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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Dann überquerten sie weitere Lavabrücken und fuhren den Berghang hinauf, dem Weg folgend.
    Sie erreichten eine Stelle, wo man von ihm abbiegen und den besseren Weg erreichen konnte. Doch die Karte erwies sich als irreführend: es war eine steil abfallende Bergflanke. Der Traktor war natürlich durchaus in der Lage, ihn hinabzugleiten, doch das Unfallrisiko war sehr hoch, und es war unmöglich, die Strecke in entgegengesetzter Richtung zu fahren. Niemand konnte zu diesem Weg gelangen.
    »Ich bin mißtrauisch«, sagte Jessica. »Warum sollten sie es möglich machen, diesen schlechten Weg zu verlassen, doch nicht, auf ihn zu gelangen?«
    »Weil andere, zu spät, die Bedeutung seiner Hochlage erkennen mögen. Niemand, der diesen Weg nicht von Anfang an gewählt hat, kann sich seine Vorteile nutzbar machen.«
    Was bedeutete, daß es hier nur wenig Konkurrenz geben würde. Es mochten sich drei Traktoren vor ihnen befinden, auf keinen Fall mehr, und hinter ihnen lag keiner. Doch durfte man sich davon nicht irreführen lassen, denn die wirklichen Konkurrenten konnten auf den vier anderen Wegen voranrollen.
    Sie fuhren den Hang hinauf. Als sie den Gipfel des Berges erreichten, war ihr Treibstoffvorrat fast erschöpft. Heem hatte Treibstoff geopfert, um Zeit zu gewinnen, die zu der Zeitreserve kam, die er bereits vorher aufgebaut hatte, von der jedoch nicht viel übrig geblieben war. Er hoffte, daß er trotz allem noch mehr Treibstoff hatte als der vor ihm liegende Traktor. Er wollte unbedingt vor den die Brücken sabotierenden Erb gelangen.
    Der abfallende Hang des Berges erlaubte es ihm, den Motor abzustellen und weite Strecken im Leerlauf zu rollen, wobei er weiteren Treibstoff einsparte. Jetzt zahlte sich seine Streckenwahl aus. Sie würden die Traktoren auf den anderen Wegen einholen, und auch die drei, die auf diesem Weg vor ihm lagen. Jede Blockierung der Strecke, die auf den anderen Routen eintreten mochte, war für ihn ein Vorteil. Doch er hatte in der Höhle viel Zeit verloren; war seine derzeitige Geschwindigkeit ausreichend, sie wieder einzuholen?
    Sie rollten auf einen liegengebliebenen Traktor zu. »Kein Treibstoff mehr!« rief Jessica aus. »Ist von der kleinen Bodenwelle gestoppt worden. Es klappt, Heem; wir halten länger durch als die anderen!«
    So schien es wirklich. Heem schmeckte den anderen Fahrer als Erb; es war der Fahrer, der sie überholt und dann die Falle auf der Brücke für sie aufgestellt hatte.
    »Laß ihn in Ruhe!« warnte Jessica. »Er ist aus dem Rennen und kann dir nicht mehr schaden. Laß ihn nur im eigenen Saft kochen. Riskiere nicht deinen Traktor, indem du ihn zu rammen versuchst.« Sie hatte Heems Gedanken aufgefangen, und ein wenig schuldbewußt versicherte er ihr, an dem anderen vorbeizufahren. Das sollte Befriedigung genug sein. Schließlich hatte dieser Erb ihm demonstriert, daß auch diese Kreaturen gefährlich sein konnten; bis dahin hatte er Erbs für harmlos gehalten.
    Doch als sie sich dem anderen Traktor näherten, erwachte er plötzlich zum Leben und schob sich ihnen in den Weg. Heem wich ihm aus, doch der andere änderte ebenfalls seine Richtung. Jessica schrie auf, als die beiden Traktoren zusammenkrachten und einander die Flanken eindrückten.
    Heem, plötzlich wütend, beschleunigte scharf und verließ sich auf seine Erfahrung in der Beherrschung eines solchen Vehikels. Er drückte das andere zurück. »Versuche doch nicht, deine männliche Überlegenheit zu demonstrieren!« rief Jessica nutzlos.
    Doch der Erb beherrschte sein Fahrzeug ebenfalls und verlor nicht die Kontrolle darüber. Jetzt rasten beide Traktoren mit dröhnenden Motoren den Hang hinab, Seite an Seite, auf dem Weg, dessen Breite kaum ausreichte. »Warum tut der Erb dies?« fragte Jessica jammernd. »Er glaubt, siegen zu können, indem er alle, die ihm folgen, vernichtet.«
    »Aber das ist doch Wahnsinn! Er muß doch versuchen, die Vorausliegenden einzuholen!«
    »Erbs sind eine wahnsinnige Spezies. Pflanzen-Synapsen zählen nicht zu den besten.« Heem war zu sehr mit dem Fahren beschäftigt, um genauer auf diese Frage einzugehen. »Wir müssen diese Auseinandersetzung abbrechen, bevor wir beide zerstört werden; damit wird nur kostbarer Treibstoff vergeudet. Doch das Muster des Geschmacks, das ich voraus spüre, ist unklar.«
    »Ich werde dir helfen! Dies ist ein Berghang - gib mir das Geschmacksmuster, damit ich es visuell umsetzen kann - so ist es richtig! Jetzt kann ich es sehen. Der Weg beschreibt

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