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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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Weihnachten langweilig, Mel?"
    Mel verdrehte die Augen. "Es ist nicht nur wegen Weihnachten, Dad. Warum lässt du mich nicht auf ein Internat gehen?"
    "Weil ich dich vermissen würde."
    "Ah ja! Als wärst du immer da, wenn ich dich brauche."
    Verdammt! Waren alle Kinder so grausam oder nur seine Töchter? "Ich versuche ja, für dich da zu sein, Mel, aber in letzter Zeit scheinst du nicht sonderlich daran interessiert zu sein, etwas mit mir zu unternehmen. Als ich dir heute Morgen vorgeschlagen habe, zusammen Ski zu laufen, wolltest du unbedingt, dass Claire mitkommt."
    Als er Claires Namen erwähnte, schluchzte Mel auf.
    Er konnte es nicht länger ertragen, sie so leiden zu sehen.
    "Hör zu", sagte er und zog sie zum Haus. "Onkel Eric ist nicht der Einzige, der gern ein hübsches Mädchen in den Armen hält. Hättest du Lust, deinen alten Herrn heute Abend zum Essen zu begleiten? Roberto serviert heute ein richtiges Festessen, um das offizielle Weihnachtsprogramm einzuläuten."
    "Du willst doch bestimmt nicht von einem langweiligen, hässlichen Kind genervt werden", brachte sie hervor und schluchzte wieder.
    "Du bist kein langweiliges, hässliches Kind, sondern meine schöne Tochter."
    "Selbst wenn das stimmen würde, könnte ich nicht mitkommen." Sie befreite sich aus seiner Umarmung und zog an ihrem Pullover. "Ich hab nichts anzuziehen."
    Nun musste er lachen. "Das sagen Frauen immer, und sie schaffen es trotzdem, sich in Schale zu werfen. Weißt du was?
    Du gehst unter die Dusche, und ich suche etwas raus."
    "Dad, du hast doch keine Ahnung von Frauenklamotten. Du hast doch nicht mal Ahnung von Frauen!"
    "Danke für das Vertrauensvotum, Kleines!" Zach gab ihr einen Klaps. "Geh, und wasch den Dreck ab, und überlass den Rest mir. Ich garantiere dir, dass du heute Abend umwerfend aussehen wirst."
    Als sie zögerte und seinen Blick skeptisch erwiderte, hoffte er, dass er sein Versprechen würde halten können. Denn sie hatte Recht: Was Frauen betraf, war er völlig aus der Übung.
    Doch selbst wenn er sie zu dem Zweck an Händen und Füßen fesseln musste, würde er Claire Durocher ausnahmsweise einmal um Hilfe bitten.
    Er kam wieder zum See, als die beiden zurückkehrten. Eric sank auf eine Bank und sah sich um. "He, wo ist die Kleine?"
    "Falls du Melanie meinst", erwiderte Zach mühsam beherrscht, "sie ist nach Hause gegangen."
    "Warum? Wir haben ihr doch gesagt, sie soll auf uns warten, weil wir gleich zurückkommen."
    "Vielleicht hatte sie einfach keine Lust, in der Kälte herumzustehen und auf Leute zu warten, die nicht besonders scharf auf ihre Gesellschaft waren."
    Eric, dieser selbstgefällige Trottel, merkte überhaupt nicht, dass die eisige Atmosphäre nicht von der Kälte kam, aber Claire, die sich gebückt hatte, um ihre Schlittschuhe auszuziehen, blickte auf.
    Eric, der immer noch nichts gemerkt hatte, tat Kufenschoner auf seine Schlittschuhe. "Stimmt, es ist ziemlich kalt. Hat jemand Lust, mit mir auf einen Grog in die Bar zu gehen?"
    Zach wusste, dass er damit Claire meinte. "Wir haben schon etwas vor", erklärte er kurz angebunden und umfasste ihren Arm.
    Sie zog fragend die Augenbrauen hoch, sagte jedoch nichts, als er sie mit sich zog. Erst als sie außer Hörweite waren, brach sie das Schweigen.
    "Haben Sie ein Problem mit Melanie?"
    "Nein, Sie."
    "Ich? Warum? Was habe ich getan?"
    "Sie meinen, außer dass Sie sie in der Kälte haben stehen lassen, während Sie sich mit ihrem Onkel vergnügt haben?"
    "So war es nicht! Sie hat gesagt, sie will lieber zuschauen."
    "Weil sie sich, um Ihre Worte zu benutzen, wie das dritte Rad am Wagen gefühlt hat."
    Verblüfft sah Claire ihn an. "Ah, non!"
    "Ah, oui!" höhnte er. "Sie ist zwar erst dreizehn, aber sie merkt es, wenn sie nicht erwünscht ist."
    "Das ist nicht fair!" protestierte sie.
    "Jetzt weint sie sich jedenfalls die Augen aus, weil ihre so genannte Freundin sie im Stich gelassen hat und ihr obendrein noch ihren Onkel weggenommen hat. Allerdings werde ich nie begreifen, warum sie ihn so vergöttert." Zach schüttelte verzweifelt den Kopf. "Na ja, egal. Was ich eigentlich sagen wollte ... Wenn Sie wirklich Mels Freundin sind, sollten Sie Taten sprechen lassen und es beweisen."
    "Taten sprechen lassen?"
    Inzwischen hatten sie das Haus fast erreicht. "Hören Sie, Mel ist traurig. Ihr Selbstwertgefühl ist in letzter Zeit gleich null. Sie findet sich hässlich und dumm, und ich kann es ihr nicht ausreden. Deswegen bitte ich Sie, sich zu überlegen, was

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