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Tausend und eine Nacht, Band 4

Tausend und eine Nacht, Band 4

Titel: Tausend und eine Nacht, Band 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gustav Weil
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nimm dich also wohl in acht! Er rief dann diesen Geist und setzte mich auf seinen Rücken; ich nahm Abschied vom Priester, und der Geist flog mit mir einige Stunden lang zwischen Himmel und Erde und ließ sich mit mir vor der Tür meines Lehrers Abul Adjaib (der Wundervater) in Tunis herab. Als ich den Fuß auf die Erde setzte, hörte ich, wie mein Lehrer seinen Jungen sagte: Geht hinaus und bewillkommt Mahmud in meinem Namen und führet ihn herein!
    Die schönen Töchter des Königs Numan hätten dir beinahe das Leben gekostet, sagte mir mein Lehrer lächelnd, als ich zu ihm ins Zimmer trat; aber auch deinen Brüdern ist diese Lustreise schlecht bekommen, denn die Geister haben sie überlistet, so wie sie dich überlisten wollten; sie haben das Buch in die Adlerschlucht gebracht, zu weicher niemand gelangt, der nicht durch die sieben Pforten hinter dem Berg Mukattam dringt; sie haben es in eine messingne Kiste neben das Zauberschwert gelegt, welches der Priester Sintbest mit Talismanen beschrieben. Dieser Priester hat die Zauberkunst von einer Tochter Satichs, des Meisters aller Zauberer, gelernt und es dahin gebracht, daß er mit seinem Schwert, vermöge der darauf geschriebenen Beschwörungsformeln, gegen die mächtigsten Könige und zahlreichsten Heere glücklich kämpfte; auch unterwarf er sich so viele Länder und Städte, daß nur Gott ihre Zahl kennt. Aber nicht nur Menschen, sondern auch Genien fürchteten dieses Schwert; denn wenn er gegen jemanden zürnte, so durfte er es nur gegen ihn erheben, da fuhr ein Lichtstrahl heraus, der ihn in zwei Teile teilte und sogleich in einen Haufen Asche verwandelte. Waren ihrer viele gegen ihn, so durfte er nur einen mit dem Schwert berühren, und alle stürzten leblos zur Erde. Eines Tages aber besuchte ihn seine Lehrerin, die Tochter Satichs, welche auch viel von der Macht dieses Zauberschwertes gehört hatte, und sagte ihm: Verehrter König, zeige mir doch einmal das Schwert, das so viele Wunder übt, daß man es in der ganzen Welt fürchtet. – Da ich dir alles verdanke, erwiderte Sintbest, kann ich dir nichts versagen, und reichte ihr das Schwert hin. Die Tochter Satichs nahm es in die Hand und betrachtete es auf allen Seiten. Nach einigem Nachdenken sagte sie ihm: Teurer König! Dieses Schwert, dessen Verfertigung dir so viel Mühe und schlaflose Nächte verursachte, wird einst in die Hände eines Menschen fallen, der dadurch die höchste Stufe von Macht und Ansehen erreichen wird. Die mächtigsten Genienhäupter werden von ihm getötet werden; auch wird er damit den uralten Baum des Magiers Bahram abhauen. Als Sintbest dies hörte, legte er das Schwert in eine smaragdene Scheide und befahl einem Djinn, es nach der Adlerschlucht zu tragen. Dort, sagte er, wird es kein Mensch holen. Sintbest irrte sich aber, fuhr Abul Adjaib fort, denn ich habe in meinem Weisheitsbuch gelesen, daß die Adlerschlucht sich einst vor dir mit Hilfe eines Fischers aus Ägypten, welcher Djaudar heißt, öffnen wird, und daß du Herr des Schwertes und des Buches wirst. Den Fischer Djaudar aber triffst du vor einem kleinen See bei Kahirah, welcher der See Karun heißt. Mein Lehrer ging dann in sein Arbeitszimmer, holte eine schwarze und eine rote Büchse und eine seidene Schnur und sagte: Geh' nach Ägypten an den See Karun, lasse dich vom Fischer Djaudar binden und in den See werfen; du wirst im See einen Mann mit einem weißen Bart und einem hohen Turban auf dem Haupt sehen, der in der einen Hand einen roten und in der anderen einen schwarzen Fisch hält und sie dir hinreicht, sobald er dich erblickt; nimm sie ihm ab, steige ans Ufer und sperre den roten Fisch in die rote Büchse und den schwarzen in die schwarze. Laß dann Djaudar mit dir nach dem Berg Mukattam reiten, wende dich nach Osten bis zu einem roten Hügel, zünde dann Feuer an, nimm ungefähr die Schwere eines Drachmen aus der roten Büchse und gieße es ins Feuer, da wird ein Licht aufsteigen bis zum Himmel und dir eine Falltür mit zwei Ringen, die zu einem unterirdischen Gang führt, zeigen. Fasse die Ringe und hebe die Falltür auf, da wird eine steinerne Treppe zum Vorschein kommen; gehe mit Djaudar diese Treppe hinunter, auf der einunddreißigsten Stufe werdet ihr einen Gang vor euch sehen, dessen Boden von Blei und dessen Wände von Kupfer sind. Geht durch diesen Gang, da kommt ihr an die Tür eines Saales, vor welcher eine Jungfrau sitzt, so schön, wie ihr noch keine in eurem Leben gesehen; sie wird in einem Buch

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