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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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aus. Komm, ich mach sie für dich sichtbar - da!« Eine farbige Bildkarte entstand.
    Sie betrachteten sie. Die Karte verriet ihnen, daß sie sich auf einer großen Insel befanden, auf der es vulkanische Berge, lange Flüsse, weite Ebenen und dichte Dschungel gab. Mitten auf der Insel befand sich ihr Zielort, das Objekt des Wettstreits. Der Ahnen-Fundort. Heem spürte, wie ihn ein Schauer der Erregung durchlief, als er die Stelle sah/schmeckte, und er war sich nicht sicher, ob das seine eigene oder Jessicas Reaktion war.
    »Es ist unser beider Reaktion«, informierte Jessica ihn. »Die Faszination, die von den Ahnen ausgeht, wirkt auf alle vernunftbegabten Rassen im Cluster. Selbst wenn wir uns nicht in einem Wettrennen befänden, würde ich schnellstens diesen Fundort aufsuchen.«
    »Ihr habt in eurem Teil der Galaxis schon von den Ahnen gehört?« fragte Heem mit freundlichem Spott.
    »Natürlich wissen wir von den Ahnen! Wofür hältst du uns, für Wilde? Es war der Solarier Flint von Außenwelt, der die Milchstraße im Ersten Energiekrieg rettete, indem er in einen Ahnen-Fundort eindrang. Und ich bin ein Nachkomme dieses bedeutenden Mannes; mein Zuhause ist das Schloß, wo er sich mit der Gütigen Königin Bess verband und meine Generationslinie begann.«
    »Sei friedlich, fremde Frau! Dann hat also ein Solarier einen Fundort geschmeckt. Wer weiß, irgendwann kann man sogar von den Solariern so etwas wie Vernunft erwarten.«
    Sie bedachte ihn mit einem heftigen Nadelstrahl. »Du Bastard! Typisch Mann!«
    »Du schreist danach. Und das ist typisch weiblich.«
    Sie versetzte ihm einen zweiten Nadelstrahl, doch diesmal war es eher eine freundschaftliche Geste mit einem schwachen und reizvollen SexAroma. So fremdartig sie auch sein mochte, sie erinnerte ihn mehr und mehr an Moon von Morgendunst. Er erinnerte sich deutlich an jene ersten glücklichen Stunden im neuen Tal, an das Einander-Näherkommen und die Paarung.
    »Als gäbe es nichts anderes im Universum als Sex«, meinte Jessica ernst.
    »Gibt es denn etwas anderes?«
    »Oh, sieh dir lieber die Landkarte an! Du rast auf einen Berg zu.«
    Seinem Geschmack nach stimmte das. Heem lenkte den Traktor zur Seite und wich der Erhebung vor ihm aus. »Laut Karte ist dies eine von fünf Schwierigkeiten, die auf dem Weg zum Fundort zu überwinden sind. Das Problem ist nur, daß es bei fünfzig Traktoren und derart schmalen Fahrwegen ziemlich eng zugehen kann.«
    »Eng? Bis zum Fundort sind es mindestens tausend Kilometer! Das bedeutet alle fünfzig Meilen einen Traktor.«
    Heem hatte Probleme mit den fremdartigen Maßeinheiten und war nicht in der Lage, sie untereinander und mit seinen eigenen ins Verhältnis zu setzen. Er kannte das solarische Zeitmaß, aber nicht das Längenmaß. »Wenn es keine Unterbrechungen gibt, sind wir mit der Maschine zwei Tage lang unterwegs. Aber die Traktoren sind nicht gleichmäßig über die Strecke verteilt; sie starten in einem großen Pulk und bewegen sich etwa mit derselben Geschwindigkeit, weil sie identische Antriebssysteme und Leistung haben. An den neuralgischen Punkten wird es zu Stauungen kommen. Wenn wir an einem solchen Punkt steckenbleiben, werden die Traktoren auf anderen Strecken uns überholen. Dann verlieren wir, egal, was auf unserer Route geschieht.«
    »Aha, ich verstehe. Dann wählen wir am besten einen Weg, der nicht allzu häufig befahren wird, oder wir versuchen unser Glück querfeldein.«
    »Nicht querfeldein. Schmeckst du diese dicken Linien auf der Karte? Das sind Lavarinnen. Dieser Planet weist noch aktiven Vulkanismus auf. Wir können diese Gebilde nur auf den eingezeichneten Brücken überqueren.«
    »Dann ist man also auch bei dieser Etappe von seinem Glück abhängig«, stellte sie fest. »Wer auf der falschen Fahrspur unterwegs ist, verliert.«
    »Wir müssen dafür sorgen, daß wir nicht die falsche Spur benutzen. Auf diese Weise helfen wir unserem Glück ein bißchen nach.«
    »Ich weiß Bescheid. Dann laß uns mal die Karte etwas genauer betrachten.«
    Heem lenkte den Traktor vom Weg herunter und parkte ihn hinter einer Farnbaumgruppe. »Wir sollten dieser Spur nicht zu weit folgen, bis wir sicher sein können«, düste er. »Es paßt mir zwar nicht, Zeit zu vergeuden, aber da die Spuren sich nach den Treibstofflagern nicht mehr kreuzen...«
    »Treibstofflager?«
    »Wir müssen einmal nachtanken. Maschinen sind nicht besonders zivilisiert; sie brauchen ständig physische Chemikalien, wie die

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