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Tausend Worte der Liebe

Tausend Worte der Liebe

Titel: Tausend Worte der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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es das auch tatsächlich.
    Mrs Carraway hatte den Wagen kommen hören und die Tür geöffnet. »Das Essen ist fertig«, erklärte sie freundlich und half Mitch, die Mäntel in der Garderobe aufzuhängen. »Wenn Sie nichts mehr für mich haben, Mr Prescott, dann gehe ich jetzt nach Hause.«
    »Nehmen Sie Ihren Schirm mit«, riet Mitch. »Sie werden ihn brauchen.«
    Shay fror, und sie schlang die Arme um sich. Nachdem Mrs Carraway sich entfernt hatte, hob Mitch Shay auf und trug sie die Treppe hinauf in sein Schlafzimmer. Nebenan war bereits ein heißes Bad für sie vorbereitet, das einladend dampfte und duftete. Mitch schaltete ein Gerät ein, sofort bewegte sich das Wasser und sprudelte. Er zog Shay aus, die alles teilnahmslos mit sich geschehen ließ, und half ihr schließlich ins Bad.
    Shay erschauderte, als sie so völlig durchgefroren mit dem heißen Wasser in Berührung kam. »T-tut gut«, sagte sie.
    Mitch hockte neben der tiefen, eingelassenen Kachelwanne und strich über Shays Haar. »Du schaust aus, als ob du einen Brandy und ein gutes Essen vertragen könntest. Hast du Hunger?«
    Shay war tatsächlich hungrig. Ja«, gestand sie. »Eigentlich ist es unmöglich …«
    »Unmöglich? Ich kann deiner Logik nicht folgen, Prinzessin.«
    »Ich komme vom Begräbnis meiner Mutter. Ich sollte nicht hier sein.«
    Mitch schüttelte verständnislos den Kopf, aber er sah sie freundlich an, und so klang auch seine Stimme. »Du bist hier daheim. Du gehörst hierher, zu mir. Besonders jetzt.«
    »Aber Hank …«
    »Wenn du nach Hank Sehnsucht hast, dann hole ich ihn.«
    Sie sah ihn nachdenklich an. »Das würdest du wirklich für mich tun?«
    »Natürlich würde ich das.«
    »Ich – ich werde ihn nachher anrufen, um sicher zu sein, dass er sich gut fühlt.«
    »Fein.« Mitch küsste sie auf die Stirn und verließ das Bad. Wenige Minuten später kehrte er zurück mit einem Tablett, zwei Kognakschwenkern und einer Brandyflasche.
    Shay aß, ohne aus dem heißen Bad zu steigen. Mitch saß auf dem Wannenrand, trug einen blauen Frotteemantel. Nachdem Shay gegessen, einen kräftigen Schluck Brandy getrunken und sich in dem wohligen Bad entspannt hatte, war sie schläfrig genug, um sich von Mitch in sein Bett tragen zu lassen.
    »Schlaf jetzt, Prinzessin.«
    Shay streckte sich wohlig. »Als ich dich mir wünschte – warst du plötzlich da. Wie ein Prinz im Märchen. Gehst du nicht wieder weg?«
    »Ich bleibe bei dir.« Mitchs Stimme klang rau. »Mach jetzt die Augen zu, mein Liebling.«
    »Komm zu mir, halte mich.«
    Shay hörte, wie Mitch sich nebenan im Bad duschte. Wenig später stand er neben dem Bett und legte sich zu ihr. Shay rückte ganz eng heran und genoss seine Nähe.
    Die Nacht war noch nicht vorüber, als sie sich schweigend im Schutze der Dunkelheit liebten.
    Etwas später machte Shay sich Vorwürfe. »Wie konnte ich … wie konnte ich das zulassen? Meine Mutter …«
    Mitch strich ihr die Haare aus der Stirn. »Sch. Du lebst, Shay. Lass dich von deinem Instinkt leiten, und hör auf, dich zu quälen.«
    »Das sagst du nur, um mich zu trösten.«
    »Natürlich tue ich das. Ich liebe dich. Nichtsdestotrotz ist es wahr, was ich dir gesagt habe. Auch der Tod gehört ins Leben.«
    Mitchs Stimme klang ruhig und sicher, und Shay dachte daran, dass er dem Tod schon mehrfach ins Auge gesehen hatte. Kurz darauf waren sie wieder eingeschlafen.
    Das Leben ging tatsächlich weiter. Auch bei Shay war es nicht anders. Riley, Garrett und Maggie fuhren mit ihren Kindern heimwärts. Die Ferien waren zu Ende, und Hank musste wieder zur Schule gehen. Shay nahm sich ein Herz und kündigte bei Reese Motors.
    »Sie wissen, Shay, wie leid es uns tut, Sie zu verlieren«, sagte Marvin Reese voller Bedauern. Er saß am alten Platz, und sein Schreibtisch war hoffnungslos überfüllt. »Aber Jeannie und ich«, fuhr er fort, »wünschen Ihnen alles Gute und viel Erfolg mit Ihrem Geschäft.«
    Shay seufzte erleichtert. Vor dieser Unterredung hatte sie sich doch ein wenig gefürchtet und sich Sorgen gemacht, Marvin könnte ihr Undankbarkeit vorwerfen. »Das ist nett von Ihnen, Marvin.«
    Er lächelte, und seine Augen funkelten hinter den großen, hochmodischen Brillengläsern. »Die Werbespots von Ihnen sind erstklassig, Shay. Ich hätte es nicht besser gekonnt.«
    Shay lachte hellauf. »Es wird Jahre dauern, bis sie mir nicht mehr anhängen. Gestern im Supermarkt hat mich ein Kind als Biene erkannt und das ganz laut seiner Mutter zugerufen. Alle

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