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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Aufprall geringere Verletzungen hervor als Land.
    »Wie will Sickh das Wasser überqueren?« fragte Jessica besorgt.
    »Dumme Weibliche! Wir stehen jetzt im Kampf gegen sie! Wir wollen nicht, daß sie über das Wasser gelangt!«
    »Ja, du hast sicher recht - aber es kommt mir irgendwie unfair vor, da sie tiefes Wasser nicht bezwingen kann.«
    Heem rollte an dem Erb vorbei und klatschte in den See.
    Das Wasser war flach und bedeckte ihn kaum. »Squams können es schaffen, wenn sie ihre Atemröhre emporstrecken«, sprühte er. Und fiel in ein tiefes Loch im Seeboden. »Natürlich müssen sie vorsichtig sein, um Pannen zu vermeiden.«
    »Ich glaube, sie kann ein wenig schwimmen, aber sie ist zu schwer, um an der Oberfläche zu treiben, also muß sie immer in der Nähe von flachem Wasser bleiben. Aber ich glaube, sie kann es schaffen.«
    Diese Sorge um eine Rivalin wirkte auf Heem beinahe belustigend, doch war es ein Charakterzug Jessicas, der ihm gefiel. Sie war freundlicher und mitfühlender als er, trotz ihrer Herkunft aus dem wilden Solarien.
    »Ich denke, du hast recht«, stimmte sie ihm zu. »Du könntest jemanden brauchen, der dich in dieser Richtung beeinflußt. Wir würden ein gutes Team bilden...« Sie schwieg abrupt, und ihr Schmerz wusch durch sein Bewußtsein.
    »Was habe ich dieses Mal gedacht?« fragte Heem. »Ich wollte dich nicht verletzen.«
    »Es war nicht deine Schuld, Heem«, sagte sie. »Ich mußte nur daran denken, daß es bald vorbei sein wird, so oder so. Ob wir gewinnen oder verlieren, es bedeutet für uns die Trennung - und ich will mich nicht von dir trennen.« Und ihr Gefühl flutete durch Heems Sein, so wie der See diese Landschaft überflutete. »O Gott, ich will es nicht! Ich will für immer mit dir zusammen sein!«
    Und das war nicht möglich. Er wurde von tiefer Trauer durchdrungen, und er wußte, daß es nicht allein Jessicas Trauer war. Sie war eine schwierige, fremde und körperlose Weibliche, so völlig anders als alles, was er sich vorgestellt hatte, bevor sie sich mit ihm verband, und die Perzeptionen und Gefühle, die sie mitbrachte, waren so fremdartig, daß sie fast jenseits seines Begriffsvermögens lagen. Doch da die Notwendigkeit von ihm das Begreifen von Sehvermögen erfordert hatte, war das
    Verstehen ihrer Gefühle fast zwangsläufig darauf gefolgt. Er wollte sie auch, für jetzt und für die Ewigkeit. Und er konnte sie nicht haben.
    Doch zumindest konnten sie den Wettkampf gewinnen und dadurch seine Wohlfahrt und die ihre fördern, obwohl ihm das jetzt nicht mehr so wichtig erschien wie ehedem. Sie würden die Erinnerungen an ihr gemeinsames Erlebnis behalten, und das war wenigstens etwas.
    »Ja« stimmte sie ihm zu. »Oder war das mein eigenes Denken?«
    »Ich weiß es nicht. Kommt es darauf an?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Auf diese Weise, ohne Schlußfolgerung, endeten ihre Reflektionen. Heem rollte jetzt am Ufer der Insel aus dem Wasser. Er konnte den anderen HydrO viel deutlicher schmecken. Es war eine Weibliche, die auf der anderen Seite der Insel ans Ufer kam: Swoon von Süßsumpf!
    »Wie ein Klassentreffen«, murmelte Jessica. »Sie mag zwar bei Fangfragen nicht sehr gut sein, aber sie rollt ein gutes Rennen.«
    Mehrere der Wettkampfteilnehmer befanden sich jedoch bereits bei dem Gebäude: zwei Erbs, ein Squam und ein HydrO, die vier, die den Kontrollkreis vor ihnen erreicht hatten.
    »Aber wir haben doch einen von ihnen überholt«, protestierte Jessica. »Einen Erb, der gerade den See erreicht hatte. Es sollten also nur drei bei dem Gebäude sein.«
    »Erbs sind im Wasser funktionsfähig. Er muß seinen Bohrer eingesetzt und sich mit ihm in hohem Tempo durch das Wasser getrieben haben. Und hat uns so wieder überholt.«
    Sie stellte sich einen Erb mit propellergleich rotierenden Blütenblättern vor, der so schnell durch das Wasser raste, daß er eine Heckwelle hinter sich herzog. »So muß es gewesen sein.«
    Keiner der Wettbewerbsteilnehmer, die das Gebäude erreicht hatten, versuchte, es zu erklimmen; statt dessen kämpften sie gegeneinander. Es war ein Teufelskreis: der Squam kniff den HydrO mit seinen Zangen, der HydrO nadelte den Erb, und der zweite Erb versuchte den Panzer des Squam aufzubohren. Da jeder von ihnen sich außer Reichweite dessen halten mußte, der ihn vernichten konnte, gab es mehr Bewegung als Aktion. Heem stoppte und schmeckte die Lage, so gut es ihm aus dieser Entfernung möglich war. Swoon von Süßsumpf verhielt ebenso auf der anderen

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