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Tausend Rosen fuer Grace

Tausend Rosen fuer Grace

Titel: Tausend Rosen fuer Grace Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janelle Denison
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fühle ich mich ihnen nahe.”
    Einen Moment lang schwieg er, dann fragte er zögernd: „Wissen sie von uns?”
    „Ja, sie wissen alles”, gestand Grace amüsiert, während sie etwas Unkraut von Aarons Grab entfernte. Dann lehnte sie sich zurück und atmete tief durch, um den plötzlich aufsteigenden Kummer zu unterdrücken, der im Lauf der Jahre nicht nachgelassen hatte. „Es kommt mir vor, als wären sie gestern gestorben, und ich vermisse sie immer noch schrecklich.”
    „Das tut mir Leid”, sagte Ford mitfühlend.
    Grace stand auf und strich ihr leichtes Baumwollkleid glatt. Sie vermutete, dass auch er immer noch um seinen Freund trauerte. Langsam ging sie zu dem großen Baum, der die beiden Gräber beschattete, und breitete die karierte Decke aus, die sie aus ihrem Wagen genommen hatte, bevor sie mit Fords Wagen zum Ridgecrest-Friedhof gefahren waren. Sie setzte sich auf eine Ecke und hoffte, dass Ford sich zu ihr gesellte.
    Er tat es jedoch nicht. Er blieb stehen und blickte starr auf Aarons Grabstein.
    „Ich fragte mich oft, was Aaron jetzt machen würde, wenn er noch leben würde”, erklärte Grace, um das Schweigen zu brechen. „Mein Vater wollte, dass er aufs College geht und auch Arzt wird, aber das konnte ich mir nicht vorstellen.”
    Ford drehte sich zu ihr um. Seine Miene war grimmig. „Bestimmt glaubt dein Vater, ich wäre dafür verantwortlich, dass Aaron nicht aufs College gegangen ist.”
    „Schon möglich - damit er sich nicht mit der Wahrheit auseinander setzen muss.”
    Er zog eine Augenbraue hoch, wirkte allerdings immer noch sehr angespannt. „Und die wäre?”
    „Aaron wollte kein Arzt werden, aber mein Vater hat sich geweigert, es zu akzeptieren.”
    Grace zog die Beine an und zog den Saum ihres Kleids darüber. „Aaron war neunzehn. Ich glaube nicht, dass er wusste, wie er sein Leben gestalten wollte.”
    Sein Blick verriet den Schmerz und die Feindseligkeit von damals. „Und dass er mit mir befreundet war, hat ihm in der Hinsicht bestimmt nicht geholfen.”
    „Aaron mochte dich. Genau wie alle anderen dachte er, du wärst wild und rebellisch, aber er hat immer das Gute im Menschen gesehen.”
    „Sowie du.”
    Es klang so sanft, dass ihr Herz sich zusammenkrampfte. In diesem Moment wurde ihr klar, dass Aarons und ihre Freundschaft Ford sehr viel bedeutet haben mussten und er dadurch vielleicht zum ersten Mal Selbstvertrauen aufgebaut hatte.
    „Das haben wir von unserer Mutter geerbt”, erwiderte Grace. „Sie hat immer die Ansicht vertreten, dass man anderen eine Chance geben muss, während mein Vater immer vorschnell geurteilt hat. Ich bin froh, dass ich ihre Großherzigkeit geerbt habe.”
    „Ja, ich auch. Und zum Glück hast du mir eine Chance gegeben, sonst hättest du an dem Tag, an dem du auf der Suche nach Aaron nach Cutter Creek gekommen bist, gleich die Flucht ergriffen.”
    Grace musste an den Tag denken, an dem sie ihm zum ersten Mal begegnet war. Ihr Vater hatte getobt, weil Aaron mit Ford zusammen war, und angedroht, ihn zu verprügeln, wenn er nach Hause kam. Sie hatte behauptet, sie würde Gertie besuchen, und sich auf den Weg zum Anwesen der McCabes gemacht, um Aaron zu warnen. Ford öffnete ihr die Tür und verhielt sich ihr gegenüber ausgesprochen feindselig. Als sie ihm sagte, sie sei auf der Suche nach Aaron, erwiderte er, er habe keine Ahnung, wo Aaron stecke.
    Der Tag war der Beginn einer langsam wachsenden Freundschaft zwischen ihnen, und schon bald ging sie immer öfter heimlich nach Cutter Creek, um mit Ford zusammen zu sein, zuerst nur, um ihm Gesellschaft zu leisten. Doch irgendwann wurde mehr aus ihrer platonischen Beziehung. Flüchtige Berührungen führten zu sinnlichen Gefühlen und dann zu jenen intimen Küssen und diese wiederum zu Bedürfnissen, die keiner von ihnen unterdrücken konnte.
    Innerhalb weniger Monate versuchte Ford, seinen Ruf wieder herzustellen - ihr zuliebe, wie er ihr sagte. Doch niemand außer ihr hielt es für möglich, dass er sich ändern konnte, und niemand gab ihm die Chance, es zu beweisen. Und da alle wussten, dass Ford McCabe log, betrog und stahl, fand er auch keinen Job.
    Und dann hatte er Aaron getötet - oder zumindest hatten es alle angenommen.
    Grace blickte zu Ford, der immer noch ein ganzes Stück von ihr entfernt stand. Die Brise zerzauste sein dunkles Haar, und er fuhr mit den Fingern hindurch, während er weiterhin Aarons Grab betrachtete.
    Grace schlang die Arme um die Knie. „Erinnerst du dich an

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