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Tausendstern

Tausendstern

Titel: Tausendstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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drei Scheren gleichzeitig. Bang - bang - bang! Heem spürte die Vibrationen, immer stärker und stärker.
    Dann ein Rütteln, als irgend etwas brach. »Sie schafft es!« schrie Jessica. »Sie hat die richtige Stelle gefunden! Wenn sie es jetzt nur zu Ende bringen kann...«
    Sickh schlängelte sich in die Mitte der großen Höhle. Dann bewegte sie sich so schnell sie konnte auf die Wand zu und warf ihren gepanzerten Körper gegen den Fels. Wieder eine Erschütterung, viel stärker dieses Mal, Felsbrocken polterten herab. Doch es zeigte sich kein Durchbruch. »Wenn wir nur einen Traktor hätten, wie vorhin«, sagte Jessica.
    Die Ratten gerieten durch die Vibrationen in Panik. Sie reagierten offensichtlich auf das Fallen von Stein genauso empfindlich wie auf das Fluten von Tunnels. Sie rasten wild in der Kammer umher. Der Squam schien unschlüssig.
    »Sie kann nicht genügend Geschwindigkeit entwickeln, wenn ihr die Ratten in den Weg laufen«, sagte Jessica. »Wir müssen sie verjagen. Mal sehen, ob wir das schaffen, Heem.« Sie formte Bilder von den Kreaturen und stellte sich vor, daß einige von ihnen eine Zielscheibe an ihrem Körper trügen. »Zielübung - Abschlußprüfung.«
    Heem orientierte sich, sammelte seine Körpersäfte und feuerte eine ganze Kanonade von Nadeln gleichzeitig ab. Jessica hatte sieben der Ratten markiert, und er brauchte jetzt all sein fast unheimliches Können. Jede Ratte, die er nicht erledigte, würde Sickh in den Weg kommen. Selbst auf diese weite Distanz erledigte er sechs Ratten. Die siebente war nur verwundet; sofort jagte Heem noch eine Nadel hinterher, und diesmal traf er richtig. Dies war nicht nur seine persönliche Bestleistung, sondern auch das genaueste multiple Nadeln, das er jemals bei einem seiner Art geschmeckt hatte. Er war ein Super-HydrO!
    »Laß dir das nur nicht zu Kopf steigen«, warnte Jessica ihn. »Wenn du uns die Wand aufdüsen könntest, dann hättest du einen Grund zum Krähen.«
    Er gewöhnte sich allmählich an ihre albernen Bemerkungen. Aber sie hatte recht; er verdankte sein Können allein ihrem Sehvermögen, nicht seiner eigenen Fähigkeit.
    Der Weg war frei. Sickh raste durch die Halle, warf sich mit aller Kraft gegen die Wand, brach sie auf. Ein Wandstück brach zusammen. Heem spürte einen plötzlichen Wechsel von Geschmack in der Luft. Die Ratten stoben in heller Panik davon. »Das ist der Geschmack von Licht!« schrie Jessica. »Sie hat die Wand durchbrochen!«
    Der Squam war zusammengesunken und lag reglos auf dem Boden. Die harte Kollision hatte sie verletzt. Sie bewegte matt eine ihrer drei Scheren, dann rührte sie sich nicht mehr.
    »So nahe! So dicht vor dem Ziel!« stöhnte Jessica. »Beide - wenn sie nur noch ein wenig länger durchgehalten hätten - und wir, die wir bei Kräften sind, konnten sie hier nicht einsetzen. Welch eine Ironie!«
    »Licht!« sprühte Heem. »Der Erb - sie braucht Licht. Wenn wir sie sofort ins Licht bringen, ist sie vielleicht gerettet.«
    Sie versuchten es. Die Ratten stellten im Moment keine Gefahr dar. Er konzentrierte sich völlig auf seine Arbeit, schob einen Teil von sich unter Windblumes Körper und stieß harte Düsenstrahlen aus, wie für ein Berganrollen. Seine Körpermasse schob sie ein Stück vor sich her, dann glitt sie unter ihn. »Versuche es noch einmal, Heem!« rief Jessica. »Schaffe sie in den Lichtbalken, der dort hereinfällt!«
    Heem drückte wieder und wieder, und jedesmal schob er sie ein Stück weiter. Ihr Körper war nicht fest, etwa wie ein Stein; sie war schlank und biegsam, und es war schwer, festen Halt daran zu finden. Die Arbeit war mühevoll und langsam. Doch schließlich waren sie neben dem Squam, und Windblumes Stengel glitt ins Licht.
    Der Erb regte sich. Ihre Blätter schwankten wie von einer Brise bewegt; die Geschmacksqualität veränderte sich. Sie bog sich, reckte sich dem Licht entgegen, absorbierte es.
    Die Ratten kamen zurück; sie hatten ihren ersten Schock überwunden. Sie waren schließlich sehfähige Kreaturen; sie stießen kleine Lichtblitze aus, um ihre Umwelt erkennen zu können. Die stärkere Strahlung von außen verwirrte sie anfangs ein wenig, konnte ihnen jedoch nichts anhaben. »Halte sie zurück, Heem«, sagte Jessica. »Wir müssen Windblume Zeit geben, wieder zu Kräften zu kommen. Vielleicht hat sie Körperreserven, die sie mobilisieren kann, wenn sie erkennt, daß wir es fast geschafft haben.«
    Heem hielt die Ratten zurück, machte dabei weiter seine

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