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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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kaufen, mein Mädchen. Nutze diesen Tag, um dich umzusehen und zu lernen.
    Nimm die Sachen, die du am wenigsten schätzt, und tausche sie gegen etwas Wertvolleres ein. Es ist besser, ein wertvolles Stück zu haben als einen Karton mit wertlosem Zeug."
    Natürlich hatte sie von Imitationen gesprochen, Schmuck, der so täuschend echt aussah, dass er sich auf dem Flohmarkt zu einem guten Preis verkaufen ließ. Es war jedoch auch eine Lektion fürs Leben gewesen, die sie, Claire, verinnerlicht hatte, nachdem ihr bewusst geworden war, dass ihre Mutter Seidenstrümpfe trug, während ihr einziges Kind in Lumpen herumlief.
    Zachary Alexander konnte sie schlecht machen, aber er würde sie niemals so provozieren, dass sie ihre Selbstachtung verlor, nur um seine Gunst zu erlangen.
    Diese Erkenntnis tröstete Claire so weit, dass sie sich entspannen konnte und schließlich doch einschlief. Als sie wieder aufwachte, stellte sie fest, dass es draußen dunkel wurde, das Feuer heruntergebrannt war und jemand an die Tür klopfte.
    Es war Melanie, und man sah ihr sofort an, dass sie gerade die erste Liebe erlebte.
    An diesem Abend wurde kein Menü serviert, sondern es gab ein Büfett. Daher war man auch an keine feste Sitzordnung gebunden, und so ließ Claire sich so weit wie möglich von Zachary entfernt nieder.
    Ihn nach dem Essen zu meiden erwies sich als genauso einfach. Während er bei einem Schlitten das Einsteigen beaufsichtigte, stellte sie sich bei dem anderen an, für den McBride verantwortlich war.
    Die Schlitten waren ziemlich einfach und hatten vorn eine erhöhte Bank für zwei Personen. Auf der Fläche dahinter waren Strohballen so aufgetürmt, dass man darauf sitzen und sich gleichzeitig anlehnen konnte. Beide Schlitten waren mit Girlanden aus immergrünen Zweigen geschmückt und wurden von zwei kräftigen schwarzen Pferden gezogen.
    Als Claire an der Reihe war, betrachtete McBride kritisch ihren cremefarbenen Skianzug. "Sie sind zu schick, um auf den Strohballen zu sitzen. Also, warum setzen Sie sich nicht zu mir nach vorn? Wir fahren zur Feuergrube auf der anderen Seite des Tals, und von da oben haben Sie eine bessere Aussicht."
    Der Himmel hatte sich inzwischen bewölkt, und während McBride die Pferde vom See weg - und auf einen breiten Piniengürtel östlich vom Hotel zudirigierte, fragte sich Claire, wie es möglich war, überhaupt etwas zu sehen. Zachary war kurz zuvor mit seiner Gruppe losgefahren und bereits im Schatten der Bäume verschwunden. Man hörte nur noch die Glöckchen der Pferde und das aufgeregte Bellen der beiden Hunde.
    Als sie jedoch ungefähr fünf Minuten später auf eine Ebene kamen, sah sie, dass der Weg von Fackeln erleuchtet wurde, die im Schnee steckten.
    "Hübsch, nicht?" fragte er und hielt kurz auf einem Hügel.
    Hübsch? Die Luft war mild und klar, die Weite der Landschaft überwältigend. Genau das hatte sie zu finden gehofft, als sie sich entschieden hatte, Weihnachten in Kanada zu verbringen. Es war wundervoll. "Und ob", bestätigte Claire leise.
    Eine Viertelstunde später hielten sie hinter Zacharys Schlitten. Seine Fahrgäste hatten sich bereits unter einer etwa zwölf Meter hohen zeltartigen Konstruktion versammelt, die aus Pinienstämmen und Plane bestand und in der Mitte ein Loch hatte, damit der Rauch des Feuers in der Grube abziehen konnte.
    Von ihrem Platz aus konnte Claire Melanie sehen. Sie führte gerade lan und Sue Dawson zu einem Tisch, an dem Mitarbeiter des Hotels heiße Getränke und Röstkastanien ausgaben.
    "Alle Mann aussteigen." McBride hob einen sperrigen Gegenstand heraus, der hinter der Sitzbank gelegen hatte.
    "Wenn Sie einen Moment warten, Mamselle, helfe ich Ihnen."
    Bevor Claire sein Angebot annehmen konnte, erschien Zachary. "Nicht nötig. Ich helfe ihr."
    Im Dunkeln konnte sie nur sein Gesicht erkennen, das von den Flammen teilweise erhellt wurde. Sie ignorierte jedoch seine ausgestreckten Hände und stieg auf das Trittbrett, um allein hinunterzuspringen. "Merci, aber ich brauche Ihre Hilfe nicht, Zachary", erklärte sie von oben herab.
    "Das denken Sie." Ehe sie sich's versah, hatte er ihre Taille umfasst und hob sie hinunter.
    "Das hätte ich auch allein geschafft." Sie schwankte ein wenig, als er sie unsanft absetzte.
    "Und sich dabei den Knöchel gebrochen. Genau das wollen wir nämlich vermeiden." Er betrachtete sie durchdringend. "Ich nehme an, dass ich die jüngsten Versuche meiner Tochter, glamourös auszusehen, Ihnen zu verdanken habe,

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