Tausendstern
Blütenblättern und richtete ihn auf Sickh. »Oh-oh«, sagte Jessica. »Der Erb ist vor uns zurückgewichen, weil er vor HydrOs Angst hat - aber er hat keine Angst vor Squams! Wir müssen Sickh helfen!«
»Du vergißt ständig, das sie auch ein Konkurrent ist! Sie könnte dieses Rätsel lösen, bevor wir es schaffen!«
Jessica antwortete so, wie er es erwartet hatte. »Sickh ist aber auch eine Dame - und eine Freundin. Erinnere dich daran, wie sie den ersten Riß in die Wand gebrochen hat, und wie sie dich an die frische Luft gezerrt hat, damit du dich erholen konntest. Ohne sie wären wir jetzt überhaupt nicht hier. Wenn wir gegen jemanden verlieren müssen, laß uns gegen einen Freund verlieren.«
Heem gab nach. Jessica hatte ein empfindlicheres Gewissen als er. »Die Gefährliche ist Windblume. Sie ist Spezialistin für die Alten. Sie wird wissen, wie man diese Rampe hinaufkommt.« Er rollte auf den männlichen Erb zu, der eilig zurückwich.
»Du läßt einen Squam herein?« fragte Swoon von Süßsumpf ungläubig. »Zumindest solltest du deiner eigenen Art helfen!« Und dieser Vorwurf wurde mit einem starken Aroma von Sex-Appeal gewürzt. Doch sie machte dem Squam Platz, weil ihr gar nichts anderes übrig blieb.
»So ein freches Weib!« sagte Jessica empört. »Sie versucht, dich zu bezirzen, damit du ihr den Vorteil gibst!«
»Jede Weibliche haßt es, wenn eine andere ihre Techniken benutzt«, sprühte Heem mit einer gewissen, resignierten Genüßlichkeit.
»Findest du?« fragte Jessica indigniert. »Wann habe ich jemals so etwas
- nein, spare dir die Antwort!«
»Zu schade, daß sie eine Konkurrentin ist«, sagte Heem. »Sie hat einen wirklich betörenden Geschmack.«
»Okay! Ich hätte auch so einen Geschmack, wenn ich - ach, lassen wir das. Kümmere dich lieber wieder um unseren Job.«
Sickh schlängelte sich heran, examinierte die Rampe und die Kugel. Sie schien ihren Sinn genauso rasch zu erkennen wie Heem; wahrscheinlich gab der Indikator auch sonische Vibrationen ab. Ein wirklich sehr bemerkenswertes Instrument!
Nach einigen Sekunden des Probierens richtete Sickh das kugelige Ende des Fadens auf den Stern. Dann kroch sie auf die Rampe - und auf ihr empor.
»Der Schlüssel!« sprühte Swoon und rollte näher. Sie berührte dabei die Kugel, wodurch die Richtung des Fadens verändert wurde - und im gleichen Moment rutschte Sickh die Rampe herab.
»Das ist der Schlüssel, du hast recht!« rief Jessica. »Ich wünschte, ich hätte das herausgefunden! Wenn man den Indikator auf die Sonne richtet, wird die Rampe fest. Könnte eine Art Zeituhr sein, da die Stellung der Sonne die Tageszeit anzeigt. Und wenn man den Indikator bewegt, rollt man herab, ob man will oder nicht. Oh, und wie man rollt!«
Sickh glitt mit einer drohend geöffneten Schere auf Swoon zu, und Swoon wich eilig zurück. Sickh stellte den Indikator wieder richtig ein, schlängelte sich ein Stück auf der Rampe hinauf - und Swoon rollte auf die Kugel zu. Sickh verhielt - und Swoon verhielt. Sie waren in einer Patt-Situation: wenn der Squam die Rampe höher hinaufglitt, würde der HydrO ihn wieder herabrutschen lassen.
»Ich beginne die Dimension des Problems zu erkennen«, sagte Jessica. »Niemand kann es schaffen, die Zinne des Turms zu erreichen, ohne daß die unten Zurückbleibenden ihm helfen. Verdammt clever!«
»Also sind sich die vier, die als erste ankamen, auf diese Weise gegenseitig ins Gehege gekommen und haben einander angefallen. Das Resultat davon haben wir geschmeckt«, stimmte Heem ihr zu. »Lediglich der Erb hat den Kampf überlebt - und wagte nicht, uns das Geheimnis zu verraten, mußte sich also zurückziehen, ohne den Versuch eines Aufstiegs zu machen. Aber warum hat er nicht einfach den Indikator eingestellt, und ist hinaufgeeilt, bevor wir eintrafen? Er hat auf uns gewartet.«
»Ich glaube nicht, daß wir das ganze Geheimnis bereits ergründet haben«, sagte Jessica. »Vielleicht sollten wir wieder ein Abkommen mit Sickh treffen.«
»Vielleicht«, stimmte Heem widerstrebend zu. »Aber wir können uns ohne Übersetzer nicht verständigen. Nicht über technische Probleme, und nicht schnell genug.« »Ach was, sie wird schon verstehen.« Heem bewegte sich zum Fuß der Rampe und blockierte Swoon den Weg. »Ich warne dich«, sprühte er. »Wir sind Konkurrenten, und mein Transferer ist entschlossen, um den Sieg zu kämpfen. Also rolle zurück.« »Aber der Squam ist auf der Rampe!« protestierte Swoon. »Du
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