Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tausend Worte der Liebe

Tausend Worte der Liebe

Titel: Tausend Worte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
Rennpferd! Niemand.«
    »Sag es mir, wie es ist, Shay. Ich höre dir zu.«
    Shay zitterte. »Damit du noch etwas für dein Buch erfährst? Geh weg, Mitch. Ich habe dir alles erzählt, was ich wusste.«
    Mitch schüttelte sie leicht. »Willst du endlich das verdammte Buch vergessen? Ich spreche nicht von Rosamond, ich spreche von dir, von uns!«
    »Was ist mit uns, Mitch?« Die Frage war eine Herausforderung, war Hohn, war ein Versuch, diesen Mann zu vertreiben, ehe er ihr wichtig genug wurde, um ihr wehtun zu können. Er war ihr bereits genau das geworden, natürlich, aber ein Ende mit Schrecken war noch immer besser, als ein Schrecken ohne Ende.
    Mitch nahm langsam die Hände von ihren Schultern. Er seufzte und wendete sich zur Tür. Ehe er sie öffnete, drehte er sich noch einmal um und blickte Shay prüfend ins Gesicht. »Ich habe wirklich geglaubt, Shay, dass es mit uns etwas werden könnte. Ich habe wirklich geglaubt, dass wir eine Chance hätten.«
    Tränen brannten in Shays Augen. Sie drehte sich von Mitch ab, griff nach dem Sandpapier.
    »Du kannst deine Kindheit nicht zurückholen, Shay«, sagte Mitch, und dann schloss sich die Tür hinter ihm.
    Shay wischte sich mit dem Ärmel ihres Arbeitskittels über die Augen und schmirgelte weiter.

8. KAPITEL
    Shay stand vor ihrem Karussellpferd, mit in die Hüften gestemmten Händen und zur Seite geneigtem Kopf. Eine Woche lang hatte sie jeden Abend an der Wiederherstellung von Clydesdale gearbeitet. Doch jetzt war es geschafft. Es glänzte rosa, silbern und hellblau – wie in seinen besten Zeiten: ein Prachtstück.
    Shay seufzte und steckte die Hände in die Kitteltaschen. Und was nun? Hank war noch mehr als zehn Tage weg, die Bücher über Einzelhandel und Management kannte sie fast auswendig. Außerdem hatte sie durch die jahrelange Tätigkeit bei Marvin Reese auch vieles gelernt, was praktische, selbstständige Geschäftsführung anging. Die Zeit war reif, sich der Durchführung ihrer Ideen zuzuwenden.
    Shay schaute zur Uhr. Es war beinahe zwei Uhr morgens, und für Viertel nach neun war der dritte Werbespot angesetzt. Wenn sie jetzt nicht zu Bett ging, wäre der Reinfall vorprogrammiert. Obwohl Shay sich pausenlos irgendwie beschäftigte, sich müde machte bis zur Erschöpfung, hatte sie Angst, im Bett zu liegen und nicht einschlafen zu können. Sobald sie ihre Augen schloss, erschien Mitch und sagte ihr, dass die Kindheit sich nicht zurückholen ließ.
    Shay betrachtete ihr Holzpferd wieder. Wer möchte wohl eine so erbärmliche Kindheit auferstehen lassen? Sie dachte an die vielen Tränen, die unzähligen Enttäuschungen, an die luxuriöse Einsamkeit. Jeder fremde Fan von Rosamond hätte eher deren Aufmerksamkeit erregen können, als die eigene Tochter.
    Sie biss sich auf die Lippen. Nein, Mitch Prescott, in diesem Punkt irrst du dich. Clydesdale bedeutete ihr nichts weiter als eine Erinnerung an die wenigen glücklichen Stunden, die sie Riley und Garrett verdankte.
    »Darf ich einmal sagen, Shay, dass Sie ganz furchtbar aussehen?« Vor Shays Schreibtisch stand Richard Barrett und war alles andere als erfreut. Shay sah die Post durch. Eine bunte Karte war dabei vom Eiffelturm, Marvin und Jeannie schickten tausend Grüße. Shay wünschte, sie hätte den beiden schon gebeichtet, dass ihre Tage hier gezählt waren.
    »Sie haben schwarze Ringe unter den Augen«, begann Richard wieder.
    Shay las ungerührt, was Marvin sonst noch schrieb. In knapp zwei Wochen wollten sie wieder hier sein. Dann, nach ein paar Tagen zum Ausruhen und Akklimatisieren, musste sie es ihnen sagen. »Denken Sie sich doch etwas aus mit ‚Ringen‘, Richard. Dann passt eine Großaufnahme von mir gut dazu.«
    »Sie sind nicht nur übermüdet, Sie haben den Verstand verloren, Shay. Was ist mit Ihnen los?«
    »Nichts, was nicht durch eine halbe Tonne Zucker schlagartig besser wird. Heute ist Zuckertag, oder?«
    Richard beeilte sich, Shay freundlicher entgegenzukommen. »Es ist garantiert sicher, Shay, Ihnen passiert bestimmt nichts. Ich würde Sie doch nie in Gefahr bringen!«
    »Jetzt hören Sie bitte auf! Mir genügt, wie lächerlich das ganze Theater ist.«
    »Sie wussten darüber Bescheid, und Sie sind einverstanden gewesen.«
    »Weil ich damals das Geld brauchte.«
    »Wollen Sie einen Rückzieher machen? Kneifen?«
    Shay schüttelte den Kopf. »Nein, zugesagt ist zugesagt. Auch wenn es mir noch so blöd vorkommt.«
    »Gut. Dann sollten wir uns aber beeilen. Wer weiß, wie lange das Wetter

Weitere Kostenlose Bücher