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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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Land zu verlassen.«
    » Wir haben übrigens Ljungs Privatvermögen durchleuchtet«, sagte der Kollege jetzt in einem Tonfall, der eine Überraschung versprach.
    Peder wartete schweigend ab.
    » Sieht ganz so aus, als hätte unser Freund in den letzten Jahren massive Geldprobleme gehabt. Die Wohnung ist bis zum Anschlag beliehen, die letzte Hypothek ist erst im Dezember aufgenommen worden, und darüber hinaus ist er einer ganzen Reihe von Kreditinstituten ziemlich große Summen schuldig. Vor zwei Jahren haben er und seine Frau ein Sommerhaus verkauft und dadurch zwar einen anständigen Gewinn gemacht, doch auch dieses Geld scheint verschwunden zu sein.«
    Schulden. Geld. Immer dieses verdammte Geld. Sollte es auch diesmal so einfach sein?
    » Wovon leben die beiden denn, er und seine Frau?«, fragte Peder.
    » Im Prinzip von der Rente.«
    » Recht knäpplich, mit anderen Worten«, stellte Peder fest.
    Der Ermittler stimmte ihm zu. » Und die Frau hat natürlich auch keine erwähnenswerten Einnahmen.«
    » Aber sie hatten doch früher einmal ein Haus«, erinnerte sich Peder.
    » Das hatten sie, ja«, lachte der Kollege, » und auch da haben sie ordentlich Gewinn gemacht, Millionen. Aber auch dieses Geld ist weg.«
    Das ist noch nicht alles, dachte Peder. Wir müssten eigentlich wissen, wohin all das Geld verschwindet. Wir müssten es längst wissen …
    » Wir glauben, dass Sven Ljung deshalb an diesen Raubüberfällen beteiligt war und aus keinem anderen Grund«, stellte der Kollege fest.
    » Und der Mord an Yusef?«
    » Wahrscheinlich wollten sie ihn loswerden, um Hinweise verschwinden zu lassen«, antwortete der Kollege schlicht.
    Zu einfach.
    » Wer sind ›sie‹?«, fragte Peder skeptisch.
    Jetzt wurde der Kollege langsam ungeduldig. » Natürlich glauben wir nicht, dass Sven Ljung das alles alleine auf die Spur gebracht hat.«
    » Haben wir denn schon Namen von weiteren Beteiligten?«
    » Wir arbeiten daran«, sagte der Kollege. » Wir melden uns, wenn wir mehr wissen.«
    Peder wollte eben auflegen, als ihm noch etwas einfiel, worum Alex ihn gebeten hatte. » Achtet bei den Ermittlungen auch auf Marja Ahlbin.«
    » Ist die nicht tot?«
    » Ja, aber möglicherweise taucht sie in irgendeinem Zusammenhang auch bei euch wieder auf.«
    Er musste schlucken, als er die letzten Worte sagte.
    Marja und Sven, dachte er. Seid ihr daran schuld, dass die Familien nicht mehr miteinander auskamen?
    Als kleines Kind hatte Fredrika es geliebt zu puzzeln. Mit zehn Jahren hatte sie ihr erstes Tausenderpuzzle gelegt. Ihr Opa hatte immer gesagt, sie hätte einen teuflischen Sinn für Details und ein ungeheures Gedächtnis.
    » Zauberei«, hatte ihre Mutter es genannt und ihr übers Haar gestrichen.
    Alex gab Fredrika fünfzehn Minuten, sich der Zauberei hinzugeben, ehe sie hinuntergehen und Johanna Ahlbin treffen würden. Die neuen Informationen von der Kripo mussten in die Ermittlung eingefügt werden, die seit knapp einer Woche lief und sich jetzt der Lösung näherte.
    » Auf einmal geht alles ganz schnell«, stellte Alex fest.
    Fredrika konnte ihm nicht widersprechen. Es war wirklich schnell gegangen, und es war eine Erleichterung, jetzt vor etwas so Wichtigem wie einem Verhör mit einer der beiden entscheidenden Beteiligten zu stehen.
    Warum hast du sie im Stich gelassen?, fragte Fredrika sich im Stillen. Und was um Himmels willen hatte deine Mutter mit all dem zu tun?
    Der Gedanke nahm ihr kurz die Luft. Sie hatte noch einmal die Bibliothek anrufen und fragen müssen, wie die genauen Abläufe dort aussahen. Die Bibliothekarin hatte einmal mehr bestätigt, dass jeder, der den Computer nutzen wollte, sich ausweisen musste. Damit verringerte sich die Wahrscheinlichkeit, dass irgendjemand anders als Marja selbst diese E-Mails geschickt hatte.
    Die Techniker waren daraufhin noch einmal Marjas Handydaten durchgegangen, und es hatte sich herausgestellt, dass sie sich zumindest an einem Tag in der Nähe des Seven-Eleven-Geschäfts aufgehalten hatte, von dem E-Mails an ihren Mann verschickt worden waren. Fredrika hatte das Geschäft angerufen, doch dort führte man über die Nutzer des öffentlichen Computerarbeitsplatzes nicht Buch.
    Indizien, dachte Fredrika, manchmal hat man einfach nicht mehr.
    Wenn sie Marjas Verwicklung in all die Geschehnisse ausschloss, dann blieb durchaus Johanna als mögliche Täterin. Die Eltern hätten sie selbstverständlich ohne Zögern in ihre Wohnung gelassen, und sie wussten aus mehreren Quellen um

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