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Tausend weisse Flocken

Tausend weisse Flocken

Titel: Tausend weisse Flocken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Spencer
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Claire ins Bett zu bekommen, hatte er vergessen, den Pool wieder abzudecken. Schlimmer noch, er hatte sich nicht vergewissert, ob die isolierte Tür vor der Schalttafel geschlossen war. Wenn es nicht der Fall war und die Leitungen zufroren, würde eine kostspielige Reparatur auf ihn zukommen.
    Fluchend schlüpfte er in seine Jeans und seine Stiefel und zog sich den Pullover über, bevor die eisigen Temperaturen ihn impotent machten. Anschließend eilte er zum Whirlpool, um ihn abzudecken.
    Abgesehen von dem leisen Summen der Heizung, war es ganz still. Inzwischen war keine einzige Wolke mehr am Himmel, so dass man Tausende von Sternen sehen konnte.
    Das ist das wirkliche Leben, rief Zachary sich ins Gedächtnis und blieb stehen, um sich noch ein letztes Mal umzublicken. Die Gästehäuser lagen am Ufer zu seiner Linken, die großen Kamine des Hauptgebäudes ragten hinter ihm in die Luft, und seine Tochter schlief keine sieben Meter entfernt in ihrem Bett.
    Und Claire Durocher? Er strich sich durchs Haar und seufzte.
    Sie war nur auf der Durchreise und weder daran interessiert noch in der Lage, sein geordnetes Leben durcheinander zu bringen. Also warum konnte er sie dann nicht vergessen und den Abend als eine Mischung aus Pech und grober Fehleinschätzung verbuchen?
    Irgendwo in der Ferne hinter dem See heulte ein Wolf. Es war ein Geräusch, das ihn, Zachary, immer berührte, weil es so wild und einsam klang. Doch nie hatte es ihn so berührt wie jetzt.
    Er sollte Claire vergessen? Die Vorstellung war genauso absurd wie die, dass er jetzt sein Haus betrat und sah, wie der Weihnachtsmann durch den Kamin kam!
    Als Claire am nächsten Morgen aufwachte, fiel Sonnenlicht durch die Jalousien im Schlafzimmer, und Stimmen klangen vom See herüber. Sie stützte sich auf den Ellbogen und blickte auf die Uhr. Es war fast elf.
    Wie hatte sie nur so lange schlafen können? Und warum fühlte sie sich so gerädert?
    Dann stürmten die Erinnerungen auf sie ein - an seine großen, warmen Hände, die sie liebkosten, an seine Stimme, die vor Verlangen rau war und sie in Versuchung führte, ihr Gelöbnis zu brechen. Und daran, dass es ihr egal gewesen war, denn in den frühen Morgenstunden, als sie so traurig gewesen war, war er zu ihr gekommen.
    Wenn sie nur so vernünftig und stark gewesen wäre, das Ganze zu beenden und die Tür zu ihrer Suite zu schließen, solange er noch davor gestanden hatte. Doch sie hatte es nicht getan, und wie ein Film spulte sich das, was danach passiert war, vor ihrem inneren Auge ab - Sachen, die auf dem Teppich verstreut lagen, ineinander verschlungene Körper auf dem Bett, ein pulsierender Rhythmus und ein vor Leidenschaft trockener Mund, eine Stimme, ihre heisere Stimme, die flehte, und ihre Hände, die kühn seinen Körper erkundeten.
    Claire erschauerte heftig, als sie sich daran erinnerte, wie intim Zachary sie mit dem Mund liebkost hatte, bis ihre Erregung sich in einem ekstatischen Gipfel entladen hatte.
    Anschließend war sie so benommen gewesen, dass es ihr egal war, ob sie lebte oder starb, solange sie ihn nur überall spüren konnte.
    Wie naiv sie gewesen war zu glauben, dass er sie genauso begehrte wie sie ihn! Wie unklug es gewesen war, den kurzen, stechenden Schmerz bei der Vereinigung hinzunehmen in dem Glauben, das darauf folgende Vergnügen wäre es wert. Den Preis dafür hatte sie jedenfalls umgehend bezahlt.
    Er hatte sie Jenny genannt, als er so tief in sie eingedrungen war, dass es ihr schien, als hätte er ihre Seele berührt.
    Jenny!
    Als sie ungefähr elf gewesen war, hatte sie ein Gespräch zwischen ihrer Mutter und einer anderen Frau mit angehört, einer Freundin, die oft zusammen mit ihr am Ende der Gasse wartete, an langen, heißen Sommerabenden, wenn Marseille im Dunst dalag.
    "Ich frage sie nie nach ihren Namen", hatte Lisette gesagt.
    "Es ist einfacher, sie alle ,Liebhaber' zu nennen. So verwechselt man sie nicht miteinander."
    Sie, Claire, hatte damals nicht verstanden, was ihre Mutter damit meinte, aber jetzt tat sie es. Und es tat sehr weh.
    Sie hätte sich vielleicht im Bett verkrochen und geweint, wenn es in diesem Moment nicht an der Tür geklopft hätte. Und sie wollte sich auf keinen Fall verstecken oder sich irgendjemandem gegenüber anmerken lassen, wie ihr zu Mute war.
    Schnell stand sie auf, schlüpfte in ihren Bademantel und blieb kurz vor der Frisierkommode zu stehen, um sich einmal mit der Bürste durchs Haar zu fahren. Nicht, dass es etwas genützt hätte.
    Sie

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