »Das ist vielleicht ein wenig übertrieben«, gestand South. »Trotzdem war es sogar für mich recht einfach.«
    »Hast du etwas mitgenommen?«, fragte North.
    »Nein. In dem Moment, in dem ich mir ein Schmuckstück ausgewählt hatte, merkte ich, dass ich nicht allein im Zimmer war.«
    North spürte, wie Elizabeth sich verkrampfte. »Weißt du, ob etwas gestohlen wurde?«
    »Schon kurze Zeit später vernahm ich das Gerücht, dass ein Diebstahl vorgefallen sei. Es handelte sich wohl um eine Diamanthalskette, die aus dem Schmuckkästchen der Herzogin entwendet worden war. Natürlich geleitete ich deine Gattin sofort nach Hause.«
    Southerton hob sein Whiskyglas zu einer Art Toast. »Es ist vollbracht«, prostete er seinen Freunden zu, wobei er selbstzufrieden grinste. »North kann von niemandem mehr verdächtigt werden, der ein gewisses Maß an Intelligenz hat.« Verschmitzt blickte er seine drei Freunde an. »Nun, wer hat gewettet, dass meine Mission fehlschlagen würde?«
    Ohne ein Wort zu verlieren lehnten sich die anderen Mitglieder des Kompass Klubs nach vorne und ließen Münzen in Souths hohle Hand fallen.
     
    Elizabeth bürstete sich das Haar, als North das Schlafgemach betrat. Sie legte die Bürste weg und sah ihrem Gatten tief in die Augen.
    »Ich wünschte, du hättest mir von Southertons Plänen erzählt.«
    Er nahm die Bürste in die Hand und strich behutsam
über ihr seidiges Haar. Kupferrot-goldene Locken ergossen sich über seine Finger. »Was hättest du getan?«, fragte er.
    »Ich habe zwar eben behauptet, ich hätte im oberen Korridor Wache gestanden, um South im Notfall zu warnen. Wenn ich ehrlich bin, glaube ich allerdings nicht, dass ich es tatsächlich getan hätte.«
    North wartete geduldig, während Elizabeth die Parfümzerstäuber und Cremedosen auf ihrem Frisiertisch anordnete. Er erkannte die Düfte, die er für sie ausgesucht hatte, an den außergewöhnlich elegant verarbeiteten Kristallfläschchen.
    »Ich weiß, dass es meine Idee gewesen ist, ohne dich auf verschiedene Abendgesellschaften zu gehen. Ich glaubte, dass der Dieb früher oder später ein Schmuckstück entwenden würde, während du dich woanders aufhieltest. Niemals hätte ich gedacht, dass South die Sache selbst in die Hand nehmen würde.«
    »Auch ich habe diesem Teil des Plans nicht zugestimmt. Aber South ließ es sich nicht ausreden.«
    »Etwas Schreckliches hätte passieren können.« Elizabeth wusste, dass North ihr Spiegelbild genau musterte. Ihre Hände lagen flach auf dem Frisiertisch, die Finger presste sie fest gegen das Holz, um ein leichtes Zittern zu verbergen. »Es war falsch von dir, mich nicht einzuweihen. Du hast mir keine Gelegenheit gegeben.«
    »Und du hast mir keine gegeben«, sagte er leise. » Du darfst mir niemals vertrauen, hast du mich selbst gewarnt.«
    Elizabeth neigte den Kopf und starrte auf ihre Hände. Es war unmöglich, ihm länger ins Gesicht zu sehen.
    »Dann hast du es nicht vergessen«, flüsterte er.
    Sie schüttelte den Kopf.

    »Ich habe dich nur beim Wort genommen, Elizabeth.«
    Seine Hände berührten leicht ihre Schultern. Mit dem Daumen streichelte er ihr über den Nacken. »Ich möchte nach Hampton Cross fahren«, erwiderte sie kaum hörbar. »Ich möchte fort von London.«

Zwölftes Kapitel
    North wandte seinen Blick von Elizabeths Spiegelbild ab und starrte hinab auf ihren gesenkten Kopf. »Ich würde liebend gerne nach Hampton Cross reisen|... Aber ich

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