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Tausendschön

Tausendschön

Titel: Tausendschön Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Ohlsson
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dass er eine Todesnachricht erhalten hat«, meinte Alex.
    Der Psychiater warf das Papier auf den Tisch. » Ganz genau so ist es«, sagte er. » Karolina war manchmal zusammen mit ihrem Vater hier. Ebenso wie ihre Mutter.«
    » Als Patientin?«, fragte Alex erstaunt.
    » Nein, nein, nein«, sagte Sundelius und sah überrascht aus. » Natürlich nicht. Sondern als Unterstützung für den Vater. Selbstverständlich nahmen sie Anteil an seiner Behandlung. Es war ihnen wichtig, über seinen Gesundheitszustand Bescheid zu wissen. Und es ist völlig unmöglich, dass ich während dieser zehn Jahre nicht bemerkt haben soll, dass Karolina drogenabhängig war.«
    Alex und Peder sahen sich an.
    » Aber«, begann Peder, » da kann man nicht viel infrage stellen. Ich meine, das Mädchen ist ja bewiesenermaßen tot. Und der Obduktionsbericht ist von einem Arzt unterschrieben, mit dem eine unserer Ermittlerinnen auch Kontakt hatte.«
    » Wer hat sie identifiziert?«, fragte Sundelius und kniff die Augen zusammen.
    » Ihre Schwester Johanna«, antwortete Alex. » Sie hat Karolina wohl bewusstlos aufgefunden, und sie war es auch, die den Krankenwagen rief. Wir müssten Johanna übrigens dringend sprechen.«
    Wieder schüttelte Erik Sundelius den Kopf. » Das ist doch alles unbegreiflich«, sagte er, » dass Johanna bei Karolina gewesen sein soll … In all den Jahren, in denen Jakob hierherkam, habe ich Johanna nur ein einziges Mal gesehen. Und damals war sie so jung, dass sie wahrscheinlich nicht gefragt worden war, ob sie mitkommen wollte. Sie war hier, weil sie hier sein musste, das habe ich ihr sofort angesehen. So wie ich Jakob verstanden habe, standen sich die Schwestern nicht sonderlich nah, was ihm im Übrigen ebenfalls zu schaffen machte.« Er zögerte. » Ich weiß nicht, welches Bild Sie von Johanna haben, aber mein Eindruck nach dem, was Jakob erzählte, ist, dass einiges mit ihr nicht in Ordnung war.«
    Es wurde still. In Alex’ Kopf arbeitete es auf Hochtouren, um all die neuen Informationen aufzunehmen. » War sie ebenfalls depressiv?«
    Erik Sundelius presste die Lippen zusammen und sah fast bedrängt aus. » Nein, depressiv war sie nicht. Ich muss noch einmal betonen, dass ich Johanna persönlich nur ein einziges Mal getroffen habe. Nach dem, was Jakob erzählte, war sie nicht nur zur Familie auf Abstand gegangen, sondern war auch voll Zorn und Verachtung, die sie ihrer Familie offen zeigte. Was er mir erzählte, wirkte beinahe krankhaft.«
    » Vielleicht hatte ihr Zorn ja einen Grund«, gab Alex zu bedenken.
    Sundelius zuckte die Achseln. » In dem Fall war das Motiv nicht zu erkennen, auch nicht für Jakob. Wie auch immer, ich weiß auf jeden Fall, dass der Unfriede, den die Tochter hegte, ihn sehr belastete.«
    Alex machte sich bereit, das Verhör abzuschließen. » Also kann man zusammenfassen, dass Sie …«
    » Dass ich nicht eine Sekunde daran glaube, dass Jakob Ahlbin seine Frau und sich selbst erschossen haben soll. Und dass Sie den Tod der Tochter unbedingt überprüfen müssen. Denn ich kann zumindest ohne Zweifel sagen, dass sie nicht drogenabhängig war.«
    » Sie scheinen Ihrer Sache sehr sicher«, stellte Alex fest.
    » Das bin ich«, erwiderte Erik Sundelius bestimmt. » Die Frage ist nur, wie sicher Sie sich Ihrer Schlussfolgerungen sind.«
    Und dann wandte er den Kopf und sah aus dem Fenster, fast als wartete er darauf, dass Jakob Ahlbin draußen durch den Schnee angestapft käme.

Der Winter kam in Schüben. Als im neuen Jahr der erste Schnee gefallen war, hatte er angenommen, dass dies auch der letzte sein würde, aber so war es natürlich nie.
    Er seufzte. Er war schrecklich müde.
    Es war natürlich bedauerlich, dass Jakob das Ausmaß seines Problems nicht begriffen hatte, bevor es zu spät war, aber das war gewissermaßen ein klassischer Fall. Manches Mal hatte er gedacht, dass dieser Mann sich entschieden hatte, sein Leben nach der Bedeutung seines Vornamens zu leben: Jakob, ein Name hebräischen Ursprungs, den manche mit » Möge er schützen« übersetzten. Und so kam es einer Ironie des Schicksals gleich, dass niemand für ihn da war, als er selbst Hilfe brauchte.
    Sie hatten lange gehofft, dass sich alles lösen würde, ohne dass die Situation außer Kontrolle geriet. Man hatte sich darauf verlassen, dass sein Handeln von Vernunft bestimmt wäre. Doch es war anders gekommen. Jakob war ein emotionaler, impulsiver Mensch gewesen, und als er erst einmal erkannt hatte, dass er einer Sache auf

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