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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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dass ich wüsste.«
    » Kannten Sie Jakob oder Marja Ahlbin von früher, vielleicht aus einem anderen Zusammenhang?«
    » Von Jakob Ahlbin hatte ich natürlich hin und wieder in der Zeitung gelesen«, sagte er bedächtig, » aber ich war ihm, wie gesagt, nie persönlich begegnet.«
    » Also nicht«, sagte Alex ebenso bedächtig.
    Viggo Tuvesson wechselte die Sitzhaltung und stieß sich das Knie am Schreibtisch. Er verzog kurz das Gesicht. » Ich habe gehört, dass der Fall jetzt ganz Ihrem Ermittlerteam übertragen wurde.«
    » Ja«, erwiderte Alex, » so ist es. Und deshalb bin ich hier.«
    » Ich freue mich, wenn ich helfen kann.« Wieder lächelte Tuvesson sein seltsames Lächeln.
    » Dafür sind wir sehr dankbar«, entgegnete Alex und fuhr dann fort: » Ist Ihnen Tony Svensson bekannt?«
    Der Polizist nickte. » Wenn Sie den Söhne-des-Volkes-Svensson meinen, dann ist er mir bekannt.«
    » Können Sie mir sagen, woher Sie sich kennen?«
    » Er hat so manches Geschäft hier in meinem Bezirk abwickelt. So haben sich unsere Wege mal gekreuzt.«
    » Was für eine Art Geschäft?«
    Viggo Tuvesson lachte. » Wir hatten ihn und seine Jungs in Verdacht, dass sie am Odenplan Alkohol an Minderjährige verkauften, aber wir konnten es ihnen nie nachweisen.«
    Alex erinnerte sich vage, schon mal davon gehört zu haben. » Haben Sie ihn jemals zu einem Verhör geholt?«
    » Ja, natürlich, aber er schwieg wie ein Grab und hat uns hauptsächlich vorgeführt. Sehr geschickt, muss man sagen. Beeindruckend informiert über Gesetze und Reglementierungen. Weiß ganz genau, wie weit er gehen kann, sozusagen.«
    Genau wie mit den E-Mails, erkannte Alex verbittert. Der Kerl hatte ganz genau gewusst, wie er was formulieren musste, damit man ihn nicht wegen Nötigung drankriegen konnte.
    » Wann war das?«, fragte er unvermittelt.
    Viggo Tuvesson zuckte mit den Schultern. » Ganz exakt ist das schwer zu sagen, aber ich kann es herausfinden. Ich denke, es war ungefähr vor einem Jahr.«
    Alex nickte nachdenklich. Das stimmte mit dem überein, was er schon wusste. » Und danach? Haben Sie danach noch mal mit ihm zu tun gehabt?«
    Wieder sahen sie sich an, und einer suchte im Blick des anderen nach Informationen.
    » Doch, schon«, sagte Viggo. » Er hat mich ein paarmal auf meinem Diensthandy angerufen.«
    » Und was wollte er, wenn ich fragen darf?«
    » Ein ehemaliges Mitglied aus seinem Netzwerk anzeigen, irgendeinen Solokünstler, der sich losmachen und einen größeren Coup auf eigene Rechnung durchziehen wollte. Dem guten Tony fiel es offensichtlich schwer, das zu akzeptieren.« Viggo Tuvesson ließ seine Hände auf dem Schoß ruhen. » Wie ich hörte, ist Tony Svensson auch in den Fall Ahlbin verwickelt.«
    » Das stimmt«, sagte Alex. » Deshalb interessiere ich mich für ihn.«
    Die Entschuldigung war armselig und durchschaubar. Es war vollkommen klar, dass Alex Viggo Tuvesson aufgesucht hatte, um ihre gemeinsamen Kontakte zu überprüfen. Aber der andere ging nicht weiter darauf ein.
    » Ich melde mich, wenn er wieder in Erscheinung tritt, aber für den Moment muss ich Sie leider enttäuschen.«
    » Da kann man nichts machen«, sagte Alex und erhob sich. » Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben.«
    Er schüttelte Viggo Tuvesson die Hand und ging zu den Fahrstühlen, die ihn zu dem Übergang ins andere Haus bringen würden. Er war nicht nur enttäuscht von Viggo Tuvessons Aussage. Ronny Berg zufolge, mit dem Peder gesprochen hatte, war es Jakob Ahlbin gewesen und nicht Tony Svensson, der der Polizei von dem geplanten Coup erzählt hatte. Ein Viggo Tuvesson war in dem Zusammenhang nicht erwähnt worden.
    Und dann holte Alex sein Handy heraus und rief Peder an.
    » Sag mal, habt ihr Tony Svensson eigentlich schon gehen lassen, oder könnt ihr noch eine Sache mit ihm besprechen?«

Als Fredrika vom Krankenhaus Danderyd zurückkam, beschloss Alex, dass sie gemeinsam die Frau von Muhammed Abdullah draußen in Skärholmen besuchen sollten.
    » Glaubst du, dass sie uns empfangen wird?«, fragte Fredrika besorgt. » Vielleicht macht sie uns für den Tod ihres Mannes verantwortlich.«
    » Ich habe trotzdem das Gefühl, dass es richtig ist, dorthin zu fahren«, entgegnete Alex. » Und es wäre mir lieb, wenn du mitkämst. Du warst letztes Mal auch dabei.«
    Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit waren Alex und Fredrika also auf dem Weg zur Wohnung von Muhammed Abdullah. Alex stand unter Druck, das merkte Fredrika ihm an.
    »

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