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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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erwachen, und den jungen HydrOs stand eine ganze Welt offen. Die Umstände waren, von einem HydrO-Standpunkt aus gesehen, ideal.
    »Also was hast du?« fragte Jessica. »Noch immer Hemmungen, mich bei deinem Akt der Prokreation zusehen zu lassen?«
    »Vielleicht«, gab er zu.
    »Schön, aber tu es trotzdem. Du darfst dich durch deine alberne Schüchternheit nicht abhalten lassen.«
    Dann hatte er den richtigen Einwand gefunden. »Sie werden alle eines Geschlechts sein. Wo sollen sie Partner finden?«
    »Der erste HydrO des passenden Geschlechts, der von Sackgass auf Besuch kommt, wird das regeln - wenn ein dafür geeigneter Ort existiert«, erklärte sie. »Wenn nicht, spielt es ohnehin keine Rolle: HydrOs reproduzieren nicht, wenn sie keine geeignete Umwelt vorfinden.«
    Heem schmeckte keine Alternative dazu. Von innen wie von außen durch diese beiden Weiblichen bedrängt, und von seiner eigenen Natur getrieben, die es tatsächlich für unabdingbar hielt, einen so geeigneten Ort zu besäen, mußte er es tun. Doch mochte er nicht von den Umständen vergewaltigt werden. »Wenn es jemals eine Situation geben sollte, wo ich eine deiner fundamentalen Schamgefühle nadeln kann...«, dachte Heem aggressiv zu Jessica.
    »Wenn die Zeit kommen sollte, werde ich brav meine Medizin schlucken. Doch sie wird nicht kommen. Du müßtest mich in menschlicher Gestalt erwischen und mir in aller Öffentlichkeit die Kleider vom Leib reißen, wenn alle herumstehen und lachen, wie in meinem Alptraum, und das ist wirklich unmöglich. Also hör endlich auf, dich zu zieren, und tue, was getan werden muß.«
    Sie wollte ihn aufreizen, und er wußte das. Trotzdem war ein bitterer Geschmack von Angst in Heem. Er fürchtete, daß irgendeine Katastrophe eintreten könnte, war jedoch nicht, in der Lage, sie zu definieren.
    Nach und nach, während er die Höhlen erforschte, setzte Jessicas Logik sich durch. Seine Einwände gegen die Vermehrungsmethode seiner Spezies waren abgeklungen. Wenn er es nicht schaffen sollte, diesen Wettkampf zu gewinnen, konnte er immer noch hierher zurückkehren, sicher vor seiner eigenen Art, und sich um seine heranwachsenden Nachkommen kümmern. Er konnte sie vor dem nahenden Winter warnen, wenn sie das nicht wüßten, so daß keiner von ihnen sich hinauswagte. Er konnte sie über die von den Squams drohenden Gefahren aufklären und sie lehren, wie sie sich am besten gegen sie verteidigen könnten.
    »Und wenn du den Wettkampf verlieren solltest, werde ich bei dir bleiben, bis meine Aura verblaßt«, erinnerte ihn Jessica. »Ich werde dir dabei helfen, deine Jungen aufzuziehen.«
    Wie konnte er sie zurückweisen? Wenn er sie in ihren eigenen Körper zurückschickte, wäre er ein Gefangener und nicht in der Lage, zu seinem Wurf zurückzukehren. Die Falle schnappte unwiderruflich zu.
    Sie kehrten zum Traktor zurück, wo der Squam wartete. »Du hattest recht, Squam«, sprühte Geel. »Diese Region muß besät werden; sie wird unseren Wurf während des Winters schützen, und im Frühjahr kann sie sich über den ganzen Planeten verbreiten.«
    »Sorgt nur dafür, daß ich von hier entfernt werde«, antwortete der Squam. »Dann braucht ihr euch über natürliche Gefahren keine Sorgen mehr zu machen.«
    Schlauer Squam! Jetzt brauchte er nicht mehr nur auf die Hilfe der HydrOs zu hoffen, jetzt wußte er, daß sie für seine Rettung sorgen würden. War das der wahre Grund dafür, daß er diesen idealen Raum für sie identifiziert hatte?
    Heem stand jetzt unmittelbar vor der Entscheidung - und stellte fest, daß sie bereits gefällt worden war. Er war bereit, diese Höhle zu besäen. Diese Bereitschaft war für ihn eine phänomenale Erlösung. Es war nicht leicht oder bequem gewesen, sich den Traditionen und dem Trieb seiner Kultur und seiner Art zu widersetzen.
    Geel von Juwelenblüte rollte auf ihn zu und versprühte ihren Kopulationsduft. Er war nicht so verführerisch wie der von Moon von Morgendunst, jedoch völlig ausreichend für diese Situation. »So also ist es, wenn die Weiblichen Männliche anlocken«, bemerkte Jessica. »Ich habe sexuelle Aufreizung immer als ein Spiel betrachtet, doch vom Standpunkt eines Mannes aus ist es erheblich ernster.«
    Heem ignorierte sie. Er reagierte auf die Ouvertüre Geels, indem er einen noch intensiveren Geschmack auf sie düste. Sie fing diesen Geschmack auf und sprühte ihn auf Heem zurück, um ihm ihre Bereitschaft kundzutun. Keine bewußten Entscheidungen waren erforderlich; die

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