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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Situation. Es gibt hier keine natürlichen Raubtiere. Du kannst diese Höhle verschließen, nach Beendigung des Wettkampfes zurückkommen, dich mit einer Weiblichen deiner Art vereinigen und deine Jungen selbst aufziehen. Heem, du hast jetzt die Chance, es richtig zu tun - und gleichzeitig dein Leben zu retten, falls du das Rennen nicht gewinnen solltest. Du mußt dann nicht im Exzentrischen Winter sterben!«
    Dies war ein neues Aroma! Sie hatte recht. Er konnte seinen Haupteinwand gegen die Reproduktionsmethode der HydrOs überwinden und seinen Verrat wiedergutmachen - ohne seine Chance beim Wettkampf opfern zu müssen. Trotzdem zögerte er. »Du kannst nicht überleben, wenn...«
    »Das hat keinen Einfluß auf mein Oberleben, Heem! Wenn du den Wettkampf gewinnst, werde ich leben, wenn du ihn verlierst, sterbe ich. Das einzige, was dich zu kümmern hat, sind dein eigenes Überleben und dein Status.«
    »Wenn irgend etwas geschehen sollte und ich nicht zurückkehren kann...
    »Geel von Juwelenblüte wird immer noch hier sein, nicht wahr? Ihr Traktor steckt auf der falschen Seite der Blase fest; sie kann nicht herüberkommen, und wahrscheinlich hat sie nicht genug Treibstoff, um zum Raumflughafen zurückfahren zu können. Sie muß also bleiben - und welche Mutter würde das nicht tun?«
    »Meine Mutter nicht!« nadelte Heem. »Keiner meiner Eltern ist in Steilfall geblieben - oder in Morgendunst. Erwachsene HydrOs bleiben nicht dort, wo sie säen; wenn sie sich ihres Samens entledigt haben, lassen sie ihre Nachkommen zurück, ohne Schutz, ohne jede Information. Geel wird mit der Wettkampfbehörde fortgehen, wenn jemand von ihnen herkommt, um Tränt von Trammel und seinen Squam-Wirt abzuholen.«
    »Vielleicht, möglich. Doch wird die Situation diesmal anders sein, weil - weil du dann die Oberhand haben wirst, Heem.«
    Irgend etwas störte ihn noch immer. »Du - wie kannst du, eine Weibliche, von der ich annahm, sie sei interessiert, mit mir zu - wie kannst du mir dazu raten... ?« Seine Gedanken wurden verworren.
    »Für was hältst du mich eigentlich? Für eine eifersüchtige Megäre? Nein, antworte nicht darauf! Du willst die Wahrheit hören, und du verdienst die Wahrheit. Ich bin eifersüchtig. Aber ich bin auch verdammt neugierig, genau zu erfahren, wie HydrOs sich fortpflanzen. Ich kann es von deinem Gehirn nicht erfahren, weil du es selbst nicht in allen Einzelheiten weißt. Und ich will es wissen, weil...« Hier machte sie eine Pause, und ein Geruch von trotziger Scham flutete durch sie hindurch. »Weil ich es vielleicht selbst tun möchte, eines Tages, falls sich jemals Gelegenheit dazu ergeben sollte. Ich weiß, daß es nie der Fall sein wird, also ist dies alles sehr akademisch, ein Wunschtraum, doch wenn ich das eingestehe, gestehe ich ein, daß ich an meinem Überleben zweifle... verdammt, vielleicht will ich nur eine Ersatzerfahrung. Es ist vielleicht besser als nichts, und das ist es, was mir sonst bevorstehen würde. Oder vielleicht möchte ich sehen, wie es vom Blickpunkt eines Männlichen aus ist, wenn ich dich beobachte. Ich habe den männlichen Gesichtspunkt so lange schauspielern müssen, daß ich - ich nicht behaupten kann, daß alle meine Motive rein und unschuldig und unkompliziert sind. Vielleicht bin ich im Grund meines Herzens ein Spanner. Auf jeden Fall glaube ich wirklich, daß du es tun solltest - und dann den Wettkampf fortsetzen. Weil ich nicht eine Sekunde vergesse, daß ich nie nach Hause zurückkommen werde, wenn du nicht gewinnst!«
    Doch Heem konnte nicht zu einer Entscheidung gelangen. »Wir müssen die Höhle untersuchen«, sprühte er. »Sie könnte sich als weniger verwendbar erweisen, als wir annehmen.« Die Höhle - oder die Situation?
    Er und Geel rollten in der Höhle umher. Sie war geräumig, mit vielen Abzweigungen und Nebenhöhlen, doch schien es keinerlei Ausgänge zu geben, die nicht von heißer Lava blockiert waren, mit Ausnahme dessen, den der Traktor gemacht hatte. Die Kälte würde während des Winters zweifellos in die Höhle eindringen, doch schien es viele Alkoven in unmittelbarer Nachbarschaft zu heißer Lava zu geben, die trotzdem warm bleiben würden. Man würde eine ständige Wasserstoffquelle brauchen; und die war durch das Loch gewährleistet; gefrorene Gase würden hereinströmen, verdunsten und die Passagen füllen. An vielen Stellen befand sich üppiger Fungus-Bewuchs, und es gab keine Raubkreaturen. Dann, im Frühling, würde das Leben draußen wieder

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