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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Tal, dahinter ein kleiner Hügel. Die Baumfarne blieben hinter ihnen zurück, lediglich niedriges Buschwerk behinderte sie. Von der Kuppe des Hügels, den sie alle drei langsam erstiegen hatten, begann der Erb zu blinken. Ohne den Übersetzer spürte Heem nur vage das Muster von Strahlungen, das auf seinen Körper reflektiert wurde, ohne ihm einen Sinn entnehmen zu können.
    Dann wiederholte Windblume das Wesentliche mühsam in der InterSpezies-Sprache. ZIEL NAHE - ANDERE NAHE.
    Klar und deutlich. Der Waffenstillstand war vorüber; sie befanden sich in unmittelbarer Nähe der Fundstätte.
    Heem wünschte, er könnte sich von seinen Gefährten richtig verabschieden, doch das würde bei Verwendung von Zeichensprache zu viel Zeit kosten und war überflüssig. Sie alle wußten, wie sie zueinander standen. Er setzte sich in Bewegung und begann rasch auf das Ziel zuzurollen.
    Der Boden wurde unebener, als er das Tal erreichte, und er mußte sich vorsichtiger vorwärtsbewegen, deshalb fehlte es ihm an Schwung, als er die nächste Anhöhe hinaufrollte. Doch das spielte keine Rolle. Es befand sich ein Kontrollposten der Wettkampfbehörde dort. Als er durch die Geschmacksmarkierung rollte, forderte ein Maschinen-Spray: »Identifizieren, Wettkampfteilnehmer!«
    »Heem von Steilfall, HydrO-Wirt. Jess von Etamin, Transferer«, sprühte er. Jetzt würde es kommen: wie weit lagen sie zurück?
    Ein Inspektionsstrahl fuhr über ihn hinweg. »Keinerlei Apparate oder Geräte dürfen über diese Linie mitgenommen werden. Machen Sie weiter, Wettkampfteilnehmer; Ihre Legitimierung ist verifiziert. Sie sind der fünfte, der diesen Kontrollpunkt passiert.«
    Heem rollte weiter. Der Fünfte! Genau das hatte er gehofft. Ihr Ausflug in die Tiefe der Bergkette hatte ihnen tatsächlich Zeit gebracht, trotz aller Schwierigkeiten und Verzögerungen. Jetzt hatten sie eine echte Gewinnchance. Er schmeckte die Entitäten, die sich hinter ihm befanden, wußte, daß Sickh, der Squam, jetzt den Kontrollpunkt erreicht hatte und ihn als sechster passieren würde, dicht gefolgt von Windblume, dem Erb. Sie waren wieder zu Konkurrenten geworden, doch war es Heem lieber, gegen sie um den Sieg zu kämpfen als gegen Fremde.
    »Ganz meine Meinung«, stimmte Jessica ihm zu. »Es sind nette Leute.«
    Es war ein langer Berghang, den er hinaufrollte, und wenig später wurde er von dem Squam überholt, Sickh machte eine Schlängelbewegung, eine Grußgeste ihrer Spezies, und kroch weiter. »Jetzt liegen wir an sechster Stelle«, stellte Jessica fest. »Aber jenseits der Kuppe muß ein anderer Hang sein, den du hinabrollen kannst.«
    Heem kontrollierte die Karte, doch innerhalb des Kreises der Kontrollstationen war sie nur wenig detailliert. Bald jedoch, von der Kuppe des Hügels, erkannte er, was vor ihnen lag: ein herrlicher, unbewachsener, völlig glatter Hang. Er schmeckte eine größere Wassermasse, überlagert von einem leichten Metallaroma. Die Fundstätte der Alten - auf der anderen Seite eines Sees.
    Jessica rief sich wieder die Karte in die Erinnerung zurück und war ebenfalls frustriert. »Sie haben die Karte absichtlich so ungenau ausgeführt«, beschwerte sie sich. »Sie geben uns nicht den geringsten Hinweis darauf, was uns dort erwartet. Ich kann es mir jedoch denken. Ich vermute, daß sich die Fundstätte auf einer Insel in einem kleinen See befindet, so daß jeder Wettkampfteilnehmer auf irgendeine Weise über das Wasser gelangen muß. Ich habe den Eindruck, daß das ganze Gebiet eine Senke ist - sie könnte Teil der Fundstätte sein. Eine gewaltige kreisförmige Ausgrabung, deren Zugang in ihrem Zentrum liegt. Die Alten neigten zu solchen Strukturen; die meisten ihrer Kultstätten waren von gewaltigen Ausmaßen. Da ist eine Bezeichnung im Zentrum der Karte, die ich nicht genau erkennen kann...«
    »Sie deutet auf das Vorhandensein eines Gebäudes hin«, sprühte Heem, während er schneller und schneller den Hang hinabrollte. Jetzt schmeckte er die Präsenz von zwei anderen Entitäten ein Stück voraus, zuzüglich der Sickhs: eines Erbs und eines HydrOs. Den HydrO würde er nicht überholen können, da er sicher genauso schnell rollte wie er, doch er begann sich dem Erb zu nähern. »Ein Gebäude, und wir müssen als erste seinen höchsten Punkt erreichen, um zu siegen.«
    Er rollte an Sickh vorbei, sprühte ihr einen Gruß zu. Da sich ein See am Fuß des Hanges befand, konnte er riskieren, mit Höchstgeschwindigkeit zu rollen. Wasser rief beim

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