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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Gibt es überhaupt genug Treibstoff für alle Traktoren, ganz gleich, wann sie eintreffen?«
    Heem überprüfte die Kartenbeschriftung. »Diese Treibstofflager können nur die Hälfte der Traktoren versorgen.«
    »Dann ist das die andere Einschränkung.«
    »Wie bitte?«
    »Der andere Teil der Falle. Fährt man zu schnell, dann geht einem auch sehr frühzeitig der Treibstoff aus. Fährt man zu langsam, kann man nicht mehr nachtanken. Also scheidet man so oder so aus.«
    »Mit einer solchen Taktik komme ich ganz gut klar! Wir müssen unter den ersten beim Lager sein und auf der zweiten Teilstrecke sparsam zu Werke gehen.«
    »Ich überlege - könnte dies nicht auch eine Falle sein? Jeder rast zum nächsten Lager...«
    »Möglich. Aber wenn wir uns nicht beeilen...«
    »Ich hab' da meine Zweifel. Das Ganze erscheint mir zu glatt. Wie ist der Treibstoff auf die Depots verteilt? Ich meine, gibt es in jedem Lager dieselbe Menge - vielleicht genug für fünf Traktoren? Das hätte entscheidenden Einfluß auf unsere Strategie.«
    »Das hätte es wirklich«, gab Heem zu. Diese Alien war richtig clever! »Aus der Karte scheint hervorzugehen, daß alle Depots die gleiche Treibstoff menge zur Verfügung haben.«
    »Dann werden die Lager an der meistbefahrenen Route am ehesten leer sein. Und die Zuspätkommenden schaffen es nicht, auf eine andere Strecke auszuweichen, nicht wahr? Weil sie zu weit voneinander entfernt sind. Demnach werden wir in der ersten Runde die Hälfte der Traktoren hinter uns lassen, darunter auch einige von den Führenden - und die cleveren Konkurrenten, die später eintreffen, tun gut daran, die am wenigsten befahrenen Strecken zu benutzen in der Hoffnung, daß in den jeweiligen Depots noch genug Treibstoff lagert, mit dem sie wieder in das Rennen eingreifen können. Durchaus möglich, daß auf diese Weise die letzten plötzlich die ersten sind.«
    »Möglich. Außer daß ein cleverer Führender sich bis zum Ende des Rennens an der Spitze halten könnte. Da muß noch mehr hinzukommen.«
    »Diese schlechte Route«, sagte sie. »Sie ist so schlecht, daß niemand sie benutzen würde, außer er läge bereits so weit zurück, daß er weiß, daß er nur dort noch Treibstoff vorfinden könnte. Aber sieh doch - dort gibt es eine quer verlaufende Spur; du startest auf der schlechten Route und kreuzt nach dem Treibstoffdepot auf die bessere.«
    »Ja. So müssen wir es machen. Diese kurze Zeitverzögerung für unseren Kriegsrat hat uns wahrscheinlich mehr Vorteile verschafft, als wir hätten hoffen können.« Heem startete den Traktor und steuerte auf die schlechte Route zu.
    »Ich frage mich noch immer«, dachte sie laut nach, »warum bauen sie eine derart schlechte Route, die dann in einen Fluchtweg übergeht? Ich werde schon wieder paranoide, Heem, gibt es eine Möglichkeit, am Lager mehr Treibstoff aufzunehmen und ihn für die letzte Etappe aufzubewahren?« »Nein. Das bezweifle ich. Die Depots geben eine feste Menge ab. Andernfalls würden die zuerst kommenden Traktoren alles stehlen.«
    »Dann kannst du nicht auf Vorrat tanken. Am Ende verfügst du demnach genau über einen Tank voll, ganz gleich, auf welcher Route du dich bewegt hast?«
    »Stimmt! Vielleicht kann man von der ersten Tankfüllung etwas aufbewahren, um bei der zweiten Teilstrecke besser versorgt zu sein; das ist alles.«
    »Heem, sieh dir mal diese schlechte Route an. Sie führt über einige Lavarinnen, dann windet sie sich einen Berg hinauf!«
    »Ja. Praktisch unser gesamter Treibstoff würde beim Anstieg verbraucht.«
    »Aber danach geht es nur noch bergab. Wir könnten fast aus eigener Kraft bis zum Fundort rollen!«
    Heem betrachtete überrascht den Streckenverlauf. »Diese Route ist besser, als sie auf den ersten Blick erscheinen mag. Sie bietet einen langen Anstieg auf Kosten des Treibstoffs, doch dieser Anstieg zahlt sich am Ende aus, wenn das Schiff nach unten rollt. Vorausgesetzt der Traktor schafft es bis auf den Gipfel.«
    »Dann laß es uns wagen, Heem! Es ist eine unsichere Sache, aber es gibt viel zu gewinnen. Kein Verkehr, kein Treibstoffmangel, und wir kommen näher an den Ahnen-Fundort heran als auf jeder anderen Route. Weil die Traktoren auf den anderen Strecken in der Ebene mit Maschinenhilfe fahren müssen, während wir unsere Maschine zwischen den Aufstiegen praktisch ausschalten können.«
    »Ich bin einverstanden. Wir werden wohl unter den ersten zehn Traktoren sein, selbst wenn wir einen langen Weg zurücklegen müssen und

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